Großer Klang, differenziert artikuliert
Der Hobby-Musik-Club Trossingen erhält bei seinem Konzert Unterstützung vom Musikverein Böttingen
TROSSINGEN - Einen abwechslungsreichen Konzertabend hat der Hobby-Musik-Club Trossingen am Sonntag auf die Beine gestellt. Als Gast war der Musikverein Böttingen mit von der Partie. Beide Orchester leitete Frank Vögtle, der mit seinem klaren und präzisen Schlag die Orchester gut leitete.
Iris Stieler führte durchs Programm und kündigte einen Abend an, bei dem „sicherlich für jeden etwas dabei ist“. Das erste Stück war die „Free World Fantasy“von Jacob de Haan, eine Auftragskomposition für die niederländische Provinz Gro- nigen anlässlich des Befreiungstages im Jahr 1987. Sie soll eine Welt ohne Krieg darstellen. Auf eine feierliche Einleitung folgte ein beschwingter Satz, ein elegischer Teil mündete in einen triumphalen Schluss: Eine würdige Einleitung in das Konzert. 14 Akkordeons plus Mit 14 Akkordeons und Schlagzeug schaffte es das Orchester, einen großen Klang im Saal zu erschaffen, aber auch differenziert zu artikulieren. Es folgte Dimitri Schostakowitschs berühmter Walzer aus der Jazz-Suite Nr. 2, im Arrangement von Otto Eckelmann. Mit den nächsten Stücken ging es nach Italien, Spanien und Lateinamerika. G. P. Reverberis „Sinfonia per un Addio“vereinte barocke Elemente mit Modernem. Für die olympischen Spiele 1992 in Barcelona hatte Andrew Lloyd Webber „Amigos para siempre“ursprünglich komponiert. Der Hobby-Musik Club trug in in einer Fassung von Matthias Hennecke vor, mit der „Latin American Medley“von Hans Rauch kam im Konzerthaus Urlaubsstimmung auf.
Zum nächsten Stück stieß Jasmin Fehrenbach aus Böttingen zum Akkordeonorchester. Am Solo-Saxophon glänzte sie bei „Sentimental Reflection“von Martin Kopf. Traditionell verabschiedete sich das Orchester mit einem Marsch; den ers- ten Konzertteil beendete Alfons Holzschuhs „Der Sonne entgegen“.
Der Musikverein Böttingen eröffnete die zweite Hälfte mit einer Ouvertüre im Stil Rossinis, „Il Postiglione d'Amore“von Alfred Bösendorfer, in dem man auch immer wieder die Botensignale aus den Trompeten und Hörnern hören konnte. In „Ross Roy“von Jacon de Haan wurde der Alltag einer Schule, mit Disziplin und auch Scherzen, vertont und vom Orchester plastisch dargestellt. Mit einer Diaschau gekoppelt erzählte das nächste Stück die Geschichte der Hindenburg. Michael Geisler komponierte die majestätische Größe des Zeppelins, die Reise und das Unglück in seiner fast einem Melodram ähnelnden Komposition.
Heiter wurde es wieder mit einem Medley der beliebtesten Melodien aus dem Singspiel „Im weißen Rössl“von Ralph Bernatzky. Stefan Schwalgin setzte diese mit einigen modernen Elementen aus dem Jazz zusammen, bei der Titelmelodie klatschte das Publikum mit.
Dann ging es traditionell weiter mit der Lerchenpolka von Karl Maurer, bei der die beiden Posaunisten überzeugen konnten, und dem berühmten Konzertmarsch „Hoch Heidecksburg.“Zum Abschied gab es noch die Polka „Bis bald, Auf Wiedersehn“– und das begeisterte Publikum verweilte noch bei der Bewirtung im Foyer.