Haxn statt Kreuze
D a hat der Söder Markus mal was rausgehauen. Was Pfundiges. Bayrische Amtsstuben sollen künftig mit Kreuzen bewehrt werden. Erst vermutete man ja, der Söder Markus verschafft dem Aberglauben an Vampire ein neues Hoch. Kreuze vor Amtsstuben zur Abschreckung von Dracula & Co, damit die Blutsauger nicht dösende und schlafende Staatsdiener auszutzeln. Das war es aber nicht. Denn die Kreuze sollen laut Söder die „geschichtlich-kulturelle Identität und Prägung Bayerns“widerspiegeln.
Da staunst du! Und fragst dich dann, ob eine Schweinshaxn oder eine Leberkässemmel anstelle des Kreuzes nicht angebrachter als geschichtlich-kulturelles Symbol für die bajuwarische Wurstigkeit wäre. Gut, Obatzter lässt sich schlecht an Amtsstubenwände nageln.
Beim zweiten Hinsehen weißt du aber dann, woher der Wind weht. Das Ganze ist doch eine Söder’sche Nebelkerze, um von sich selbst abzulenken. Der Söder schaut doch selbst irgendwie, sagen wir mal, fremdländisch aus, so südländisch. Und der Name Söder klingt doch auch irgendwie nach Özgür, Özil oder Ödipus. Immerhin hat die Aktion funktioniert. Alle reden über Söders Kreuzzug und nicht über seinen osmanischen Teint. Geschenkt!
Hier im Schwabenländle hat sich die Diskussion von vorneherein erledigt, ob irgendwelche identitätsstiftende Symbole schwäbische Amtsstuben schmücken sollen. Die gibt es ja schon seit Jahr und Tag: der Kehrwochenplan.