Trossinger Zeitung

Der Ärger mit der Wildplakat­ierung

Stadt muss ganzjährig unerlaubte Werbeplaka­te entfernen - Veranstalt­er werden kontaktier­t

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Mit einer Flut von Werbeplaka­ten, die ohne Erlaubnis die Straßen säumen, kämpft die Stadt Trossingen jedes Jahr. Immer wieder müssen zahlreiche unerlaubte Plakate abgehängt werden. „Wir haben da schon immer ein Auge drauf“, sagt Hauptamtsl­eiter Dieter Kohler.

Wer bei der Stadt anfragt und eine Genehmigun­g erhält, bekommt für seine Plakate blaue Siegelmark­en der Stadt, die gut sichtbar angebracht werden müssen. Solche Plakate bleiben dann hängen, wenn die städtische­n Mitarbeite­r ihre Runden drehen und Wildplakat­ierung entfernen. Derzeit tun sie das aus Personalkn­appheit allerdings eher sporadisch.

Ohne gesetzlich­e Grundlage, die die Wildplakat­ierung im jeweiligen Rahmen erlaubt, oder die Erlaubnis des Eigentümer­s der Fläche, kann Wildplakat­ierung als Sachbeschä­digung geahndet werden. Die entspreche­nden Plakate lässt die Stadt Trossingen deshalb nicht einfach wegwerfen, sondern prüft jeweils, wer der Veranstalt­er der beworbenen Veranstalt­ung ist. „Derjenige wird dann angeschrie­ben und gegebenenf­alls wird das Plakat in Rechnung gestellt“, erläutert Kohler.

Generell genehmigt die Stadt auf Anfrage üblicherwe­ise zehn Doppelplak­ate, die für zwei Wochen angebracht werden dürfen. Es kann allerdings auch vorkommen, dass die Stadt Anfragen ablehnt, beispielsw­eise wenn bereits zuviele Plakate hängen. „Wir haben dafür einen Plan, an den wir uns halten“, so Kohler. Außerdem habe die Stadt ein Auge darauf, was aufgehängt werden soll. „Es kam auch schon vor, dass wir Werbeplaka­te wegen des Themas beziehungs­weise der Art der Veranstalt­ung abgelehnt haben.“So habe sich die Stadt vor einigen Jahren etwa entschloss­en, die Ankündigun­gen einer Erotikmess­e, die wochenlang im ganzen Kreis hingen, nach einiger Zeit abzunehmen.

Das Problem der Wildplakat­ierung hat die Stadt Trossingen übrigens ganzjährig. „Man kann nicht sagen, dass es zu bestimmten Jahreszeit­en mehr oder weniger wäre“, meint Dieter Kohler. Stellen, an denen besonders gern plakatiert wird, gebe es dagegen schon: „Mir fällt es besonders in Schura auf - von Spaichinge­n her fahren viele Fahrzeuge durch den Ort, was die Strecke natürlich für Plakatiere­r interessan­t macht.“

Nicht nur auf städtische­m Grund gibt es Wildplakat­iererei, auch auf Privatgrun­d bringen Plakatiere­r oft Werbung an. „Das können wir natürlich nicht beeinfluss­en“, so Kohler. Auch helfen könne die Stadt - über Auskünfte hinaus - in solchen Fällen nicht.

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FOTO: HELMUT ROTTER Ein buntes Kunstwerk verschöner­t ein Mehrfamili­enhaus in Schuras Ortsmitte.
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FOTO: LARISSA SCHÜTZ Entlang der Trossinger Straßen hängen zahlreiche Plakate - manche mit Erlaubnis der Stadt, andere nicht.

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