Daimler will Lieferketten besser kontrollieren
STUTTGART (dpa/AFP) Zur Wahrung der Menschenrechte bei der Beschaffung von Rohstoffen will der Autobauer Daimler bis 2020 ein neues System von Regeln und Kontrollen für alle seine Lieferketten etablieren. „Unser Ziel ist, saubere Lieferketten zu haben“, sagte das für Integrität und Recht zuständige Vorstandsmitglied Renata Jungo Brüngger am Mittwoch in Stuttgart.
Am Dienstag hatte der USSender CNN darüber berichtet, dass in der Demokratischen Republik Kongo immer noch Kinder in Kobaltminen arbeiten. Das politisch instabile Land fördert demnach zwei Drittel des weltweiten Kobaltangebots, das unter anderem für Batterien in Elektrofahrzeugen verwendet wird. Abnehmer wie Autobauer oder Handyhersteller können demnach nicht sicher sein, ob ihre Batterien ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. CNN
Brauer setzen im ersten Quartal weniger Bier ab
WIESBADEN (dpa) - Die Durststrecke für Deutschlands Brauer hält an: Im ersten Quartal des laufenden Jahres haben sie mit 19,6 Millionen Hektolitern Bier 1,6 Prozent weniger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Rückläufig waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch sowohl der Absatz im Inland (minus 1,6 Prozent), der gut vier Fünftel des Geschäfts ausmacht, als auch der Export (minus 1,7 Prozent). Im Gesamtjahr 2017 hatten Deutschlands Brauereien und Bierlager so wenig Bier abgesetzt wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Für 2018 hoffen die Brauereien, dass die Fußball-Weltmeisterschaft den Bierdurst der Fans steigern und den Absatz ankurbeln wird.
Klöckner will Biolandwirte stärker fördern
BERLIN (dpa) - Bundesagrarministerin Julia Klöckner will die Förderung für die Biolandwirtschaft aufstocken und ermuntert mehr Bauern zum Umstellen. Wie die CDU-Politikerin ankündigte, soll im Haushalt 2018 deutlich mehr Geld – insgesamt 30 Millionen Euro – dafür zur Verfügung gestellt werden. Im Etat 2017 waren es 20 Millionen Euro. Im Koalitionsvertrag bekennen sich Union und SPD zum Ziel, bis 2030 einen Öko-Anteil von 20 Prozent der deutschen Landwirtschaftsfläche zu erreichen – derzeit sind es 7,5 Prozent. nannte in dem Bericht neben Daimler beispielsweise auch Volkswagen und BMW sowie Apple und Samsung.
Daimler erklärte, das Unternehmen verpflichte seine Lieferanten, keine Rohstoffe aus Minen mit Kinderarbeit zu kaufen, gab jedoch zu, dass es nicht ausreiche, Standards für eine nachhaltige und menschenrechtskonforme Beschaffung von Rohstoffen einfach in Verträgen mit Zulieferern zu definieren. „Rein mit juristischen Mitteln können wir das nicht in den Griff bekommen“, sagte Jungo Brüngger. Deshalb sei ein System zur Achtung der Menschenrechte entwickelt worden, das schrittweise bis 2020 umgesetzt werde. Demnach würden Daimler-Mitarbeiter in risikobehafteten Lieferketten „bei Bedarf“vor Ort kontrollieren – auch in der Demokratischen Republik Kongo sind sie demnach bereits gewesen.
Nestlé legt Einkaufsstreit mit Edeka bei
FRANKFURT (dpa) - Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat seinen Streit mit einer Händlergruppe um die deutsche Edeka um Einkaufskonditionen beigelegt. Man habe eine „ausgeglichene Vereinbarung“gefunden, sagte ein Nestlé-Sprecher am Mittwoch in Frankfurt, ohne Details zu nennen. Die Kunden würden die Nestlé-Produkte sehr schnell wieder in den Regalen der Einkaufsgenossenschaft AgeCore finden. Edeka äußerte sich zunächst nicht und kündigte eine Stellungnahme an. Zuvor hatte die „Lebensmittelzeitung“über eine Einigung berichtet. Edeka und andere Handelsunternehmen hatten NestléProdukte ausgelistet, um bessere Konditionen bei dem weltgrößten Lebensmittelhersteller zu erhalten.
Flughafen BER soll neues Terminal bekommen
BERLIN (AFP) - Der Hauptstadtflughafen BER soll ein weiteres Terminal für sechs Millionen zusätzliche Fluggäste im Jahr bekommen. Dadurch werde die Gesamtkapazität bei der Eröffnung auf 28 Millionen Passagiere erhöht, teilte die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg am Mittwoch mit. Zusammen mit dem Flughafen Schönefeld, der bis Ende 2025 in Betrieb sein werde, schaffe der Flughafenstandort dann „gut 40 Millionen Passagiere pro Jahr“. Die wegen zahlreicher technischer Mängel um Jahre verzögerte Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens ist derzeit für Oktober 2020 geplant. Allerdings war zuletzt schon abzusehen, dass die Kapazität des Flughafens nicht ausreicht, um das erwartete Passagieraufkommen zu bewältigen.