Ist die schöne neue Welt eine Idylle oder eine Horrorvision?
Aldous Huxleys düsterer Zukunftsroman entwirft eine Zivilisations-Utopie
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sz) Wäre es nicht wunderbar, wenn alles geregelt wäre, wenn selbst der Tod seinen Schrecken verloren hätte? Wenn es überhaupt keine Alltagsprobleme gäbe, wir keine soziale Ungerechtigkeit empfinden würden? Eine Idylle – oder eine Horrorvision? Das fragt Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“am Dienstag, 15. Mai, um 20 Uhr im Theater am Ring. Eine Einführung zu dem Stück des Landestheaters Tübingen-Reutlingen findet um 19.30 Uhr im Kleinen Saal statt.
In der 2540 nach Christus, beziehungsweise „im Jahr 632 nach Ford“lebenden Gesellschaft scheinen „Stabilität, Frieden und Freiheit“gewährleistet. Und in dieser schönen neuen Welt sind alle glücklich. Jeder weiß, wo er hingehört: Von den führenden Alphas bis zu den arbeitenden Ameisen, den Epsilons, hat jeder seine vorbestimmte Aufgabe und fügt sich seinem Schicksal. Es gibt keine Kriege, keine Interessenskonflikte. Aber ist das die ideale Welt, in der ein ungetrübt glückliches Leben möglich ist? Keine Gewalt, kein Krieg – und keine Gefühle?
Aldous Huxleys düstere Satire von 1932 entwirft eine ZivilisationsUtopie der systemerhaltenden Unmündigkeit. Das Werk, heute ein Science-Fiction-Klassiker, gehört zu den einflussreichsten Romanen des 20. Jahrhunderts und gilt neben George Orwells "1984" als literarisches Musterbeispiel eines totalitären Überwachungsstaates. Erschreckend ist, wie viel in der kurzen Zeit seit dem Erscheinen des Buches Wirklichkeit werden konnte.
Karten gibt es beim Tourist-Info & Ticket-Service in Villingen (Franziskaner Kulturzentrum), Telefon 07721 / 82 25 25, und Schwenningen (Bahnhof), außerdem an allen Vorverkaufsstellen von Kulturticket Schwarzwald-Baar-Heuberg und unter http://tickets.vibus.de