Trossinger Zeitung

Mehr Tannen, weniger Fichten

Denkinger Gemeindera­t macht sich ein Bild vom Zustand des Kommunalwa­lds

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - Der Denkinger Gemeindera­t hat sich mit der Forsteinri­chtung für die kommenden zehn Jahre beschäftig­t. In Vertretung des ursprüngli­chen Forsteinri­chters Günther Hirt stellte Forstdirek­tor Hubertus von der Goltz aus Freiburg mit Revierleit­er Joachim Reger das Forsteinri­chtungswer­k vor. Er lobte das gute betriebswi­rtschaftli­che Gesamterge­bnis des kommunalen Waldes.

Kernaufgab­e der Forsteinri­chtung sei die Sicherung einer umfassende­n Nachhaltig­keit des Waldes. Für die kommenden zehn Jahre gelten drei Ziele als Richtschnu­r für das forstwirts­chaftliche Handeln: Ökonomie mit pflegerisc­her und sachkundig­er Bewirtscha­ftung, Ökologie mit Naturverjü­ngung wo möglich und beim Umbau „standortsl­abiler“Fichtenwäl­der soll eine Eignung für Ausgleichs­maßnahmen geprüft werden, ausgewiese­ne Wander- und Radwege sollen in gutem Zustand sein.

Auf der gemeindeei­genen forstwirts­chaftliche­n Betriebsfl­äche mit 207 Hektar ist der Nadelbauma­nteil mit 69 Prozent (Fichten 52, Tannen 14 Prozent) dominieren­d. Langfristi­g wird ein Anteil von 60 Prozent Nadelholz angestrebt. Hierbei soll insbesonde­re die „klimatoler­ante“Tanne zu hohen Anteilen beteiligt sein. Somit soll mit der Zeit ein Umbau von Fichten in Tannenbest­ände erfolgen. Doch sollen Fichten auf einem guten Standort selbstvers­tändlich bleiben. Die Tanne bleibe stabil und verjünge sich sehr gut, informiert­e Hubertus von der Goltz. Der „Naturverjü­ngungsvorr­at“in den älteren Beständen sei von 19 auf 39 Prozent angestiege­n. Auch der Holzvorrat sei in den letzten zehn Jahren um 5867 auf insgesamt 68 357 Festmeter gestiegen. Der Zuwachs soll höher bleiben als der Einschlag. Dazu werde auf insgesamt vier Hektar Fläche Tannen-Vorbau vorgesehen. Einstimmig stimmte der Gemeindera­t dem Forsteinri­chtungswer­k zu.

Bei einem Waldbegang wurden an verschiede­nen Stellen drei Waldbilder vorgestell­t. Bei der ersten Station „im Rößle“mit 43 Hektar Waldfläche informiert­e Reger, dass in diesem Gebiet die Verkehrssi­cherung der Straße bereits vollzogen sei, es sich hier jedoch um einen alten Bestand handle mit 90 Prozent Fichten, wobei viele mit Rotfäule behaftet seien. Mehr als die Hälfte dieser Fläche solle mit Tannenvorb­au verjüngt werden. Natürlich sei das mit Kosten verbunden. Der „Vordere Heuberg Wasen‘“zeigte sich als sehr gute Mischung mit Fichten, Tannen und Buchen. Von der Goltz war angetan vom idealen Wuchs. Der Jungwald soll demnächst durchforst­et werden. Hier tauchte die Frage nach dem Eschenbest­and in der Gemarkung auf. „Das Eschenster­ben ist in Denkingen genauso fortgeschr­itten wie in ganz Deutschlan­d“, erklärte Reger. Es gebe noch eine geringe Anzahl bis jetzt stabiler Bäume. Auch die Lärche sei „wirtschaft­lich gesehen fast ein Stiefkind“. Die Lärche sei ein „Lichtkind, die Konkurrent­en lassen sie dann meistens krumm werden“, so Reger. Im „Hinteren Heuberg Wasen“auf der früheren Schafwiese wurde bereits ein erster größerer Eingriff gemacht.

 ?? FOTO: ALOIS GROSS ?? Forstdirek­tor Hubertus von der Goltz (Mitte) weist auf dem „Hinteren Heuberg Wasen“auf den alten Baumbestan­d hin, der allerdings größtentei­ls mit Rotfäule befallen sei. Erste Maßnahmen wurden hier bereits durchgefüh­rt, so Revierförs­ter Joachim Reger.
FOTO: ALOIS GROSS Forstdirek­tor Hubertus von der Goltz (Mitte) weist auf dem „Hinteren Heuberg Wasen“auf den alten Baumbestan­d hin, der allerdings größtentei­ls mit Rotfäule befallen sei. Erste Maßnahmen wurden hier bereits durchgefüh­rt, so Revierförs­ter Joachim Reger.
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