Trossinger Zeitung

Reisen in erweiterte Realitäten

Landeszent­rum „Musik-Design-Performanc­e“lädt am 19. Juni zum Ateliertag ein

- Von Frank Czilwa

Das Landeszent­rum Musik-Design-Performanc­e lädt zum Ateliertag ein.

TROSSINGEN - Der 3-D-Aufenthalt in virtuellen Welten, Einsteiger­Workshops für jedermann zu KlangApps zum Lehren und Lernen, Einblicke in laufende Forschunge­n und eine abendliche Multimedia-Performanc­e in drei Gebäuden – das sind nur einige der Höhepunkte beim Ateliertag, zu dem das Landeszent­rum „Musik-Design-Performanc­e“an der Staatliche­n Hochschule für Musik am Dienstag, 19. Juni, einlädt.

Die Landeszent­ren an den badenwürtt­embergisch­en Musikhochs­chulen sind die Frucht der Diskussion über die Zukunft der Musikhochs­chulen vor ein paar Jahren. „Von den fünf ist unser Landeszent­rum, denke ich, am breitesten aufgestell­t“, sagt Barbara Lüneburg, eine von sechs Professore­n am Trossinger Landeszent­rum. Denn es verbindet Forschung und Performanc­e, intermedia­les Gestalten und Didaktik, Kunst und Technik.

„Musik-Design-Performanc­e“ist kein eigener Studiengan­g, sondern so etwas wie ein „Netzwerk“innerhalb der Hochschule, sagt Philipp Ahner, Professor für Musikpädag­ogik und Musikdidak­tik im Kontext digitaler Medien. Das schlage Brücken zwischen der traditione­llen Musikwelt und der zunehmend digitalisi­erten Welt.

„Für uns Studierend­e bedeutet das ganz neue Potentiale für innovative Konzepte und Forschunge­n“, sagt Zacharias Fasshauer, einer der Studierend­en, die den Ateliertag mit organisier­en und gestalten. Vor zwei Wochen, so berichtet Zacharias Fasshauer, hat sich auch eine studentisc­he Hochschulg­ruppe „Musik-Design-Performanc­e“gebildet, die sich regelmäßig trifft, um sich Gedanken über die Aufgabe der Kunst in der digitalisi­erten Zukunft zu machen.

Der Ateliertag am Dienstag, 19. Juni, ist so etwas wie ein „Tag der offenen Tür“des Landeszent­rums und bietet allen Interessie­rten mit offener Lehre, Workshops, Diskussion­en, Vorträgen und Performanc­es Einblicke in die Arbeit von „MusikDesig­n-Performanc­e“und deren Ergebnisse.

Eine kleine Auswahl aus dem Programm: Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Vortrag, in dem Musikdesig­ner Tab Bellmann über seine explorativ­e Studie zu Musik und Demenz berichtet.

Um 12 Uhr gibt es einen Praxiswork­shop für Einsteiger über den Einsatz von Klang-Apps für mobile Endgeräte und ihren Einsatz beim Lehren, Lernen und im Unterricht. Projekt für die Kunsthalle Mannheim Um 14 Uhr wird im Hans-Lenz-Haus – der ehemaligen Musikschul­e gegenüber der Musikhochs­chule – ein laufendes Projekt dargestell­t, in dem die Trossinger Musikdesig­ner für die Kunsthalle Mannheim immersive 360-Grad-Filme entwickeln, in denen es unter anderem um die Inszenieru­ng von Skulpturen mittels Musik und Tanz geht. So kann man mit der Virtual-Reality-Brille die Kunsthalle „besuchen“und dort eine Tanzperfor­mance „live“und in 3D erkunden.

Noch einen Schritt weiter geht „Audio Environmen­ts: Virtual Reality und Raumklang“um 17 Uhr. Dort kann man sich nicht nur virtuell in tatsächlic­h existieren­de Räumlichke­iten begeben, sondern künstliche und künstleris­che Welten mit Sound, Musik und visuellen Umgebungen erleben und sich in diesen Welten frei bewegen.

Das Thema „Extended Realities“–also „erweiterte Realitäten“– wird das Landeszent­rum in den nächsten Jahren ohnehin begleiten, so Barbara Lüneburg. Dabei geht es darum, die vertrauten Möglichkei­ten und Grenzen von Musik und Design auszuweite­n.

Um 19 Uhr beginnt dann ein Abend mit Performanc­es zunächst im Hans-Lenz-Haus, geht dann weiter in die Kleine Aula, dann in den Blauen Bau und von dort wieder zurück ins Hans-Lenz-Haus. Bei diesem Atelierkon­zert kommen auch Kompositio­nen von Studierend­en zur Aufführung. So hat Zacharias Fasshauer in „Machtspiel“für Tanz, Kontrabass und Live-Elektronik die „Machtverhä­ltnisse“zwischen Tanz und Musik einmal umgekehrt, bis am Ende die Musik überflüssi­g wird. Bjarne Taurnier wiederum lässt synthetisc­he Klänge und die Live-Klänge eines Pianisten zu den Beats des Dubstep – einer um das Jahr 2000 herum in Großbritan­nien entstanden­en Musikricht­ung, die komplexe und ziemlich düstere elektronis­che Rhythmen in den Mittelpunk­t stellt – erklingen. Das ausführlic­he Programm des Ateliertag­s finden Sie unter: www.landeszent­rum.de/ ateliertag-2018/

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FOTO: FRANK CZILWA
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FOTO: FRANK CZILWA Musikdesig­nstudent Denis Weitmann begibt sich in einem immersiven 3D-Film virtuell in die Kunsthalle Mannheim. Am Dienstag können die Gäste des Ateliertag­s dieses Erlebnis nachvollzi­ehen.

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