KZ-Gedenkstätten erhalten Europäisches Kulturerbe-Siegel
Initiativen in Spaichingen und Schömberg-Schörzingen sind auch unter den Ausgezeichneten
STUTTGART/SPAICHINGEN (pm) Für die gemeinsame grenzüberschreitende Vermittlungsarbeit haben die Gedenkstätten des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass das Europäische Kulturerbe-Siegel erhalten. Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, überreichte die Auszeichnungsplaketten am Dienstag im Stuttgarter Haus der Wirtschaft an die zwölf Gedenkstätten der baden-württembergischen Außenlagerstandorte. Unter diesen befinden sich auch die Initiative KZGedenken in Spaichingen und die Initiative Gedenkstätte Eckerwald in Schömberg-Schörzingen. Die Gedenkstätte am Hauptlagerstandort Natzweiler und zwei weitere Außenlager auf heutigem französischen Gebiet haben die Auszeichnung ebenfalls erhalten.
„Diese Auszeichnung zeigt, wie wichtig die Gedenkstättenarbeit für die Völkerverständigung und die Stärkung gemeinsamer Werte in Europa ist. Sie erkennt in wunderbarer Weise die großartige Vermittlungsarbeit an, die seit vielen Jahren in den Gedenkstätten geleistet wird. Ich danke den vielen ehrenamtlich Engagierten an den Standorten der ehemaligen baden-württembergischen Außenlager“, betonte Schütz bei der Feierstunde.
Außerdem eröffnete die Staatssekretärin die Sonderausstellung „Natzweiler: Spuren/Traces“, die das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den ausgezeichneten Gedenkstätten und zahlreichen weiteren Kooperationspartnern anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 veranstaltet. Die Ausstellung zeigt vom 13. Juni bis 4. Juli die gemeinsame Spurensuche von deutschen und französischen Künstlerinnen und Künstlern, Schülerinnen und Schülern, Gedenkstättenvertreterinnen und -vertretern sowie Denkmalpflegerinnen und -pflegern.
In den kommenden Jahren wollen sich die Gedenkstätten auf badenwürttembergischer und französischer Seite noch enger vernetzen. Die europäische Dimension der Lagerstandorte soll verstärkt in den Fokus gerückt werden. Ein gemeinsames Internetportal, grenzüberschreitende Vermittlungsprojekte insbesondere für Schulklassen und ein erweitertes mehrsprachiges Angebot an den Standorten sind geplant.