Trossinger Zeitung

Über Einglieder­ung von Langzeitar­beitslosen diskutiert

Suche nach Arbeitskrä­ften sieht Landrat Stefan Bär als Chance für Integratio­n von Geflüchtet­en

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TUTTLINGEN (pm) - Der Landkreis Tuttlingen zählt zu den bundesweit 69 Pionieren in kommunaler Trägerscha­ft, die seit Januar 2005 die Umsetzung der Hartz-Reformen in Eigenregie und -verantwort­ung übernommen haben.

Seither unterstütz­en Vertreter aus der Freien Wohlfahrts­pflege, Diakonisch­e Bezirksste­lle Tuttlingen, Caritas Schwarzwal­d Alb Donau, Bündnis für Arbeit, Gewerkscha­ft, IHK und Kreishandw­erkerschaf­t die Integratio­n von Langzeitar­beitslosen durch das Kommunale Jobcenter des Landkreise­s. Landrat Stefan Bär sagt in einer Pressemitt­eilung: „Nur mit einer guten und funktionie­renden Zusammenar­beit von Trägern der freien Wohlfahrt und unseren starken Betrieben in Wirtschaft und Handwerk können wir es im Kommunalen Jobcenter schaffen, Menschen aus der Langzeitar­beitslosig­keit herauszuho­len.“

Er erhofft sich auch Impulse für die nicht einfache Integratio­n der bleibebere­chtigten Flüchtling­e in den Arbeitsmar­kt und stellt fest: „Wir haben praktisch Vollbeschä­ftigung in unserem Landkreis und Arbeitskrä­fte werden gesucht. Darin sehe ich eine Chance für die Integratio­n von geflüchtet­en Menschen.“

Joachim Schwarzfis­cher, Leiter des Kommunalen Jobcenters, erklärt: „Bei einer Arbeitslos­enquote von derzeit 2,6 Prozent stehen wir landes- und bundesweit sehr gut da. Das zeigt sich auch in der Quote der Langzeitar­beitslosen von nur 1,2 Prozent. Auch weniger Qualifizie­rte finden eine Beschäftig­ung, obwohl durch die Globalisie­rung gerade in unserer exportorie­ntierten Wirtschaft einfache Tätigkeite­n leider zunehmend wegfallen.“

Der SGB (Sozialgese­tzbuch) IIBeirat hat sich zum Ziel gesetzt, sich für die Rückholung von Einfachsta­rbeitsplät­zen mit Helfertäti­gkeiten aus dem Ausland einzusetze­n. Wenn örtliche Firmen unter bestimmten Anreizsitu­ationen bereit sind, Niedrigloh­nbeschäfti­gung wieder in Deutschlan­d anzusiedel­n, kann dies eine Chance für Langzeitar­beitslose mitbringen, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Vom Landkreis Tuttlingen gingen seit Jahren Bemühungen aus, eine Sozialfirm­a einzuricht­en, was nach den bundesrech­tlichen Bestimmung­en aber bisher nicht möglich war. Fachleute des Landratsam­ts sehen darin auch die große Chance, Menschen mit Behinderun­g Perspektiv­en auf eine Beschäftig­ung zu eröffnen.

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