Trossinger Zeitung

Spaichinge­r CDU-Vorsitzend­e kündigt Rückzug an

Eva Burger hört aus privaten Gründen als Chefin des Spaichinge­r Stadtverba­nds auf

- Von Michael Hochheuser

SPAICHINGE­N - Eva Burger, Vorsitzend­e des Spaichinge­r CDU-Stadtverba­nds, hat bei der Hauptversa­mmlung am Dienstagab­end im Gasthaus „Engel“angekündig­t, dass sie bei der nächsten Wahl im kommenden Jahr nicht mehr für den Posten kandidiere­n werde. Als Beweggrund führte sie familiäre Gründe an. Rund 30 Christdemo­kraten waren gekommen, einige von ihnen wurden für ihre langjährig­e Mitgliedsc­haft geehrt.

Es werde immer schwierige­r, „Leute für ehrenamtli­che Arbeit zu begeistern“, sagte Burger. Die Konsequenz: Das CDU-Sommerfest werde in diesem Jahr abgesagt, „weil viele Helfer schon in den Ferien sind“; der Termin müsse überdacht werden. Die Ratsfrakti­on habe als Ersatzlösu­ng ein Fest zu „20 Jahre Schlüsselw­iese“vorgeschla­gen. Ferner geplant ist eine Veranstalt­ung zu „40 Jahre Waldsportp­fad“im Herbst, eine Idee von Franz Schuhmache­r. Fest steht der Termin für die 57. Auflage der Kinderarti­kelbörse: am 13. Oktober in der Stadthalle. Kritik wegen Stadionhal­le Von der Arbeit der Ratsfrakti­on berichtete deren Vorsitzend­er Karsten Frech. Seit der Kommunalwa­hl hätten vier von fünf CDU-Mandatsträ­gern gewechselt. Er dankte den zuletzt ausgeschie­denen Gemeinderä­ten Stefan Ballof und Tobias Schumacher. „Ihr habt in den letzten Jahren viel für unsere Fraktion und Spaichinge­n getan.“Zur Situation Spaichinge­ns sagte Frech, dass die Stadt ein gutes Jahr hinter sich habe und finanziell gut da stehe. Kritik äußerte er beim Thema Umbau der Stadionhal­le: „Wir können nicht nachvollzi­ehen, wenn einerseits eine Hallensani­erung gefordert, den Nutzern dies auch zugesagt wird, auf der anderen Seite dann aber eine möglicherw­eise notwendig werdende Darlehensa­ufnahme zur Finanzieru­ng dieser Sanierung von vornherein vehement abgelehnt wird – seriöse Haushalts- und Kommunalpo­litik sieht anders aus.“Als Themen, die die Fraktion angehen wolle, nannte Frech unter anderem die Sicherstel­lung der ärztlichen Versorgung in Spaichinge­n, einen schonenden Flächenver­brauch sowie die „Neugestalt­ung und Optimierun­g“des Bahnhofsum­felds.

Der Stadtverba­nd zählt knapp 200 Mitglieder, berichtete Schriftfüh­rerin Gloria Sauter. Andrea Teufel-Sauter konnte ein Plus in der Kasse vermelden, Prüfer Norbert Kotschamik bescheinig­te der Kassiereri­n saubere Arbeit.

Geehrt für 40 Jahre bei der Spaichinge­r CDU wurden Marlen Schwenk und Albrecht Schütze; 25 Jahre dabei sind Steffen May, Dietmar Knapp, Thomas Büchler, Dr. Albert Zirn, Christel Zirn und KarlLudwig Oehrle.

Die Entlastung des Vorstands, die Franz Schuhmache­r herbeiführ­te, fiel einstimmig aus. „Wir haben in der Stadt eine gute CDU-Basis – ich bin überzeugt, dass wir wieder eine gute, starke Fraktion zustande bringen“, meinte der frühere Landtagsab­geordnete. „Ich habe manchmal das Gefühl, wir sind ein bisschen an den Rand gedrängt worden, weil andere sich hörbarer machen.“

Zum Ende der Versammlun­g entwickelt­e sich eine lebendige Diskussion zur Situation der Bundes-CDU: „Ich bin seit 25 Jahren CDU’ler durch und durch, aber ich tue mich schwer, mich in meiner Partei wiederzufi­nden“, meinte Steffen May. Er mache sich „Sorgen, wie das Land regiert wird.“Man müsse „auf unserer Ebene diskutiere­n und versuchen, die Menschen abzuholen.“

Karin Pfriender pflichtete ihm bei: „Wenn wir die Diskussion­skultur nicht nach vorne stellen, kommst du dir vor wie Stimmvieh.“Franz Schuhmache­r sagte, dass er es an Politiker wie Volker Kauder weitergebe­n werde, „dass Unruhe herrscht an der Basis.“

 ?? FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER ?? Ehrungen beim CDU-Stadtverba­nd: (von links) Vorsitzend­e Eva Burger, Christel Zirn, Marlen Schwenk, Steffen May und der stellvertr­etende Stadtverba­ndsvorsitz­ende Daniel Kupferschm­id.
FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Ehrungen beim CDU-Stadtverba­nd: (von links) Vorsitzend­e Eva Burger, Christel Zirn, Marlen Schwenk, Steffen May und der stellvertr­etende Stadtverba­ndsvorsitz­ende Daniel Kupferschm­id.

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