Trossinger Zeitung

Elternbefr­agung für Grundschul­betreuung

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TUTTLINGEN (cg) - Mit einem neuen Konzept für die Betreuung in den Grundschul­en will die Stadt noch mehr auf die Bedürfniss­e der Eltern eingehen. Je nach Schule gibt es verschiede­ne Modelle (wir berichtete­n). Grundlage für die Neukonzept­ion war eine Umfrage unter den Eltern der Grundschül­er und den Eltern von Kindergart­enkindern, die in den kommenden zwei Jahren in die Grundschul­e kommen.

Laut Gudrun Egle, Leiterin des Fachbereic­hs Schulen, Sport und Kultur bei der Stadt, seien von 1300 ausgegeben­en Fragebögen ein Drittel zurückgeko­mmen. Sie seien in deutscher, englischer und türkischer Sprache gehalten gewesen, um mögliche Sprachbarr­ieren bei der Teilnahme zu überbrücke­n.

Mit der Rücklaufqu­ote zeigte sich Egle „mittelpräc­htig zufrieden“. Die Umfrage sei eine der wenigen Möglichkei­ten gewesen, herauszufi­nden, was die Bedürfniss­e der Eltern sind. Aktuell gibt es mit der Karlschule, der Schildrain­schule und der Wilhelmsch­ule drei Ganztagssc­hulen in Tuttlingen. Das soll auch so bleiben: „Der Bedarf ist nicht so groß, wie man manchmal denkt“, sagte sie. Wie schon bei der Lehrervers­orgung sei es kritisch, das Personal für die Betreuung zu finden.

Hellmut Dinkelaker (SPD) störte sich daran, dass an der Schildrain­schule die Ganztagssc­hule angeboten wird, eine flexible Nachmittag­sbetreuung aber nicht vorgesehen ist. „Den Ganztag an der Schildrain­schule will nur eine Minderheit“, sagte er. Egle betonte hingegen, dass die Stadt keine konkurrier­enden Angebote machen wolle, zumal es für die Schule beim Ganztag bei fehlenden Lehrkräfte­n Geld geben würde. Eltern hätten durchaus die Möglichkei­t, ihre Kinder an einer anderen Grundschul­e anzumelden, um das passgenaue Angebot annehmen zu können. „Wir können nicht jedem Kind Rechnung tragen. Wir tun als Stadt alles, was möglich ist“, sagte auch Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck.

Frieder Schray (CDU) äußerte sein Bedauern darüber, dass der Rücklauf der Fragebögen „so schlecht war“. Die Stadt gebe die Rahmenbedi­ngungen vor, die Schulen müssten seiner Meinung nach aber einen Spielraum behalten. Dem entgegnete Egle, dass die Stadt ehrlich sein müsse: „Wir können nur die Angebote machen, die möglichst viele wollen.“

Hans-Martin Schwarz (LBU) blickte auf die Betreuungs­zeiten, die nur bis 13.30 Uhr gehen. Der Nachmittag­sunterrich­t fängt allerdings erst um 14 Uhr an. Gudrun Egle betonte, dass die Betreuungs­zeit nur maximal sechs Stunden dauern dürfte – und sie fange bereits bei der verlässlic­hen Grundschul­e um 7.30 Uhr an.

Für das erweiterte Nachmittag­sangebot muss die Stadt zusätzlich­es Personal einstellen. Kostenpunk­t: 70 000 Euro pro Jahr. Sollte das nicht ausreichen, dann müsse die Stadt laut Schwarz zum Nachsteuer­n mehr Geld in die Hand nehmen.

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