Eine Radtour zu Idyllen in Serie
Naturschönheiten und Gastfreundlichkeit für Halb- oder Ganztagsvergnügen
SPAICHINGEN / REGION - 60 Kilometer lang ist die Radtour, die uns von Spaichingen aus in die schönsten Flecken des südwestlichen Landkreises und einmal sogar ein wenig darüber hinaus führt. Das Besondere an dieser Tour sind zwei langgestreckte Täler, malerische Weiher, lauschige Winkel, traumhafte Landschaftseindrücke und idyllische Ansichten von weidenden Schafen, Kühen und Pferden in ganzer Serie.
Besonders an dieser Runde ist auch, dass man sie als Drei- bis VierStunden-Halbtagstour mit dem E-Bike oder als Radler mit guter Kondition anlegen kann, oder als Ganztagsausflug. Bei schönem Wetter gibt es sogar Gelegenheit zum Baden oder Grillen an verschiedenen, auch versteckten, Stellen. Doch der Reihe nach. Der Anfang ist ein wenig trickreich; wer sich nicht so gut auskennt, kann die als Radweg ausgeschilderte Route entlang der Schuraer Straße bis zur Viehweide/Abzweigung Gunningen nehmen. Schöner und ungefährlicher ist es, am Wangenweg und dem dortigen Naturdenkmal-Baum Richtung Pfaffenhölzle zu fahren, dort den Schwenk zur Landesstraße zu machen und dann wieder auf der Straße zur Abzweigung Gunningen zu fahren. Danach ist alles wunderbar ausgeschildert und gut zu finden.
Von Gunningen geht es über Schneckenbühl nach Durchsausen und Richtung Talheim. Die erste Idylle – allerdings nicht zum Baden – ist der beschauliche Riedwiesensee. Dort kann man Seele und Geist schweifen lassen, vespern – oder in einem guten Buch lesen.
In Talheim fährt man am Krähenbach-Badesee vorbei, wo schon Anfang Mai die ersten Wasserratten gesichtet wurden. Ein kleiner Schlenker und schon kann man sich abkühlen. Nach einer ansteigenden Strecke auf der Kreisstraße Richtung Öfingen – es gibt hier keinen Fahrradweg – kommt der schönste Teil der Tour: Ohne Autoverkehr geht es nur bergab am Talbach und am Amtenhausener Bach. Heimatkundliche können sich an einer kleinen Tafel darüber informieren, dass dort, wo heute ein Bauernhof war, das Kloster Amtenhausen lag. Das 1107 gegründete Benediktinerinnenkloster fiel 1802/08 im Zuge der Säkularisierung an die Fürstenberger.
Rast am Fischweiher Auch für dieses Tal gilt: Eine Rast am Fischweiher oder auf einer Wiese lässt die Tour zum Ganztagesvergnügen werden, vor allem auch wenn man gerne Tiere und Pflanzen beobachtet. Nach diesem Hochgenuss kommt man nach Immendingen, wo die Radler vorbildlich geführt werden.
Und schon locken wieder zwei tolle Aufenthaltsziele: Der Bennerhof mit seiner tollen Fassade, auf der die Propheten abgebildet sind, und ein Stück weiter außerhalb Immendingens der Imbissplatz bei der Donauversinkung.
Das ist ein echtes Kleinod: Die Donau ist im Frühjahr noch nicht verschwunden, trotzdem lohnt ein Spaziergang am Flusslauf entlang auch die Radfahrer. Und erst der Imbiss-/Grillplatz selbst! Ganz selten mal findet man ein Plätzchen, das mit so viel Liebe gestaltet ist. Da gibt es neben Duschmöglichkeiten, etwas zum Essen, sogar heimelige Sofaecken und ein Bücherregal – ein Wohnzimmer sozusagen im Freien. Und zu dieser rundum gastfreundlichen Umgebung passt wie das I-Tüpfelchen, dass Radler ihr Zelt dort für eine Nacht aufstellen dürfen.
Natur im Krähenbachtal Dann geht es weiter Richtung Möhringen von dort ein Stück weit weiter durchs nächste Traumtal, das Krähenbachtal mit seinen wilden Naturschönheiten Richtung Eßlingen. Doch Achtung: Bei der Eßlinger Mühle zweigt der Weg ab Richtung Kreisstraße. Das ist nicht beschildert. Dort muss man dann die Straße überqueren und radelt dann wieder ausgeschildert nach Seitingen-Oberflacht. Von dort geht es malerisch weiter am Hohenkarpfen vorbei, der uns diesmal aus der andere Richtung grüßt. Vielleicht nach einer letzten einkehr in Hausen kommt noch die Abfahrt nach Spaichingen.
Wer so eine Heimat hat, der hat an jedem freien Tag Urlaub.