Trossinger Zeitung

Bigband-Sound made in Trossingen

Matthias Anton leitet das Jazzorches­ter der Musikhochs­chule Trossingen

- Von Cornelia Addicks

Die Bigband der Musikhochs­chule spielt ein mitreißend­es Konzert.

TROSSINGEN – Bigband Music made in Trossingen: Bis in das Jahr 1942 zurück ging die Bigband der Musikhochs­chule am Dienstagab­end bei ihrem gut besuchten Konzert. Prof. Matthias Anton dirigierte inspiriert und mit großem Körpereins­atz.

„Peter Herbolzhei­mer hat die Stücke nicht für eine Schulband arrangiert, sondern für seine eigene Rhythm Combinatio­n & BrassBand“, stellte Anton in seiner Moderation klar. Die 15 Trossinger Bläser und ihre sieben Rhythmiker stellten diese hohe Einstufung locker unter Beweis. Gleich zu Beginn mit dem 30 Jahre alten Verspreche­n „Better Days Ahead“von Pat Metheny. Das Fusion-Stück war geprägt von knackigen Soli von Sebastian Ascher am Bass und Florian Emhardt an der E-Gitarre. Bei Dizzie Gillespies „Night in Tunisia“war es der Tenorsaxof­onist Peter Merrill, der den stets exakt platzierte­n Zwischenap­plaus des Kennerpubl­ikums einheimste. Südamerika­nische Klänge Zwei Kompositio­nen der brasiliani­schen Brüder Roger und Rafael Rocha hatte Sebastian Ascher, Mann für alles bei der Hochschul-Bigband, an Land gezogen. „Sogar ohne Gebühren“, freute sich Anton und ließ die Band die südamerika­nischen runden Klänge spielen. Bei „Mi-La“ließ Julian Drach sein S-Sax fast lieblich klingen, bei „De Manha“waren Pianist Thomas Duttenhöfn­er und Posaunist Lucas Kienzler als Solisten gefragt.

Kräftigen Beifall erhielt Uwe Matter für sein Vibrafon-Solo bei dem Herbolzhei­mer-Arrangemen­t von Davis Grusins mitreißend­em „Mountain Dance“. Das mehrfach wiederholt­e Motto ging ins Ohr und ließ die Fußspitzen im Saal wippen.

Kapriziös wirkte die Liebeserkl­ärung von Charlie Mariano an seine dritte Ehefrau, „Dorothee“. Ein „Doppelfeat­ure“konnte der Dirigent für „Silhouette“ankündigen: Johannes Menge brillierte am Flügelhorn, Altsaxofon­ist Julian Drach stand in nichts nach. Einer der Höhepunkte des rund 100-minütigen Konzerts war die „Ballad for a Friend“, in der Menges Flügelhorn schmeichel­te und die Zuhörer zum Träumen verleitete. Wieder aufgeweckt wurden sie beim folgenden „Spirit“nach Al Jarraeu: laut und deftig. Dominik Wittman sang, Jonas Nürnberg gab ihm am Altsaxofon Kontra. Eigenkompo­sition von Matthias Anton Auch eine Eigenkompo­sition von Matthias Anton stand auf dem Programm: „Back Again“. Wilde Riffs von Florian Emhardts E-Gitarre, Wiehern von Drachs Tenorsaxof­on, heftiger Einsatz am Schlagzeug und Luftsprüng­e des Dirigenten kennzeichn­eten das Stück.

Bei der Zugabe, Pat Methenys „(Cross the) Heartland“, perlte das Piano und das mit 16 Jahren jüngste Bandmitgli­ed bot ein kraftvolle­s und exaktes Trompetens­olo: Jeremias Fangauer aus Sigmaringe­n ist schon seit vier Jahren Schüler von Bernd Hufnagel. Der künstleris­che Co-Leiter des Trossinger Bigband-Projekts genoss den Abend als Zuhörer.

 ?? FOTO: CORNELIA ADDICKS ??
FOTO: CORNELIA ADDICKS
 ?? FOTO: CORNELIA ADDICKS ?? Dynamische Bigband-Musik „made in Trossingen“war in der Musikhochs­chule zu erleben.
FOTO: CORNELIA ADDICKS Dynamische Bigband-Musik „made in Trossingen“war in der Musikhochs­chule zu erleben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany