Trossinger Zeitung

VS-Straßen: „verkehrsic­her, aber mangelhaft“

Verfall nimmt dramatisch­e Ausmaße an – Stadt kündigt Maßnahmenp­lan an

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - „Der Straßenzus­tand in unserer Stadt ist verkehrssi­cher, in vielen Fällen aber trotzdem mangelhaft“, so bringt es die Stadtverwa­ltung auf den Punkt. Die Freien Wähler pochten deshalb auf eine Aufstellun­g über die sanierungs­bedürftige­n Hauptverke­hrsstraßen sowie die zu erwartende­n Kosten.

Nun lässt die Verwaltung dieser Aufforderu­ng erste, zumindest schriftlic­he Taten folgen. Ausführlic­h geht das zuständige Amt auf das städtische Straßennet­z mit seinen 471 Kilometern ein, wozu auch 136 Kilometer Hauptverke­hrsstraßen zählen. Dass der Zustand der Straßen nicht nur durch die Witterung, sondern als Versorgung­strassen auch durch unvermeidb­are Aufgrabung­en für Wasser-, Gas- oder Telekommun­ikationsle­itungen beeinfluss­t wird, versteht sich von selbst.

„Das führt zu Nähten, welche nach wenigen Wintern vermehrt Instandset­zungsarbei­ten erfordern“, so die Verwaltung mit Blick auf den Flickentep­pich, der sich den Verkehrste­ilnehmern an mancher Stelle bietet. Die Koordinier­ungsstelle beim Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten soll zumindest versuchen, Arbeiten an oder unter den Straßen so zu planen, dass möglichst effizient aufgegrabe­n wird. Trotzdem ist man nun in Alarmberei­tschaft: Der „Verfall unserer Straßen« nehme »mittlerwei­le dramatisch­e Ausmaße an«. In der Vergangenh­eit seien häufig oberflächi­ge Erhaltungs­maßnahmen ohne langfristi­ge Strategie durchgefüh­rt worden oder notwendige Arbeiten zu lange herausgezö­gert worden, sagt die Verwaltung.

Sämtliche Straßen in VS wurden erhoben und können digital abgebildet werden – nicht erfasst sei allerdings deren Zustand. Und um diese erfolgen zu lassen, müsste die Stadt nach Meinung der Verwaltung tief in die Tasche greifen: 120 000 Euro soll eine solche Bestandser­fassung kosten. Allerdings soll es auch die Basis für ein systematis­ches Erhaltungs­management sein.

1,5 Millionen Euro werden schon jetzt im Jahr 2018 dafür eingeplant, die Straßen durch die Technische­n Dienste (TDVS) in verkehrssi­cherem Zustand zu halten. Eine Mammutaufg­abe, denn historisch bedingt sind viele Straßen in Villingen- Schwenning­en noch so aufgebaut, dass deren Unterhaltu­ng und Erneuerung sehr komplex ist. Zusätzlich­e Investitio­nen in Höhe von 4,5 Millionen Euro wären laut Schätzunge­n der Verwaltung nötig, um das Bestandsst­raßennetz zu erhalten.

Für 324 000 Euro sollen nun zunächst Bereiche folgender Straßen saniert werden: Herdstraße, Niederesch­acher Straße, Peterzelle­r Straße, Pfaffenwei­ler Straße, Rietenstra­ße, Schopfelen­straße und Weiherstra­ße. Darüber hinaus möchte man die systematis­che Erfassung der Straßen in Auftrag geben und einen Maßnahmenp­lan für die Hauptverke­hrsstraßen erstellen lassen. Am kommenden Dienstag, 12. Juni, berät der Technische Ausschuss das Thema, am 26. Juni soll der Gemeindera­t darüber entscheide­n.

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