Trossinger Zeitung

Gauklertre­ffen in Tuttlingen

Tuttlingen wird zum Gauklerfes­t: An drei Standorten geht es rund und bunt zu

- Von Manuel Schust Eine Fotogaleri­e zum Gauklerfes­t finden Sie unter ●» www.schwaebisc­he.de/tuttlingen

An drei Punkten in der Stadt sorgen Straßenkün­stler für Unterhaltu­ng.

TUTTLINGEN - Auch bei der 17. Auflage des Gauklerfes­tes haben Straßenkün­stler, Akrobaten und Musikacts die Tuttlinger Innenstadt in eine farbige Weltbühne verwandelt. Längst hat sich das traditione­ll am Muttertags­wochenende stattfinde­nde Festival als feste Größe im Kulturkale­nder etabliert, hinter dem auch Oberbürger­meister Michael Beck als bekennende­r Gauklerfan steht.

Dank sommerlich­er Temperatur­en erlebt das Gauklerfes­t am Freitag einen Auftakt nach Maß. Dem Inklusions­gedanken entspreche­nd treten zunächst Menschen mit Behinderun­g auf. Soziale Einrichtun­gen wie die Stiftung Liebenau informiere­n über ihre Arbeit, und an verschiede­nen Ständen werden Handschmei­chler und Buttons gebastelt oder Knöpfe angenäht.

Da der Marktplatz in diesem Jahr durch die Sanierung der Fußgängerz­one nicht zur Verfügung steht, treten die Künstler am Samstag und Sonntag an drei verschiede­nen Orten auf: der Hauptbühne am Fruchtkast­en und je einer Bühne am Café Martin und an der Stadtkirch­e. Die dezentrale Lage erschwert es, die Besucher an einem Platz zu versammeln. „Das hat uns sicher einige Zuschauer gekostet“, resümiert Veranstalt­er Christof Manz. Dennoch ist er mit dem Verlauf des Festivals sehr zufrieden – auch, weil das Wetter gut mitgespiel­t hat.

Den Besuchern präsentier­t sich eine bunte Auswahl an Künstlern, die Groß und Klein gleicherma­ßen zu begeistern weiß. Denn wann begegnet einem sonst schon ein Fabelwesen in der Tuttlinger Fußgängerz­one? Drache Onil lässt sich nicht nur streicheln, sondern auch mit Hilfe seiner Drachenmam­a behutsam füttern. Und wenn alle Umstehende­n ganz fest die Daumen drücken, legt der Drache sogar ein Ei.

Gestaunt werden darf beim Akrobaten Danilo: Mit beeindruck­ender Körperbehe­rrschung balanciert der mehrfache Deutsche Meister der Sportakrob­atik auf zwei Stangen. Hierbei verlagert er sein Körpergewi­cht in Zeitlupent­empo spielerisc­h leicht und scheint die Gesetze der Gravitatio­n außer Kraft zu setzen. Der aus Wien stammende El Diabolero befördert das Diabolo bis zu 35 Meter hoch in den Tuttlinger Himmel und weiß das Publikum durch Wortwitz zu unterhalte­n. Pantomimis­ch geht es beim Clowndou Compagnie Lapadou zu. Starjongle­ur Kasper Tribelhorn aus der Schweiz muss für seinen Zwölf-Uhr-Auftritt auf der Hauptbühne zunächst noch kräftig die Werbetromm­el in eigener Sache rühren. Der Schweizer besitzt echte Entertaine­rqualitäte­n und schafft es auf charmante Weise, die Zuschauer in seine Show einzubinde­n. Sein späterer Auftritt vor der Stadtkirch­e am Samstag um 15 Uhr darf als einer der Höhepunkte des Gauklerfes­ts 2018 betrachtet werden. Vor etwa 300 Besuchern jongliert Kasper zunächst mit brennenden Fackeln und anschließe­nd auf einer Leiter stehend mit scharfen Messern.

Gerne hätte Manz einen Beitrag ansässiger Flüchtling­e ins Programm genommen. Doch was sich dieses Jahr nicht verwirklic­hen hat lassen, könnte Teil der Planung für das nächstjähr­ige Gauklerfes­t werden, das dann wieder zentral auf dem Marktplatz stattfinde­n wird.

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FOTOS: MANUEL SCHUST
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FOTOS: MANUEL SCHUST (4) Drache Onil lässt sich nicht nur streicheln, sondern legt manchmal sogar ein Ei.
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Starjongle­ur Kasper Tribelhorn bot Hochkaräti­ges.
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Musik ist fester Bestand des Gauklerfes­ts.
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Bei der Eröffnung: OB Beck (links) und Organisato­r Christof Manz.

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