Paul Ratke: „Es war schwer“
SV Bubsheim feiert vorzeitig die Meisterschaft – SC-Reserve überrascht in Wurmlingen
TUTTLINGEN - Vom Gewinn der Meisterschaft des SV Bubsheim und vielen Mosers in der Mannschaft, dem überraschenden Sieg der Tuttlinger SC-Zweiten in Wurmlingen und der Heimstärke der SG Fridingen/Mühlheim lesen Sie in der Nachspielzeit.
Der SV Bubsheim hat es also geschafft: Drei Spieltage vor Rundenende sicherte sich der souveräne Tabellenführer der Fußball-Kreisliga A2 vorzeitig den Meistertitel und gehört damit in der nächsten Saison wieder der Bezirksliga Schwarzwald an. Der zum endgültigen Triumph nötige eine Punkt im Spitzenspiel (1:1) gegen die spielstarke FSV Schwenningen bildete freilich keine bloße Pflichtübung, sondern ein hartes Stück Arbeit. „Es war schwer“, gestand nach dem Abpfiff Spielertrainer Paul Ratke, „das 0:1 hat der FSV in die Karten gespielt, aber wir haben gekämpft und verdient einen Punkt geholt!“
Die Bubsheimer hatten gehofft, in dieser wichtigen Partie Routinier Otto Waal einsetzen zu können – aber beim Warmmachen stellte sich heraus, dass es doch nicht ging. Umso erleichterter war Spielertrainer Ratke, dass der 19-jährige Moritz Moser nach überstandener Fingerverletzung erstmals wieder mitwirkte, denn „er kann die Innenverteidigerposition von Otto Waal übernehmen“. Und nicht nur das: Auch beim Toreschießen sprang Moser in die Bresche – er markierte per Kopfball den so wichtigen Ausgleich für den SVB. Überhaupt stellten die Bubsheimer am Sonntag eine teilweise sehr junge Truppe. Die Jugend hat beim SVB derzeit einen dominierenden (Nach-) Namen: Neben Moritz Moser standen auch die noch knapp ein Jahr jüngeren Leon Moser und Marvin Moser sowie der erst vor kurzem 20 gewordene Matthias Moser im Team. Und Jan Rubner, der mit seinem schönen Distanzschuss den Eckball vorm 1:1 herausholte, hat auch erst 20 Lenze auf dem Buckel, der kurz vor Schluss eingewechselte Marius Eschbach sogar erst 18.
Die Zeichen dafür, dass der SV Bubsheim im Gegensatz zur Saison 2016/17 einen unabdingbar breiteren Kader zur Verfügung hat, stehen also gut. „Das ist wichtig“, meint Spielertrainer Paul Ratke eingedenk der Erfahrungen aus dem ersten Jahr Bezirksliga-Abenteuer, als einmal sogar AH-Spieler aushelfen mussten. Umso mehr gelte für die Bezirksliga-Zukunft: „Wir freuen uns, wir haben es uns redlich verdient!“Und für die Offensive kann der SCB mit einem durchaus namhaften Neuzugang planen: Daniel Geisel vom Nachbarn TV Wehingen, der am Sonntag beide Treffer beim 2:0 gegen den SV Kolbingen erzielte, hat laut Ratke dem SV Bubsheim bereits zugesagt.
Hautnah dabei war beim Meisterschaftsgewinn des SVB natürlich auch unser Fotograf Helmut Bucher. Einmal sogar gar zu hautnah, er stand im Eifer des Gefechts nicht am, sondern auf dem Spielfeld und geriet dabei dem Ball in die Quere. Spielunterbrechung also – und was folgte? Ziemlich Kurioses, denn Schiedsrichter Jonas Toranzo aus Bisingen entschied nicht etwa auf Schiedsrichterball, sondern auf Freistoß für die FSV Schwenningen… Bubsheimer Proteste „der gehört doch gar nicht zu uns“, blieben erfolglos. Überhaupt war man beim SVB am Ende zwar mit sich und der Welt zufrieden, nicht aber mit dem Unparteiischen, der sich mehrfach lautstarken Unmut der Einheimischen zugezogen hatte. SC wacher als Wurmlingen In der Kreisliga A 2 Schwarzwald sorgte der SC 04 Tuttlingen II für eine kleine Überraschung und kam dem Klassenerhalt drei Spieltage vor Saisonende um einiges näher. Auswärts beim Nachbarn SV Wurmlingen siegte die Mannschaft von Trainer Rainer Schulz mit 4:2 (1:1). „Der Sieg war hochverdient. Nach dem frühen 0:1 hätten wir bereits das Spiel drehen können. Wir hätten in der ersten Halbzeit drei Tore machen müssen“, resümiert Schulz die Partie. In der zweiten Hälfte war sein Team wacher als der SVW. Flavio Hainke traf nur kurz nach Wiederanpfiff zur Gästeführung (47. Minute) und auch nach dem Wurmlinger Ausgleich durch Giuseppe Mazzola (68.) lag man nur zwei Minuten später wieder in Führung. Lamin Manjang sorgte mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung (76.). „Unser Ziel war es, einen Punkt mitzunehmen“, sagte Schulz nach dem Spiel. Wie am vergangenen Spieltag gegen die SG Dürbheim/Mahlstetten (5:2) waren die Donaustädter taktisch gut eingestellt. Das Kuriose: Es war das erste Mal in dieser Saison, dass die SC-04-Zweitvertretung zwei Spiele hintereinander mit dem selben Kader bestreiten konnte. Zwölfter Sieg im zwölften Heimspiel Die SG Fridingen/Mühlheim ist dem Gewinn der Meisterschaft in der Kreisliga B 2 ein großes Stück näher gekommen. Die Mannschaft von Trainer Uwe Braun besiegte im Spitzenspiel den Zweiten SV Egesheim 4:2. Damit distanzierte die SG den Verfolger auf sieben Punkte. zum sicheren Titel fehlt noch ein Sieg aus den verbleibenden zwei Spielen. Mit ein Grund für den guten Rundenverlauf ist die Heimstärke. Ob in Mühlheim oder in Fridingen – alle Gastmannschaften fuhren bisher mit einer Niederlage im Gepäck nach Hause. Der Erfolg gegen den SV Egesheim war der zwölfte Sieg im zwölften Heimspiel. Am 3. Juni hat als letztes der FC Weigheim in dieser Saison die Chance, in einem Auswärtsspiel gegen die SG zu punkten.
Während die SG schon vor der Partie als Aufsteiger in die Kreisliga A feststand, wird den SV Egesheim die Niederlage nicht sonderlich stören. Es war im übrigen die erste Schlappe auf fremden Terrain (bisher acht Siege, drei Unentschieden). Der zweite Platz, der ebenfalls zum Aufstieg in die Kreisliga A berechtigt, ist dem SVE nur noch theoretisch zu nehmen. Der drittplatzierte FC Reichenbach kann in seinen beiden verbleibenden Spielen zwar nach Punkten noch mit den Egesheimern gleichziehen (sollten diese ihre drei restlichen Spiele verlieren), doch die Mannschaft von Spielertrainer Kai Dreher hat momentan die um 24 Treffer bessere Tordifferenz.