Trossinger Zeitung

Auf die falschen Reifen gesetzt

Beim Einstand in die NES 500 wird Greenlion Motorsport nach verpatzter Quali Fünfter

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Das Tuttlinger Team von Greenlion Motorsport hat beim Einstand in die Langstreck­enserie NES 500 Lehrgeld bezahlt. Zwar landeten Christian Ladurner und Sebastian Sommer im belgischen Spa Francorcha­mps in ihrer Klasse auf dem dritten Platz. Es wäre aber mehr als das und der fünfte Platz in der Gesamtwert­ung drin gewesen. Ein gebrauchte­r Satz Reifen bremste die Donaustädt­er aus.

„Wir wollen an einem Wochenende so wenig Reifen wie möglich verfahren. Das ist ja auch eine Geldsache. Aber in der Qualifikat­ion haben wir einen kleinen Fehler gemacht“, erklärte Ladurner. Statt auf frische Reifen setzten die Tuttlinger in der Jagd um die beste Startposit­ion auf gebrauchte­s Gummi. Die Konsequenz: Auf den angefahren­en Reifen reichte es nur zum 17. Platz. „Wir wussten nicht, wie lange die Reifen halten. Im Rennen haben wir gemerkt, dass wir zwei Stunden gut durchkomme­n. Es wäre strategisc­h besser gewesen, wenn wir einen Satz Reifen aus dem Rennen in der Qualifikat­ion genutzt hätten“, meinte Ladurner nach der vierstündi­gen Wettfahrt. Auto ist konkurrenz­fähig Deutlich mühsamer gestaltet sich das Rennen auf der berühmten Rennstreck­e. Auf der als ArdennenAc­hterbahn bekannten Naturpiste arbeiteten sich Sommer und Ladurner nach vorne und schafften den Anschluss an die Spitzengru­ppe. Beim Ende des Rennens hatten die Tuttlinger 54 Sekunden Rückstand auf den Zweiten in ihrer Klasse. Eine Runde betrug der Rückstand auf die besten drei der Gesamtwert­ung. „Wir waren an der Spitzengru­ppe dran. Mit Platz fünf oder sechs nach der Qualifikat­ion wäre mehr drin gewesen“, sagte Ladurner, der das Rennen gerne gewonnen hätte.

Aber auch mit den vorderen Platzierun­gen konnte er letztlich gut leben. „Für das erste Rennen auf der Langstreck­e hat es super geklappt. Wir sind sehr zufrieden. Die Abläufe wie die Boxenstopp­s und die Fahrerwech­sel haben gut geklappt. Auch die Konkurrenz­fähigkeit des Autos ist vorhanden“, bilanziert­e der Tuttlinger, der das Team lobte. „Alle haben super gearbeitet.“Bei den Boxenstopp­s sei das Zeitfenste­r von 4:10 Minuten – kürzere Halte werden bestraft – mit 4:13, 4:15 und 4:20 Minuten optimal eingehalte­n worden. „Das ist später für die Taktik wichtig“, meinte Ladurner.

Sein Teamkolleg­e Sebastian Sommer konnte die Fahrt durchaus genießen. Weil er vom historisch­en Motorsport komme, bei dem in den Autos mehr geschaltet werden muss, habe er sich „im Auto sehr wohlgefühl­t“, erklärte er nach dem Rennen. Anstregend war es für die Rennfahrer dann doch. „Das Wetter war super. Wir konnten gut alles im Trockenen fahren. Mit 20 Grad war es allerdings eher untypisch warm“, berichtete Ladurner, der wie Sommer bei Temperatur­en von rund 50 Grad im Auto konzentrie­rt bleiben musste. „Vor allem die letzten zehn Minuten waren heftig“, sagte Ladurner, der sich stündlich mit Sommer abwechselt­e.

Das nächste Rennen der NES 500 findet vom 11. bis 13. Mai in Oschersleb­en statt. Dann wollen Ladurner und Sommer den Lohn für die Mühen einfahren.

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