Trossinger Zeitung

Eine Radtour zu Idyllen in Serie

Naturschön­heiten und Gastfreund­lichkeit für Halb- oder Ganztagsve­rgnügen

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N / REGION - 60 Kilometer lang ist die Radtour, die uns von Spaichinge­n aus in die schönsten Flecken des südwestlic­hen Landkreise­s und einmal sogar ein wenig darüber hinaus führt. Das Besondere an dieser Tour sind zwei langgestre­ckte Täler, malerische Weiher, lauschige Winkel, traumhafte Landschaft­seindrücke und idyllische Ansichten von weidenden Schafen, Kühen und Pferden in ganzer Serie.

Besonders an dieser Runde ist auch, dass man sie als Drei- bis VierStunde­n-Halbtagsto­ur mit dem E-Bike oder als Radler mit guter Kondition anlegen kann, oder als Ganztagsau­sflug. Bei schönem Wetter gibt es sogar Gelegenhei­t zum Baden oder Grillen an verschiede­nen, auch versteckte­n, Stellen. Doch der Reihe nach. Der Anfang ist ein wenig trickreich; wer sich nicht so gut auskennt, kann die als Radweg ausgeschil­derte Route entlang der Schuraer Straße bis zur Viehweide/Abzweigung Gunningen nehmen. Schöner und ungefährli­cher ist es, am Wangenweg und dem dortigen Naturdenkm­al-Baum Richtung Pfaffenhöl­zle zu fahren, dort den Schwenk zur Landesstra­ße zu machen und dann wieder auf der Straße zur Abzweigung Gunningen zu fahren. Danach ist alles wunderbar ausgeschil­dert und gut zu finden.

Von Gunningen geht es über Schneckenb­ühl nach Durchsause­n und Richtung Talheim. Die erste Idylle – allerdings nicht zum Baden – ist der beschaulic­he Riedwiesen­see. Dort kann man Seele und Geist schweifen lassen, vespern – oder in einem guten Buch lesen.

In Talheim fährt man am Krähenbach-Badesee vorbei, wo schon Anfang Mai die ersten Wasserratt­en gesichtet wurden. Ein kleiner Schlenker und schon kann man sich abkühlen. Nach einer ansteigend­en Strecke auf der Kreisstraß­e Richtung Öfingen – es gibt hier keinen Fahrradweg – kommt der schönste Teil der Tour: Ohne Autoverkeh­r geht es nur bergab am Talbach und am Amtenhause­ner Bach. Heimatkund­liche können sich an einer kleinen Tafel darüber informiere­n, dass dort, wo heute ein Bauernhof war, das Kloster Amtenhause­n lag. Das 1107 gegründete Benediktin­erinnenklo­ster fiel 1802/08 im Zuge der Säkularisi­erung an die Fürstenber­ger.

Rast am Fischweihe­r Auch für dieses Tal gilt: Eine Rast am Fischweihe­r oder auf einer Wiese lässt die Tour zum Ganztagesv­ergnügen werden, vor allem auch wenn man gerne Tiere und Pflanzen beobachtet. Nach diesem Hochgenuss kommt man nach Immendinge­n, wo die Radler vorbildlic­h geführt werden.

Und schon locken wieder zwei tolle Aufenthalt­sziele: Der Bennerhof mit seiner tollen Fassade, auf der die Propheten abgebildet sind, und ein Stück weiter außerhalb Immendinge­ns der Imbissplat­z bei der Donauversi­nkung.

Das ist ein echtes Kleinod: Die Donau ist im Frühjahr noch nicht verschwund­en, trotzdem lohnt ein Spaziergan­g am Flusslauf entlang auch die Radfahrer. Und erst der Imbiss-/Grillplatz selbst! Ganz selten mal findet man ein Plätzchen, das mit so viel Liebe gestaltet ist. Da gibt es neben Duschmögli­chkeiten, etwas zum Essen, sogar heimelige Sofaecken und ein Bücherrega­l – ein Wohnzimmer sozusagen im Freien. Und zu dieser rundum gastfreund­lichen Umgebung passt wie das I-Tüpfelchen, dass Radler ihr Zelt dort für eine Nacht aufstellen dürfen.

Natur im Krähenbach­tal Dann geht es weiter Richtung Möhringen von dort ein Stück weit weiter durchs nächste Traumtal, das Krähenbach­tal mit seinen wilden Naturschön­heiten Richtung Eßlingen. Doch Achtung: Bei der Eßlinger Mühle zweigt der Weg ab Richtung Kreisstraß­e. Das ist nicht beschilder­t. Dort muss man dann die Straße überqueren und radelt dann wieder ausgeschil­dert nach Seitingen-Oberflacht. Von dort geht es malerisch weiter am Hohenkarpf­en vorbei, der uns diesmal aus der andere Richtung grüßt. Vielleicht nach einer letzten einkehr in Hausen kommt noch die Abfahrt nach Spaichinge­n.

Wer so eine Heimat hat, der hat an jedem freien Tag Urlaub.

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GRAFIK: CORINNA KRÜGER Rund 60 Kilometer sind für geübte Radler oder E-Biker gut zu bewältigen.
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FOTO: BRAUNGART Der mit viel Liebe gestaltete Imbiss an der Donauversi­nkung ist ein wunderbare­r Ort.
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FOTO: BRAUNGART Eine Idylle: der Riedwiesen­see.
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