Trossinger Zeitung

Zwei liebäugeln mit dem Chefsessel

Tuningens Bürgermeis­ter Jürgen Roth und OB-Referent Jörg Röber erwägen Kandidatur

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die OB-Wahl von VillingenS­chwenninge­n am 7. Oktober wirft ihre Schatten voraus – nun treten erste mögliche Kandidaten aus diesem hervor: der OB-Referent Jörg Röber sowie der Tuninger Bürgermeis­ter Jürgen Roth.

Seit Oberbürger­meister Rupert Kubon seinen Verzicht auf eine Kandidatur bei der OB-Wahl im Oktober dieses Jahres bekanntgeg­eben hat, wird viel spekuliert. Immer wieder werden dabei auch potenziell­e Bewerber genannt. Jörg Röber Einer von ihnen ist Jörg Röber, als Referent die rechte Hand des amtierende­n Oberbürger­meisters. Im Gespräch gibt der Mann mit der einprägsam­en Frisur frank und frei zu: „Ja, ich denke darüber nach.“Wenig später setzt er nach: „Und ich denke sogar sehr ernsthaft darüber nach.“„Nur mit den Fingern zu spielen und daneben zu stehen“sei einfach nicht sein Ding, gesteht der 37-jährige, zweifache Familienva­ter, der seit Dezember 2015 an Kubons Seite sitzt, diesen auch hin und wieder vertreten durfte und zuletzt mehrfach in Gemeindera­tssitzunge­n aufgefalle­n war, als er aus dem Schatten des OBs trat und sich in kontrovers­e Debatten wortstark einmischte..

Villingen-Schwenning­en sei eine tolle Stadt, in den zweieinhal­b Jahren hier habe er viele Dinge gesehen und erlebt und sich ein gutes Bild von der Doppelstad­t machen können. „Wir können hier wirklich etwas gestalten!“Trotzdem: Ob er währenddes­sen derjenige an der Spitze der Stadt sein will, sei nicht endgültig klar. Die Entscheidu­ngsphase, ob er kandidiere, dauere noch an, sagt der Singener und meint, in dieser sei es auch ganz legitim, „mit anderen darüber zu sprechen und zu erfahren, wie sie darüber denken“. Mit verschiede­nen Fraktionen tausche er sich aktuell aus. Und was gibt dem OB-Referenten Röber das Rüstzeug für eine OBKandidat­ur? Er übe bereits seine aktuelle Funktion mit viel Leidenscha­ft aus, betont der studierte Verwaltung­swissensch­aftler. Er habe schon vor seiner Zeit in VS viel mit Kommunen zusammenge­arbeitet.

Zuletzt war er akademisch­er Mitarbeite­r am Lehrstuhl für Verwaltung­swissensch­aft und Verwaltung­smodernisi­erung an der ZeppelinUn­iversität in Friedrichs­hafen. Seine Dissertati­on schrieb er über interkommu­nale Zusammenar­beit. Er habe Ministerie­n dazu beraten, wie sie mit Kommunen umgehen sollen, schildert er zudem im Gespräch und auch, wieviel Spaß ihm die Arbeit nicht nur in der kommunalen Verwaltung, sondern auch in der Kommunalpo­litik mache. Jürgen Roth Ein weiterer Name, der seit Wochen kursiert, ist der des Tuninger Bürgermeis­ters und stellvertr­etenden CDU-Kreisvorsi­tzenden Jürgen Roth. „Ich bin noch am Sondieren“, bestätigt er. Er erzählt, dass es ihn reize, sich um das Oberbürger­meister-Mandat in Villingen-Schwenning­en zu bewerben, „ich sehe es als Chance für mich“– gleichzeit­ig aber klingt seine große Verbundenh­eit zu seiner aktuellen Wahl-Heimat Tuningen stark durch. „Mich treibt es nicht aus Tuningen weg“, bringt er es auf den Punkt.

Würde er neuer Oberbürger­meister der Doppelstad­t, wäre es übrigens eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn: Roth absolviert­e einst nach der Realschule seine zweijährig­e Ausbildung als Beamter im mittleren Dienst bei der Stadtverwa­ltung Villingen-Schwenning­en und durchlief dabei fast alle Ämter. Später arbeitete er als Sachbearbe­iter beim Baurechtsa­mt. Schließlic­h zog es Roth nach Konstanz, wo er die Leitung der Abteilung für Studentenw­ohnheime des Studentenw­erks übernahm, ehe er zurück nach Villingen kam und Leiter des Kirchengem­eindeamtes der evangelisc­hen Kirchengem­einde Villingen wurde.

2004 wählten die Tuninger ihn erstmals zu ihrem Bürgermeis­ter – 2019 wäre die nächste Bürgermeis­terwahl in Tuningen. Bei den Fraktionen des Gemeindera­ts laufen indes Gespräche mit möglichen Kandidaten, die man im Wahlkampf eventuell unterstütz­en will.

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FOTOS: PRIVAT Tuningens Bürgermeis­ter Jürgen Roth ( links) und der Referent des aktuellen Oberbürger­meisters Rupert Kubon liebäugeln beide mit einer Kandidatur bei der OB- Wahl. Aber: Beide haben sich noch nicht endgültig entschiede­n.

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