Wild-Wings-Spieler Mirko Höfflin bei DEB-Sieg mit von der Partie
Deutsches Eishockey-Team schlägt nach zwei Niederlagen bei der WM in Dänemark Südkorea mit 6:1 – Noch Hoffnung auf das Viertelfinale
VILLINGEN-SCHWENNINGEN Kaum durfte Mirko Höfflin sein erstes WM-Spiel bestreiten, schon siegte Deutschland gegen Südkorea klar mit 6:1. Eine Woche auf seinen Einsatz zu warten, war für den Schwenninger nicht gerade angenehm.
„Es war eine große Ehre für mich, an einer Weltmeisterschaft das deutsche Trikot tragen zu dürfen“, sagte Höfflin, nachdem ihn Bundestrainer Marco Sturm am Mittwoch gegen Aufsteiger Südkorea erstmals einsetzte. Die eine Woche bis dahin im dänischen Herning war für den 25jährigen Angreifer nicht allzu lustig. Er hatte die ersten drei Spiele, die zudem allesamt von der DEB-Auswahl verloren wurden – 2:3 gegen Dänemark und 4:5 gegen Norwegen, jeweils nach Penaltyschießen, sowie 0:3 gegen die USA – nicht bestreiten dürfen. „Man will ja immer spielen. Und das war nicht so einfach, draußen bleiben zu müssen. Auch wenn ich natürlich in erster Linie froh war, überhaupt bei der WM dabei sein zu dürfen.“
Höfflin hatte vom Bundestrainer schon die Absage für die Welttitelkämpfe erhalten, war aber durch die Knieverletzung von Marcel Müller doch noch ins Team gerückt. Zunächst wurde der Stürmer der Wild Wings aber, obwohl mit nach Dänemark gereist, für die WM gar nicht lizenziert. Und hätte Tom Kühnhackl nach dem Ausscheiden seiner Pittsburgh Penguins gegen die Washington Capitals in den NHL-Play-offs dem Bundestrainer am Dienstag nicht abgesagt, Höfflin wäre wohl weiter nicht zum Einsatz gekommen. „Ich wusste dann aber erst am Spieltag, also am Mittwoch, dass ich spielen würde“, so der Linksschütze.
Der Schwenninger kam zusammen mit dem Krefelder Daniel Pietta und dem Neu-Mannheimer Nico Krämmer in der vierten Reihe zum Einsatz. „Ich denke, wir haben als Mannschaft ein gutes Spiel abgeliefert. Ich persönlich habe von Anfang bis Ende solide gespielt.“Höfflin bekam in der vierten Reihe sieben Minuten und 39 Sekunden Eiszeit, er machte ein Bully und das gewann er. Einen Torschuss hatte der gebürtige Freiburger allerdings nicht zu verzeichnen.
Doch warum verloren Leon Draisaitl und Co. ihre ersten drei Partien? Wobei die Niederlage gegen die komplett aus NHL-Spielern bestehenden Amerikaner kein Beinbruch war, die Spielverluste gegen Gastgeber Dänemark und Norwegen aber waren schon etwas enttäuschend. Höfflin: „Ich denke es lag daran, dass wir in den ersten Spielen das Spielsystem von Marco Sturm noch nicht wirklich verinnerlicht hatten. Wobei wir ja gegen Dänemark und Norwegen nicht ganz leer ausgegangen sind, sondern jeweils einen Punkt geholt haben.“
Am WM-Ziel, dem Erreichen des Viertelfinales, habe die Mannschaft und auch er persönlich stets festgehalten. „Wir sind jetzt aber eben in der Situation, dass wir am Samstag gegen Lettland gewinnen müssen. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie stark die Letten wirklich sind, aber es spielt keine Rolle. Wir müssen so oder so gewinnen.“
Die Partie gegen Lettland steigt am heutigen Samstagmittag bereits um 12.15 Uhr. Am Sonntag, geht es dann um 20.15 Uhr gegen Finnland. Ihr abschließendes Gruppenspiel bestreiten die Deutschen am Dienstag, 16.15 Uhr, gegen Kanada. „Vielleicht können wir gegen Finnland und Kanada auch noch in irgendeiner Form punkten“, hofft Höfflin, dass die DEB-Auswahl doch noch unter die ersten vier in der Gruppe kommt und nicht am Dienstag nach Hause fliegt, sondern am Donnerstag zumindest noch das Viertelfinale bestreitet.
Yannic Seidenberg erhielt übrigens nach dem Spiel gegen Südkorea als Auszeichnung für den am besten arbeitenden Spieler den legendären Pepitahut des Ex-Bundestrainers Xaver Unsinn aufgesetzt. Der in Villingen-Schwenningen geborene Verteidiger gab zwei Vorlagen und erzielte ein Tor selbst. Der dem SERC-Nachwuchs entstammende Matthias Plachta bringt es nach vier Spielen bereits auf fünf Assists.