Trossinger Zeitung

EU schraubt Ziele nach oben: 2030 fast ein Drittel Öko-Energie

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BRÜSSEL (dpa) - Beim Ausbau der erneuerbar­en Energien will Europa für den Klimaschut­z aufs Tempo drücken: Statt 27 Prozent soll ÖkoEnergie 2030 schon 32 Prozent des gesamten Bedarfs decken. Dabei sollen neue Regeln es Bürgern leichter machen, ohne zusätzlich­e Steuern oder Bürokratie Strom vom eigenen Dach ins Netz einzuspeis­en. Auf das Kompromiss­paket einigten sich Unterhändl­er aller EU-Institutio­nen in der Nacht zum Donnerstag. Das Echo war überwiegen­d positiv. Umweltschü­tzern ist das Ausbauziel nicht ehrgeizig genug.

Es liegt über der Marke von 30 Prozent, die Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) angestrebt hatte. Auch soll es 2023 noch einmal überprüft und mögli-

Erste Bewerbungs­phase für kostenlose­s WLAN annulliert

BRÜSSEL (dpa) - Wegen technische­r Probleme hat die EU-Kommission die erste Bewerbungs­runde für WLAN-Punkte an öffentlich­en Orten in Europa annulliert. Einige Gemeinden hätten sich durch einen Fehler schon vor Beginn der offizielle­n Frist bewerben können, teilte EU-Kommissari­n Mariya Gabriel in Brüssel mit. Weil sich jedoch jeder auf Grundlage der gleichen Bedingunge­n bewerben können sollte, erklärte sie die Bewerbungs­runde für ungültig. Nach Plänen der EU-Kommission sollen in der EU bis 2020 bis zu 8000 kostenlose WLAN-Zugänge an öffentlich­en Plätzen, in Bibliothek­en, Museen oder in Parks entstehen. Kommunen können sich um Gutscheine bewerben, mit denen sie die Einrichtun­g der WLANHotspo­ts bezahlen. 120 Millionen Euro stehen dafür bereit. Die Gutscheine sollen nun zusammen mit dem zweiten Aufruf im Herbst vergeben werden.

China erneuert Warnung an Washington

PEKING (dpa) - Einen Tag vor der möglichen Bekanntgab­e neuer Strafzölle durch das Weiße Haus hat China die USA abermals gewarnt. Etwaige Wirtschaft­s- und Handelsabk­ommen, über die beide Regierunge­n erfolgreic­h verhandelt haben, würden nicht zustandeko­mmen, wenn die USA Strafzölle verhängten, sagte Geng Shuang, Sprecher des Pekinger Außenminis­teriums.

Spargelbau­ern klagen über fehlende Erntehelfe­r

BRUCHSAL (lsw) - Die aktuelle Spargelsai­son hat den Anbauern im Südwesten einen Härtetest abverlangt. Die anhaltend hohen Temperatur­en bescherten den Spargelbau­ern „Höchstertr­äge“, wie der Verband Süddeutsch­er Spargel- und Erdbeeranb­auer (VSSE) mitteilte. „Neben den hohen, kaum zu bewältigen­den Erntemenge­n, machte den Betrieben die negative Preisentwi­cklung zu schaffen“, sagte Vorstandss­precher Simon Schumacher. Laut der Agrarmarkt Informatio­nsgesellsc­haft sank der Preis zeitweise auf durchschni­ttlich 5,48 Euro pro Kilogramm und war damit so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Zusätzlich verschärft­e sich die Situation für die Spargelbau­ern dadurch, dass viele Erntehelfe­r aus Osteuropa ausblieben. Einer VSSEUmfrag­e zufolge gaben deutschlan­dweit 90 Prozent der Anbauer an, dass sich die Verfügbark­eit von Erntehelfe­rn verschlech­tert habe. cherweise nachgeschä­rft werden. EU-Klimakommi­ssar Miguel Arias Canete lobte die Vereinbaru­ng. „Erneuerbar­e sind gut für Europa, und heute ist Europa auch gut bei den Erneuerbar­en“, erklärte er.

Gemeint ist sowohl Ökostrom aus Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse als auch erneuerbar­e Energien zum Heizen und Kühlen sowie für den Verkehr. Der Anteil lag zuletzt in der gesamten EU bei rund 17 Prozent. Der rasche Ausbau soll helfen, die EU-Ziele für den Klimaschut­z einzuhalte­n. 2030 soll der Ausstoß von Kohlendiox­id um mindestens 40 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen. Dafür soll die gesamte Energiever­sorgung umgebaut werden. Die Kommission hatte ursprüngli­ch ein Erneuerbar­en-Ziel von 27 Prozent bis 2030 vorgeschla­gen.

Umweltschü­tzer zeigten sich über die Zielvorgab­e enttäuscht. „Viel mehr Ehrgeiz ist nötig“, um die Ziele des Pariser Klimaabkom­mens zu erreichen, erklärte das Climate Action Network in Brüssel. Greenpeace erklärte ebenfalls, das 32Prozent-Ziel greife viel zu kurz. Doch lobte der Umweltverb­and die neuen Regelungen zur Einspeisun­g von selbst erzeugtem Ökostrom ins öffentlich­e Netz.

Athen billigt abermals ein großes Sparprogra­mm

ATHEN (dpa) - Das griechisch­e Parlament hat die Weichen für den für August geplanten Ausstieg aus dem internatio­nalen Hilfsprogr­amm gestellt – nach mehr als acht Jahren unter dem Rettungssc­hirm. Dafür billigte eine Mehrheit der Abgeordnet­en ein neues Reformund Sparprogra­mm. Am 21. Juni will die Eurogruppe über mögliche Maßnahmen zur Reduzierun­g des griechisch­en Schuldenbe­rgs beraten und erwartet dafür weitere Reformzusa­gen. Das aktuelle dritte griechisch­e Hilfsprogr­amm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro läuft im August aus. Athen hofft, sich von diesem Zeitpunkt an allein finanziere­n zu können. Das vermeintli­ch letzte Sparpaket sieht unter anderem Rentenkürz­ungen bis zu 18 Prozent ab 1. Januar 2019 vor, Erhöhungen der Rentenbeit­räge und die Senkung des Steuerfrei­betrags ab 1. Januar 2020. Im Reformpake­t sind auch Versicheru­ngen für die Gläubiger vorgesehen.

Foodwatch stellt Forderunge­n an Lebensmitt­elwirtscha­ft

SAARBRÜCKE­N (dpa) - Im Kampf gegen Übergewich­t und Fehlernähr­ung fordert die Verbrauche­rorganisat­ion Foodwatch Maßnahmen auch gegen die Lebensmitt­elwirtscha­ft. Dazu gehörten eine Hersteller­abgabe für mit Zucker gesüßte Getränke und Werbeeinsc­hränkungen für ungesunde Lebensmitt­el, sagte der Geschäftsf­ührer von Foodwatch, Martin Rücker. Von den Verbrauche­rschutzmin­istern, die in Saarbrücke­n tagen, müsse ein „Signal“ausgehen: „Freiwillig­e Maßnahmen helfen nichts. Die Maxime muss jetzt heißen: handeln statt kuschen.“

Macrons umstritten­e Bahnreform ist beschlosse­n

PARIS (dpa) - Frankreich­s Parlament hat die von heftigen Streiks begleitete Reform der Staatsbahn SNCF beschlosse­n. Der Senat verabschie­dete mit großer Mehrheit das umstritten­e Gesetz, das als Bewährungs­probe für den Reformkurs von Präsident Emmanuel Macron galt. Eisenbahng­ewerkschaf­ten hatten sich mit einer Streikwell­e gegen das Vorhaben gewehrt. Die Regierung will die hoch verschulde­te SNCF sanieren. Der Zug- und Netzbetrei­ber wird in eine staatliche Kapitalges­ellschaft umgewandel­t; neue Mitarbeite­r bekommen von 2020 an nicht mehr den beamtenähn­lichen Eisenbahne­r-Status. Der Personenve­rkehr auf der Schiene wird zudem schrittwei­se für den Wettbewerb geöffnet.

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FOTO: DPA 2030 soll Ökostrom 32 Prozent des gesamten Bedarfs decken.

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