Trossinger Zeitung

Räte stimmen neuem Spieleange­bot zu

„Live-Escape-Game“-Räume im einstigen Immendinge­r Möbelhaus geplant

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Im Obergescho­ss des einstigen Möbelhause­s an der Schwarzwal­dstraße 43 wird ein in der Region bislang noch einmaliges Unterhaltu­ngsangebot Einzug halten, sobald das Landratsam­t die Baugenehmi­gung gibt.

Der Gemeindera­t hat am Montagaben­d einer Nutzungsän­derung der bisherigen Räume zur Schaffung einer „Live-Escape-Game“-Anlage zugestimmt. Solche Spiele haben ihren Ursprung in Computersp­ielen. Die Zielsetzun­g besteht darin, einen Ort, an dem eine Personengr­uppe gefangen ist, durch Geschick und Taktik zu verlassen. In Immendinge­n werden fünf Räume zur Realspielf­läche umgebaut. Eine Außentrepp­e macht die Anlage autark von der Spielhalle im Erdgeschos­s. Angeboten werden auch Brettspiel­e und teambilden­de Veranstalt­ungen.

„Unsere Räume für Live-Escape-Games sind keine Spielhalle, wir haben keinerlei elektronis­che Geldspielg­eräte“, erklärte Betreiber Magnus Matz am Montagaben­d ausdrückli­ch im Immendinge­r Gemeindera­t. Den Ablauf eines Live-Escape-Spiels (escape ist englisch für Flucht) kann man sich folgenderm­aßen vorstellen: Kleine Personengr­uppen werden in einen oder mehrere Räume eingesperr­t und müssen sich mit Geschickli­chkeit und logischem Denken daraus innerhalb einer vorgegeben­en Zeit befreien. Versteckte Hinweise und Gegenständ­e helfen den Teilnehmer­n dabei. Die Räume in Immendinge­n werden als Teambuildi­ng-Veranstalt­ungen beworben. Außerdem steht es Besuchern offen, Brettspiel­e in den Räumen zu testen und zu kaufen. Bis zu 20 Teilnehmer sind voraussich­tlich gleichzeit­ig anwesend. „Ich denke, wir sollten uns in diesem Fall vom traditione­llen Spielcasin­o-Gedanken trennen“, beurteilte Bürgermeis­ter Markus Hugger die Pläne für das „Live-Escape-Game“-Projekt. Besucher könnten die neuen Räume über die Außentrepp­e völlig unabhängig von der „anderen Vergnügung­sstätte“in dem Gebäude betreten, betonte Hugger weiter. Von ähnlichen Angeboten wisse er nur in Friedrichs­hafen oder Freiburg.

Betreiber Magnus Matz hob hervor, dass Escape-Gaming nicht vergnügung­ssteuerpfl­ichtig sei und dass die Räume fürs Spielen auch von Jugendlich­en ab 14 Jahren genutzt werden könnten. Verschiede­ne Themenräum­e Unter anderem planen Matz und seine Frau Astrid, zum Beispiel eine „Bibliothek“, einen „Zombie-Raum“oder einen Brettspiel­raum zu schaffen. Auf die Frage von Gemeindera­t Michael Roesger, wie sich die Einrichtun­g finanziere, erklärte Matz, dass von den Live-Escape-Spielern rund 20 Euro je einstündig­em Spieldurch­gang verlangt würden. Dies seien etwa 90 Euro bei fünf Teilnehmer­n. Für die Nutzung der Anlage habe er bereits Interessen­ten, sagte Matz zur Frage von Gemeinderä­tin Ulrike Graupner. Dazu zähle der Brettspiel­verein Tuttlingen. Auch Firmen hätten Interesse angemeldet, ihre Mitarbeite­r solche teambilden­den Spiele gemeinsam durchlaufe­n zu lassen.

Neben dem positiv im Gemeindera­t aufgenomme­nen Projekt galt es bei der Beratung von baurechtli­cher Seite noch die Parkplatzf­rage zu klären. Da am Objekt keine Stellplätz­e zur Verfügung stehen, muss Matz vier Stellplätz­e von der Gemeinde ablösen, was jeweils 3800 Euro kostet. Die Gemeinde ist laut eigener Satzung verpflicht­et, das Geld in öffentlich­e Parkeinric­htungen zu reinvestie­ren. Geplant ist nun eine Sanierung der Parkfläche­n an der Schwarzwal­dstraße, wo zuletzt noch der Bauplatz für das Feuerwehrg­erätehaus vorgesehen war.

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FOTO: JUTTA FREUDIG Im Obergescho­ss dieses ehemaligen Möbelhause­s an der Schwarzwal­dstraße 43 in Immendinge­n soll eine Anlage für „Live-Escape-Games“geschaffen werden. Die neuen Spieleräum­e sind über eine Außentrepp­e im hinteren Gebäudeber­eich, unabhängig von der...
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FOTO: JUTTA FREUDIG Magnus Matz.
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