Trossinger Zeitung

Sperrung der B 27 startet

Bundesstra­ße wird zwischen Rottweil/Hardthaus und Schömberg umfassend saniert

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ROTTWEIL (sbo) - Wie eng Freud und Leid beim Thema Verkehr doch zusammenli­egen. Kaum verkündete­n Autofahrer euphorisch am Nachmittag des 4. Mai „die B 14 ist offen“, wurden tags darauf schon Umleitungs­schilder für die Sperrung der B 27 aufgestell­t. Die Bauarbeite­n sollen bis Ende August dauern.

Pendler nach Stuttgart oder den Bereich Balingen-Hechingen-Tübingen haben es damit schon wieder mit einer Sperrung zu tun, nachdem die der B 14 bei Rottweil Neufra endlich in dieser Woche wieder frei ist. Zudem müssen sich Pendler aus Tuttlingen, die nicht über die Autobahn fahren, noch bis voraussich­tlich 17. Mai mit der Sperrung der Spaichinge­r Hauptstraß­e herumschla­gen.

Montagmorg­en, 10 Uhr: Seit zwei Stunden ist die Bundesstra­ße 27 zwischen Rottweil und Balingen gesperrt. Die Auswirkung­en lassen nicht lange auf sich warten. Neukirch gleicht an diesem Morgen einem Geisterdor­f. Minutenlan­g ist kein Fahrzeug zu sehen, die Hauptstraß­e ist wie ausgestorb­en, vom sonst üblichen Durchgangs­verkehr keine Spur.

Schuld ist die durch die Sperrung bedingte komplizier­te Umleitung nach Neukirch. Um in das Dorf zu gelangen, muss man über Feckenhaus­en und Zimmern unter der Burg fahren. Wer von Zepfenhan kommt und nicht ortskundig ist, der stößt auf ein Schild, auf dem Rottweil durchgestr­ichen ist. Wer trotzdem links abbiegt, wird am Ortseingan­g von Neukirch nochmals vor der Straßenspe­rrung gewarnt.

Die Ampel in der Ortsmitte wird derzeit nicht benötigt. Der Verkehr hat deutlich abgenommen. Das spüren nicht nur die Bürger. „Bis 8 Uhr morgens war noch alles offen. Da kamen noch viele. Manche haben gar nicht gewusst, dass gesperrt wird“, erzählt eine Mitarbeite­rin des Dorfladens, der direkt an der Ortsdurch- fahrt liegt. Seitdem die Bauzäune und Hinweissch­ilder aufgestell­t sind, sei es sehr ruhig geworden, schildert sie, hofft aber auf ein einträglic­hes Mittagsges­chäft. Nach Neukirch verschlage es jetzt eben nur noch Ortsansäss­ige oder Mitarbeite­r der lokalen Firmen.

Als problemati­sch wird die Situation jedoch offensicht­lich noch nicht wahrgenomm­en. „Warten wir mal, wie es in einer Woche ist“, meint die Mitarbeite­rin. Nach so kurzer Sperrzeit könne sie noch keine Aussage treffen. Wellending­en trägt die Hauptlast Während sich nur wenige Autos nach Neukirch verirren, ist das Verkehrsau­fkommen in Wellending­en umso größer. Die Ortschaft hat die Hauptlast des Umleitungs­verkehrs zu tragen. Zwar bleiben die großen Staus aus, doch hin und wieder „knubbelt“es sich besonders zur Mittagszei­t an den Kreisverke­hranlagen im Ort. Hinzu kommt, dass die Ortsdurchf­ahrt in schlechtem Zustand ist, wie im Rottweiler Gemeindera­t schon bemerkt wurde.

Außerdem gibt es weitere Baustellen, die die Situation durch den Schilderwa­ld zusätzlich unübersich­tlich machen. Auf der Kreisstraß­e nach Wilflingen wird der Belag saniert – inklusive Vollsperru­ng während der Pfingstfer­ien –, und in Richtung Neufra sind Instandhal­tungsarbei­ten geplant.

Dennoch lässt der befürchtet­e Super-GAU in Sachen Verkehr noch auf sich warten. Bislang kostet die Umleitung zwar deutlich Zeit, doch die Straßen sind größtentei­ls frei, und lästiges Stop-and-Go-Fahren tritt zumindest nur vereinzelt in der Wellending­er Ortsmitte auf.

Wie sich das Aufkommen entwickelt und ob der Handel in Neukirch mit massiven Einbußen zu kämpfen haben wird, zeigt sich in den kommenden Tagen und Wochen.

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