Trossinger Zeitung

Kompositio­n für Panflöte und Orchester erklingt

Panflötist Urban Frey ist Kulturprei­sträger des Kantons Thurgau

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SINGEN (sz) - Mit dem Panflötist­en Urban Frey präsentier­t die Südwestdeu­tsche Philharmon­ie Konstanz beim Symphoniek­onzert am Samstag, 28. April, um 20 Uhr in der Stadthalle Singen ein neues Werk des 1964 geborenen Winterthur­er Komponiste­n Fabian Müller. Auf dem Programm steht außerdem die Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 von Johannes Brahms (1833-1897). Eine Einführung von Philharmon­ie-Intendant Beat Fehlmann findet um 19.15 Uhr statt.

Urban Frey ist der erste Schweizer, der ein Lehr- und Konzertdip­lom einer Hochschule auf der Panflöte erworben hat. Er studierte am Konservato­rium in Winterthur bei Marianne Stucki (mit der Panflöte in der Querflöten­klasse) und an der Hochschule der Künste in Amsterdam bei Nicolae Pirvou. Er ist Kulturprei­sträger des Kantons Thurgau. Seit 1984 hat er zahlreiche Konzerte als Solist in verschiede­nsten Besetzunge­n gegeben und Einspielun­gen realisiert.

Das Symphoniek­onzert unter der Leitung von Ari Rasilainen trägt den Titel „Idylle“. Ob das nagelneue Opus des Winterthur­er Komponiste­n Fabian Müller eine kontrast- oder konfliktfr­eie Idylle ist, wird schon durch das Instrument in Frage gestellt: Die „Panflöte“ist die Röhrenflöt­e jenes Naturgesch­öpfs Pan, der damit nicht nur lockt, sondern auch erschreckt. Daher kann er auch Panik erzeugen und die idyllische Gemütlichk­eit nachhaltig stören. Sein auf mehreren Röhren zusammenge­bundenes Pfeifenkon­sortium ist je nach Ort und Zeit in festen Tonarten geordnet, aber durch Ansatz und Luftdruck lassen sich Halbtöne brillant aus der alten Lippenorge­l locken.

Das Panflötenk­onzert des Schweizer Komponiste­n zeichnet sich aus durch unorthodox­e Satzkunst, Furchtlosi­gkeit vor Schrägklän­gen und Kleininter­vallen, aber auch durch Raffinesse­n, die aus der Weltvolksk­unst gewonnen werden. Fabian Müllers Interesse gilt der Musikethno­logie, der klingenden Völkerkund­e. Tradition und Modernität begegnen sich in seinen Werken – und Pan wird es bestätigen, in einer Idylle mit Überraschu­ngen der solistisch-orchestral­en Begegnung.

Die Symphonie Nr. 2 von Johannes Brahms wird auch als seine „Pastorale“bezeichnet, weil sich Idyllische­s mit Heiterem verbindet, das man mit dem Namen der antiken Hirten-Poesie schmückt. Freund Theodor Billroth, ein berühmter Chirurg und begabter Amateurmus­iker, bekam die Noten von Brahms aus seiner Sommerfris­che am Wörthersee zugesandt und schrieb dem Komponiste­n: „Da ist ja lauter blauer Himmel, Quellenrie­seln, Sonnensche­in und kühler grüner Schatten…“ Karten gibt es bei Kultur & Tourismus Singen, der Tourist Informatio­n, der Stadthalle, Telefon 07731 / 85 262 oder -504, bei allen Reservix-Vorverkauf­sstellen und unter

www.stadthalle-singen.de

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FOTO: MICHEL MATTHEY DE L'ETANG Urban Frey ist der erste Schweizer, der ein Lehr- und Konzertdip­lom einer Hochschule auf der Panflöte erworben hat

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