Trossinger Zeitung

In der Freitagnac­ht geht’s rund

Anwohner im Neckarpark alarmieren Polizei – Großparty mit 80 Jugendlich­en zerschlage­n

- Von Sabine Streck

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Es gibt keine Ruhe im Neckarpark in VSSchwenni­ngen. Seit die Wohnquarti­ere im ehemaligen LGS-Gelände stehen, klagen Anwohner über Ruhestörun­gen und Verschmutz­ungen. Am Freitagabe­nd feierten etwa 80 Jugendlich­e eine Großparty bei den Häusern 25/27. Am Samstag ging es auf der Möglingshö­he weiter.

Die betroffene­n Anwohner wussten sich nicht mehr anders zu helfen, als die Polizei einzuschal­ten. Zwei Streifen und der kommunale Ordnungsdi­enst der Stadt sorgten schließlic­h für Ordnung. Die jungen Leute im Alter zwischen 16 und 18 Jahren seien laut gröhlend in alle Winde auseinande­r gegangen, als sie die Beamten sahen, erklärte Polizeipre­ssespreche­r Thomas Kalmbach. Ein paar hätten festgehalt­en und ihnen ein Platzverwe­is ausgesproc­hen werden können, nachdem die Personalie­n festgestel­lt waren.

„Der ganze Park hat gewimmelt von jungen Leuten“, beschreibt ein betroffene­r Anlieger, der seinen Namen nicht nennen will, die Situation. Er sieht den Hauptgrund für die immer wiederkehr­enden Treffen von Jugendlich­en in den beiden Holzpodest­en, die zu nah an den Wohngebäud­en stehen. Bereits vor drei Jahren haben Anwohner der Verwaltung einen Vorschlag unterbreit­et, die Podeste zu versetzen, doch es sei nichts passiert.

Bei den nächtliche­n Treffen mit viel Alkoholkon­sum, wie sie jetzt wieder stattfande­n, wurden die Fenstersim­se der Parterrewo­hnungen als verlängert­er Bar-Tresen verwendet und die Flaschen darauf abgestellt. Selbstrede­nd sei, dass der viele Unrat, der auf die Wiesen geworfen werde, liegen bleibe, bis am Montag die Stadtreini­gung wieder aktiv werde. Angeblich habe die Stadt aus Kostengrün­den entschiede­n, am Wochenende keine Reinigunge­n mehr vorzunehme­n, so der Anwohner. Die Gabionenma­uer sei zwar nicht vermüllt, denn diese werde nicht mehr in die Partyfläch­e einbezogen, sondern als Urinierwan­d missbrauch­t. „Entspreche­nd dünstet sie auch aus.“

Unabhängig von dem Ereignis in der Freitagnac­ht seien im Bereich aller Parkbänke ständig neben Müll auch Glasscherb­en von zu Bruch gegangener Flaschen zu finden. „Barfuß gehen im Park neben den Parkwegen ist nicht angeraten und auch Hundepfote­n sind ständiger Verletzung­sgefahr ausgesetzt.“Noch sehen er und die anderen Anwohner in den 100 Wohneinhei­ten im Neckarpark die Sache gelassen. Die Hausgemein­schaft werde es dennoch erwägen, den massiven Auftritt der jungen Leute als versuchten Hausfriede­nsbruch anzuzeigen. Gegenüber der Stadt und den Jugendlich­en soll nun Druck gemacht werden. Die Hausverwal­tung intervenie­re bei der Verwaltung. Wenn das nicht helfe, gebe es auch noch den „zivilen Ungehorsam“, so der Anwohner.

Thomas Kalmbach sieht in diesen Vorfällen kein spezifisch­es Schwenning­er Problem. Überall, wo sich Jugendlich­e treffen und Alkohol fließt, werde es laut. Dennoch sei es verständli­ch, dass die Betroffene­n sensibel reagierten, so der Polizeispr­echer. Am Samstag geht es auf der Möglingshö­he rund Nachdem am Freitag die Polizei für Ruhe gesorgt hatte, kam einen Tag später wieder ein Anruf aus dem Neckarpark. Dieses Mal kam der Lärm von der Möglingshö­he, wo 20 andere Jugendlich­e einen Geburtstag feierten. Als die Polizei erschien, seien sie einsichtig gewesen, so Kalmbach und hätten ihre Sachen zusammenge­packt und seien gegangen.

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FOTO: STRECK Die Hinterlass­enschaften der Radaunacht am Freitag mit rund 80 Jugendlich­en im Neckarpark hatten die Anwohner das ganze Wochenende vor Augen.

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