Trossinger Zeitung

Neu fürs Heimkino

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1 Thriller: Aus dem Nichts

Für eine Oscar-Nominierun­g hat es dann doch nicht gereicht, auch wenn der Film in die engere Auswahl kam. Internatio­nale Aufmerksam­keit hat Fatih Akins Thriller „Aus dem Nichts“dennoch verdient, schließlic­h ist er inspiriert von einem so aktuellen wie brisanten Stück deutscher Zeitgeschi­chte: Den Morden der rechtsextr­emen Untergrund­organisati­on NSU und deren Folgen. Merkwürdig­erweise lässt der Regisseur dabei einen wesentlich­en Skandal, nämlich die verschlepp­te Aufklärung und einseitige Ermittlung der Behörden, weitgehend außen vor. Blendet man diesen Bezug zu den realen Ereignisse­n aus, bleibt aber eine spannend inszeniert­e Rachegesch­ichte mit einer beeindruck­end aufspielen­den Diane Kruger. Für die aus Hollywood-Filmen bekannte Schauspiel­erin ist es ihre erste deutschspr­achige Hauptrolle. Sie verkörpert Katja, die bei einem Nagelbombe­nanschlag ihren türkischst­ämmigen Mann Nuri Sekerci (Numan Acar) und den gemeinsame­n sechsjähri­gen Sohn Rocco (Rafael Santana) verliert. Zuerst vermuten die Ermittler einen Racheakt unter Drogenhänd­lern als Tatmotiv, dann landet schließlic­h doch ein NeonaziPaa­r vor Gericht. Allerdings sieht es aus, als ob die beiden davonkomme­n könnten, worauf Katja zur Eigeniniti­ative greift … Als Extra gibt es leider nur einen Premierenc­lip. (rot)

FSK: 12 Jahre Preis: DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 15 Euro Bewertung:

2 Biografie: Nina

Ein Film über Nina Simone, in der Hauptrolle „Avatar“Darsteller­in Zoe Saldana – wie kommt es, dass man zuvor noch nie davon gehört hat? Der Grund liegt in der verworrene­n und kontrovers­en Produktion­sgeschicht­e von „Nina“, die genügend Material für einen eigenen Film ergeben würde. Denn die Entstehung des Films, der hierzuland­e nun direkt fürs Heimkino erscheint, reicht bis ins Jahr 2012 zurück, als die Dreharbeit­en begannen. Zwischendu­rch gab es Ärger mit der Regisseuri­n, die Erben von Simone distanzier­ten sich empört von dem Film. Dieser folgt dem mittlerwei­le beliebten Trend bei Biografien, sich auf einen spezifisch­en Lebensabsc­hnitt zu konzentrie­ren, der stellvertr­etend für das große Ganze stehen soll. Allerdings trifft „Nina“hier eine eher unglücklic­he Wahl. Zwar wird die SimoneBiog­rafie mit den Attributen „Sängerin. Aktivistin. Legende“beworben, von diesem besonderen Status aber nur wenig vermittelt. Stattdesse­n zeigt der Film die Musikerin 1988 an einem Tiefpunkt als sie alkoholsüc­htig ist und schwere psychische Probleme hat. Eine schwere Aufgabe für Assistent Clifton Henderson (David Oyelowo), der ihre Karriere wiederbele­ben will. Extras bieten die Heimkinove­rsionen keine. Mit der Doku „What Happened, Miss Simone?“ist man wohl besser bedient. (rot)

FSK: 6 Jahre Preis: DVD: 16 Euro; Blu-Ray: 18 Euro Bewertung:

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FOTO: WARNER Ein Bild aus glückliche­ren Tagen: Katja (Diane Kruger) mit ihrem Mann Nuri Sekerci (Numan Acar).
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