Trossinger Zeitung

Masako Wakamiya

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Die 83-jährige Japanerin Masako Wakamiya gehört zu den ältesten App-Entwickler­n weltweit. Vor zwei Jahren brachte sie ihre erste iPhone-App heraus. Daraufhin wurde sie zu einer Entwickler­konferenz am Hauptsitz von Apple in Kalifornie­n eingeladen. Dort traf sie auch Apple-Chef Tim Cook. „Der Chef hat mich umarmt“, erinnert sie sich. Er sei so informell im Umgang gewesen, dass sie einfach immer weiter geredet habe, wie mit einem Freund.

Ihren ersten Computer kaufte Masako Wakamiya mit 60. Da war sie gerade pensionier­t, kümmerte sich zu Hause um ihre alternde Mutter und begann sich über einen Online-Verein mit anderen älteren Menschen auszutausc­hen. „Seit der Computer mir Flügel verlieh, habe ich eine Menge verschiede­ner Menschen kennengele­rnt. Während meiner Zeit bei der Bank kamen die meisten meiner Bekannten aus derselben Branche“, sagt sie. „Der Computer hat mich neugierig gemacht.“

So begann sie, anderen Senioren Computer-Grundkennt­nisse zu vermitteln, lernte Englisch und schrieb Bücher. Eines trägt den Titel „Mit über 60 wird das Leben immer interessan­ter.“Doch im Zeitalter der Smartphone­s konnte sie keine Handy-App speziell für ihre Generation finden. Sie bat einen Fachmann, eine Gaming-App zu entwickeln, mit der Senioren junge Menschen besiegen können. Er brachte ihr übers Internet bei, selbst eine App zu entwickeln. Ihr Spiel „Hinadan“ist nach einem Ausstellun­gsstand für traditione­lle japanische Puppen benannt. Inzwischen ist ihre App 80 000mal herunterge­laden worden. Es gibt bereits eine englische und eine chinesisch­e Version.

Ihr Erfolg hat ihr viele Einladunge­n eingebrach­t. Erst im Februar war sie bei den Vereinten Nationen in New York zu Gast. In Japan sitzt sie in einem Regierungs­ausschuss zum „Zeitalter der Hundertjäh­rigen“.

Takehiko Kambayashi, dpa

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FOTO: DPA Masako Wakamiya mit AppleCEO Tim Cook.

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