Spaichinger CDU-Vorsitzende kündigt Rückzug an
Eva Burger hört aus privaten Gründen als Chefin des Spaichinger Stadtverbands auf
SPAICHINGEN - Eva Burger, Vorsitzende des Spaichinger CDU-Stadtverbands, hat bei der Hauptversammlung am Dienstagabend im Gasthaus „Engel“angekündigt, dass sie bei der nächsten Wahl im kommenden Jahr nicht mehr für den Posten kandidieren werde. Als Beweggrund führte sie familiäre Gründe an. Rund 30 Christdemokraten waren gekommen, einige von ihnen wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.
Es werde immer schwieriger, „Leute für ehrenamtliche Arbeit zu begeistern“, sagte Burger. Die Konsequenz: Das CDU-Sommerfest werde in diesem Jahr abgesagt, „weil viele Helfer schon in den Ferien sind“; der Termin müsse überdacht werden. Die Ratsfraktion habe als Ersatzlösung ein Fest zu „20 Jahre Schlüsselwiese“vorgeschlagen. Ferner geplant ist eine Veranstaltung zu „40 Jahre Waldsportpfad“im Herbst, eine Idee von Franz Schuhmacher. Fest steht der Termin für die 57. Auflage der Kinderartikelbörse: am 13. Oktober in der Stadthalle. Kritik wegen Stadionhalle Von der Arbeit der Ratsfraktion berichtete deren Vorsitzender Karsten Frech. Seit der Kommunalwahl hätten vier von fünf CDU-Mandatsträgern gewechselt. Er dankte den zuletzt ausgeschiedenen Gemeinderäten Stefan Ballof und Tobias Schumacher. „Ihr habt in den letzten Jahren viel für unsere Fraktion und Spaichingen getan.“Zur Situation Spaichingens sagte Frech, dass die Stadt ein gutes Jahr hinter sich habe und finanziell gut da stehe. Kritik äußerte er beim Thema Umbau der Stadionhalle: „Wir können nicht nachvollziehen, wenn einerseits eine Hallensanierung gefordert, den Nutzern dies auch zugesagt wird, auf der anderen Seite dann aber eine möglicherweise notwendig werdende Darlehensaufnahme zur Finanzierung dieser Sanierung von vornherein vehement abgelehnt wird – seriöse Haushalts- und Kommunalpolitik sieht anders aus.“Als Themen, die die Fraktion angehen wolle, nannte Frech unter anderem die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Spaichingen, einen schonenden Flächenverbrauch sowie die „Neugestaltung und Optimierung“des Bahnhofsumfelds.
Der Stadtverband zählt knapp 200 Mitglieder, berichtete Schriftführerin Gloria Sauter. Andrea Teufel-Sauter konnte ein Plus in der Kasse vermelden, Prüfer Norbert Kotschamik bescheinigte der Kassiererin saubere Arbeit.
Geehrt für 40 Jahre bei der Spaichinger CDU wurden Marlen Schwenk und Albrecht Schütze; 25 Jahre dabei sind Steffen May, Dietmar Knapp, Thomas Büchler, Dr. Albert Zirn, Christel Zirn und KarlLudwig Oehrle.
Die Entlastung des Vorstands, die Franz Schuhmacher herbeiführte, fiel einstimmig aus. „Wir haben in der Stadt eine gute CDU-Basis – ich bin überzeugt, dass wir wieder eine gute, starke Fraktion zustande bringen“, meinte der frühere Landtagsabgeordnete. „Ich habe manchmal das Gefühl, wir sind ein bisschen an den Rand gedrängt worden, weil andere sich hörbarer machen.“
Zum Ende der Versammlung entwickelte sich eine lebendige Diskussion zur Situation der Bundes-CDU: „Ich bin seit 25 Jahren CDU’ler durch und durch, aber ich tue mich schwer, mich in meiner Partei wiederzufinden“, meinte Steffen May. Er mache sich „Sorgen, wie das Land regiert wird.“Man müsse „auf unserer Ebene diskutieren und versuchen, die Menschen abzuholen.“
Karin Pfriender pflichtete ihm bei: „Wenn wir die Diskussionskultur nicht nach vorne stellen, kommst du dir vor wie Stimmvieh.“Franz Schuhmacher sagte, dass er es an Politiker wie Volker Kauder weitergeben werde, „dass Unruhe herrscht an der Basis.“