Der Ärger mit der Wildplakatierung
Stadt muss ganzjährig unerlaubte Werbeplakate entfernen - Veranstalter werden kontaktiert
TROSSINGEN - Mit einer Flut von Werbeplakaten, die ohne Erlaubnis die Straßen säumen, kämpft die Stadt Trossingen jedes Jahr. Immer wieder müssen zahlreiche unerlaubte Plakate abgehängt werden. „Wir haben da schon immer ein Auge drauf“, sagt Hauptamtsleiter Dieter Kohler.
Wer bei der Stadt anfragt und eine Genehmigung erhält, bekommt für seine Plakate blaue Siegelmarken der Stadt, die gut sichtbar angebracht werden müssen. Solche Plakate bleiben dann hängen, wenn die städtischen Mitarbeiter ihre Runden drehen und Wildplakatierung entfernen. Derzeit tun sie das aus Personalknappheit allerdings eher sporadisch.
Ohne gesetzliche Grundlage, die die Wildplakatierung im jeweiligen Rahmen erlaubt, oder die Erlaubnis des Eigentümers der Fläche, kann Wildplakatierung als Sachbeschädigung geahndet werden. Die entsprechenden Plakate lässt die Stadt Trossingen deshalb nicht einfach wegwerfen, sondern prüft jeweils, wer der Veranstalter der beworbenen Veranstaltung ist. „Derjenige wird dann angeschrieben und gegebenenfalls wird das Plakat in Rechnung gestellt“, erläutert Kohler.
Generell genehmigt die Stadt auf Anfrage üblicherweise zehn Doppelplakate, die für zwei Wochen angebracht werden dürfen. Es kann allerdings auch vorkommen, dass die Stadt Anfragen ablehnt, beispielsweise wenn bereits zuviele Plakate hängen. „Wir haben dafür einen Plan, an den wir uns halten“, so Kohler. Außerdem habe die Stadt ein Auge darauf, was aufgehängt werden soll. „Es kam auch schon vor, dass wir Werbeplakate wegen des Themas beziehungsweise der Art der Veranstaltung abgelehnt haben.“So habe sich die Stadt vor einigen Jahren etwa entschlossen, die Ankündigungen einer Erotikmesse, die wochenlang im ganzen Kreis hingen, nach einiger Zeit abzunehmen.
Das Problem der Wildplakatierung hat die Stadt Trossingen übrigens ganzjährig. „Man kann nicht sagen, dass es zu bestimmten Jahreszeiten mehr oder weniger wäre“, meint Dieter Kohler. Stellen, an denen besonders gern plakatiert wird, gebe es dagegen schon: „Mir fällt es besonders in Schura auf - von Spaichingen her fahren viele Fahrzeuge durch den Ort, was die Strecke natürlich für Plakatierer interessant macht.“
Nicht nur auf städtischem Grund gibt es Wildplakatiererei, auch auf Privatgrund bringen Plakatierer oft Werbung an. „Das können wir natürlich nicht beeinflussen“, so Kohler. Auch helfen könne die Stadt - über Auskünfte hinaus - in solchen Fällen nicht.