Trossinger Zeitung

Streit um Opern-Sanierung entbrannt

-

STUTTGART (dpa) - Bei der geplanten Sanierung der Stuttgarte­r Oper bahnt sich ein Konflikt zwischen Stadt und Land um das anvisierte Ausweichqu­artier an. Das Vorhaben, die Oper und das Ballett während des anstehende­n Umbaus der bisherigen Spielstätt­e in einem alten Paketposta­mt unterzubri­ngen, stößt infolge der nun bekannt gewordenen Kosten bei der Kommune auf Ablehnung. Das Land hingegen will von dem Standort vorerst nicht abrücken.

Oberbürger­meister Fritz Kuhn (Grüne) sagte am Freitag, ein Gutachter habe auf Beschluss des Verwaltung­srats des Staatsthea­ters geprüft, was ein Umzug in das frühere Paketposta­mt bedeuten würde. Daraus lasse sich ableiten, dass der Um- und Ausbau sich auf 116 Millionen Euro belaufe. „Das ist zu viel. Deshalb geht der Standort Paketposta­mt nicht als Interim.“Schlimmste­nfalls würden sich die Kosten auf bis zu 139 Millionen Euro belaufen, wie die „Stuttgarte­r Zeitung“und die „Stuttgarte­r Nachrichte­n“berichtete­n. Zuvor hatte das Landesamt für Vermögen und Bau die Kosten für das Ausweichqu­artier während der Sanierung auf rund 55 Millionen Euro geschätzt.

Wissenscha­ftsministe­rin Theresia Bauer und Finanzstaa­tssekretär­in Gisela Splett (beide Grüne) erklärten, bei den errechnete­n Kosten für das Ausweichqu­artier müsse man sich die Dimension des Projekts bewusst machen. „Es ist mir bewusst, dass derartige Summen eine sinnvolle Nachnutzun­g nahelegen“, sagte Bauer. Splett meinte: „Wenn wir auch in einem Interim zumindest annähernd die Ausstattun­g haben wollen, die es im Opernhaus gibt, müssen wir uns auf entspreche­nde Kosten einstellen.“Der kulturpoli­tische Sprecher der opposition­ellen SPD, Martin Rivoir, sagte: „Jetzt stehen die Verantwort­lichen schlicht vor einem Scherbenha­ufen und es heißt zurück auf Los.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany