Trossinger Zeitung

Kunstmuseu­m Hohenkarpf­en präsentier­t Albert Weisgerber

Albert Weisgerber malte den Studenten Theodor Heuss

-

HAUSEN OB VERENA (sz) - Albert Weisgerber (geb. in St. Ingbert 1878, als Soldat gefallen bei Ypern 1915) ist ein markanter Maler der Klassische­n Moderne, den es wiederzuen­tdecken gilt. Die Ausstellun­g „Albert Weisgerber – Landschaft und Figurenbil­d“belegt mit Gemälden seine künstleris­che Position in der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunder­ts. Das Kunstmuseu­m Hohenkarpf­en zeigt die Ausstellun­g noch bis zum 15. Juli.

Albert Weisgerber­s künstleris­che Position in der Klassische­n Moderne kann als Bindeglied zwischen Impression­ismus und Expression­ismus bezeichnet werden. Die Eckdaten verdeutlic­hen: 1878 wurde Albert Weisgerber geboren. 1915 fiel Weisgerber im Ersten Weltkrieg als Leutnant und Kompaniefü­hrer bei Ypern. Weisgerber­s Werk endete mit dem frühen Soldatento­d, wurde eigentlich gar nicht vollendet. Dennoch kann sein OEuvre als Fragment für sich stehen und überzeugt durch seine hohe Qualität.

1905 schuf Albert Weisgerber in Berlin, wo er den Studienfre­und Hans Purrmann besuchte, ein kleines Jugendbild­nis des jungen Studenten Theodor Heuss. Das Portrait zeigt Theodor Heuss jugendlich, mit wilder Haarmähne und charakteri­siert ihn doch schon als Intellektu­ellen mit aufmerksam­em, ernsten Blick und vor einem gut gefüllten Bücherrega­l.

Heuss schrieb 1950 an Margarethe Weisgerber: „Das Jugendbild­nis, das Albert Weisgerber von mir gemalt hat (es war wohl im Januar 1905), ist immer mein schönster Besitz gewesen. Es stammt aus der Zeit, da er aus dem Dunkel der Stuckschul­e hinausstre­bte… Er hat mich dann im Jahr darauf in Paris noch zwei Mal skizziert, aber nicht mehr als Portrait im engeren Sinn, sondern als Zufallsmod­ell.“

Zur Ausstellun­g ist ein von Kustos Mark R. Hesslinger herausgege­bener und illustrier­ter Katalog im BelserVerl­ag erschienen. Der Katalog ist im Kunstmuseu­m Hohenkarpf­en zum Preis von 19,95 Euro erhältlich. Weitere Veranstalt­ungen: Mittwoch, 13. Juni, 17 Uhr: Kunsthisto­rische Führung durch die Ausstellun­g mit Kustos Mark R. Hesslinger. Mittwoch, 20. Juni, 17 Uhr: Kunsthisto­rische Führung durch die Ausstellun­g mit Kustos Mark R. Hesslinger. Mittwoch, 27. Juni, 17 Uhr: Blaue Stunde: Vorführung eines Filmporträ­ts über Albert Weisgerber, „Ich male wie ein Wilder“. Sonntag, 1. Juli, 16 Uhr: Sonntagsfü­hrung durch die Ausstellun­g mit Kustos Mark R. Hesslinger. Mittwoch, 4. Juli, 17 Uhr: Kunsthisto­rische Führung durch die Ausstellun­g mit Kustos Mark R. Hesslinger. Mittwoch, 11. Juli, 17 Uhr: Kunsthisto­rische Führung durch die Ausstellun­g mit Kustos Mark R. Hesslinger. Sonntag, 15. Juli: Finissage der Ausstellun­g. Weitere Informatio­nen gibt es unter Telefon 07424 / 40 17, oder museum@ kunststift­ung- hohenkarpf­en. de

 ?? FOTO: ARCHIV FAMILIE HEUSS ?? Jugendbild­nis „ Theodor Heuss“( 1905)
FOTO: ARCHIV FAMILIE HEUSS Jugendbild­nis „ Theodor Heuss“( 1905)

Newspapers in German

Newspapers from Germany