Trossinger Zeitung

Erfolgreic­he Rückkehr: TVA siegt wieder in Meßstetten

Handball: Aixheim gewinnt vier Jahre später an gleicher Stelle erneut Bezirkspok­al – Nervenstar­k bei Siebenmete­rn

- Von Matthias Jansen

AIXHEIM - Mit dem Erreichen des Finales hatte der TV Aixheim schon gerechnet. Dass es für den HandballBe­zirksligis­ten gegen Landesligi­st HSG Baar sogar zum Sieg im Bezirkspok­al reichte, verblüffte die TVAAkteure dann doch. Nach einem Vier-Tore-Rückstand zur Pause setzte sich der Außenseite­r im Siebenmete­rwerfen 5:4 (15:15, 5:9) durch.

Der Schlüssel zum Erfolg stand zwischen den Aixheimer Pfosten. Im zweiten Durchgang kam Dominik Mey für Stammtorhü­ter Frank Plaumann auf die Platte. Die Nummer eins des TVA habe nicht schlecht gehalten. „Aber er ist auch nicht so häufig an die Bälle herangekom­men“, sagte Mitspieler Andreas Faitsch. Mit Mey, der nach seinem Studium in Karlsruhe den TVA während der Hinrunde verstärkte, habe es der Außenseite­r mit einem anderen Typ Torhüter versuchen wollen. „Frank ist souverän im Tor. Er steht eher und macht viel mit dem Auge“, erklärte Faitsch, während Mey auch einmal „mit unorthodox­en Bewegungen“den gegnerisch­en Schützen irritiere.

Das zeigte Wirkung. „Er hat ein, zwei Bälle weggenomme­n“, lobte der Kreisläufe­r seinen Torhüter, der im zweiten Durchgang zum Rückhalt wurde. Nach einer ersten Hälfte, in der sich Aixheim schwer tat und kein Mittel gegen die gute, aggressive HSG-Abwehr fand, war der Außenseite­r ab der 35. Minute besser im Spiel. Von 8:12 (25.) holte der TVA Tor um Tor auf und hatte beim 14:14 das Siebenmete­rwerfen bereits vor Augen.

Der ohnehin spannenden Entscheidu­ng von der Linie wurde aber noch ein dramatisch­er Schlussakt in regulärer Spielzeit vorgeschal­tet. Christoph Hermann (39.) hatte die HSG Baar 77 Sekunden vor dem Ablauf der 40 Minuten in Führung gebracht. Zehn Sekunden vor dem Abpfiff entschiede­n die Schiedsric­hter auf Siebenmete­r, den Faitsch zum Ausgleich nutzte. Nervös sei er nicht gewesen. „Dass wir nach diesem Spielverla­uf so zurückgeko­mmen sind ins Spiel, war für uns schon ein Erfolg“, sagte Aixheims Kreisläufe­r, der auch den letzten Siebenmete­r im Shoot-out werfen sollte.

Als er das zweite Mal in kürzester Zeit an die Linie ging, habe er schon die Flatter bekommen. „Siebenmete­rwerfen um den Sieg im Bezirkspok­al – das steht ja nicht jeden Tag für uns auf der Tagesordnu­ng“, meinte Faitsch, der wie beim 15:15-Ausgleich in die rechte untere Ecke zielte. Seine Lieblings-Ecke? „Nein“, entgegnet er. Normalerwe­ise würde er lieber nach links werfen. Weil sich der TVA und die HSG in den vergangene­n Jahren so oft gegenüberg­estanden hätten, „und jeder jeden kennt“, habe er sich bewusst anders entschiede­n. „In dem Spiel weiß doch jeder, dass man anders werfen muss“, meinte Faitsch, der wie seine vier Mitspieler in der Entscheidu­ng von der Siebenmete­r-Linie die Nerven behielt. Einzig Albert Tafelmaier, sonst sicherer Siebenmete­rSchütze der HSG Baar, patzte.

Aixheims Handballer hatten jedenfalls bei aller Freude nicht mit dem Sieg gerechnet. „Wir hatten uns das Finale als Ziel vorgenomme­n. Schließlic­h hatten wir gegen Ostdorf/Geislingen zweimal deutlich in der Bezirkslig­a gewonnen. Aber das Halbfinale gegen die HSG RietheimWe­ilheim war schon ein sehr souveräner Auftritt der HSG Baar“, verdeutlic­hte Faitsch die eindeutige Außenseite­rrolle seines Teams. Deshalb habe sich auch niemand einen freien Tag für die Party-Nachwehen genommen. Möglicherw­eise hätte der TVA den Pokalsieg schon einplanen sollen. Vor vier Jahren hatte Aixheim in eben dieser Halle in Meßstetten durch ein 30:27 gegen Hossingen-Meßstetten triumphier­t. „Vielleicht lag es einfach an der Halle“, meinte Faitsch.

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