Im Fall der Fälle immer einsatzbereit
Erreicht eine Zeitung einmal nicht ihr Ziel, kann jeder Abonnent den Nachlieferdienst in Anspruch nehmen – dann bringt ein „Springer“noch am selben Vormittag Ersatz. Auch beim größten Zeitungslogistiker Baden-Württembergs kommt es hin und wieder vor: Ein Abonnent freut sich auf seine Frühstückslektüre – und findet statt der Lokalzeitung nur einen leeren Briefkasten vor. In solchen Fällen genügt eine Nachricht an den Abo-Service, und der Nachlieferdienst macht sich auf den Weg. Noch vor dem Mittagessen ist in der Regel Ersatz da. Dafür sorgen engagierte Mitarbeiter wie Franz Lorenz und Martin Dasch. Von drei bis sechs Uhr morgens Zeitungen austragen: Schon der „normale“Arbeitstag von Franz Lorenz ist alles andere als gewöhnlich. Der 72-Jährige fühlt sich aber immer noch fit genug, um darüber hinaus eine weitere Aufgabe zu übernehmen: Täglich bis 15 Uhr steht er bereit für den Fall, dass ein Abonnent seine Zeitung als „vermisst“gemeldet hat. Dann wird er zum Nachlieferanten. In den Gebieten Bad Waldsee/Aulendorf und Ravensburg kennt er sich so gut aus, dass er meist nicht einmal ein Navigationssystem braucht. „Mittlerweile bin ich so etwas wie ein ‚Mädchen für alles‘ – die Kollegen rufen mich sogar an, wenn kurzfristig nachts jemand ausfällt.“ Nicht weit entfernt, im Donaukreis, ist sein Kollege Martin Dasch als so genannter „Springer“ unterwegs. Hauptberuflich ist er Informatiker für Systemintegration. Zusätzlich steht er regelmäßig bis zum frühen Nachmittag bereit für den Fall, dass Zeitungen nachzuliefern sind. Wie erklärt er sich, dass diese manchmal einfach nicht ankommen? „Die Gründe sind ganz unterschiedlich“, so Dasch. „Manchmal gibt es bei Neukunden Schwierigkeiten, den richtigen Briefkasten zu finden. Manchmal wird sie schlicht geklaut.“Zum Glück komme das aber nicht oft vor. Und wie reagieren die Kunden auf die Nachlieferungen? „Fast immer verständnisvoll und freundlich“, so Dasch. Es kämen sehr nette Gespräche zustande, „und auch mit den Hunden komme ich in der Regel gut klar. Ich habe ja selbst welche.“Sein Kollege Franz Lorenz ergänzt: „Manchmal habe ich das Glück, in der Vorweihnachtszeit auf dem Land unterwegs zu sein. Da gibt es auch mal Schokolade als Dankeschön.“ Wenn für viele von uns morgens der Tag beginnt, haben die Austräger des Merkuria Zustelldienstes ihre Arbeit bereits erledigt. Bis spätestens Viertel nach sechs verteilen sie täglich rund 148.000 Zeitungen – und das bei jedem Wetter, ganz egal ob es regnet oder stürmt. Grund genug, auch 2018 den „Zusteller des Jahres“zu küren. Bei der letzten Wahl nahmen rund 1.300 Leser der „Schwäbischen Zeitung“teil.