Tuningen investiert in Feldwege
Landwirte loben das Engagement des Bürgermeisters und bedauern seine Kandidatur in VS
TUNINGEN (sbo) - Die Tuninger Landwirte haben sich zu einem Gesprächsabend getroffen. Im Sitzungssaal im „Ochsen“wurden aktuellen Themen behandelt.
Martin Glökler, Vorsitzender des Ortsvereins, sprach die Feldwegsanierung an. Dieses Thema steht bei den Bauern ganz oben auf der Agenda, denn bei vielen Wegen seien Missstände festzustellen.
In einer Rundfahrt zusammen mit Bauhofleiter Bernd Mattes hatten die Landwirte bereits eine Mängelliste erarbeitet. Bislang scheiterte die Rundumsanierung jedoch am Budget, welches der Gemeinderat hierfür im Haushalt eingestellt hatte. Doch nun stehen die Zeichen auf eine Trendwende. „Wir hatten früher 8000 Euro im Topf, dieser wurde letztes Jahr auf 30 000 und für 2018 sogar auf 60 000 Euro aufgestockt", erklärte Bürgermeister Jürgen Roth. Dies sei ein „satter Schluck aus der Pulle“. Im Moment hänge die Umsetzung jedoch noch an der ausführenden Straßenbaufirma. Einige Arbeiten würden in den nächsten Wochen noch vom Bauhof übernommen. Roth erntete hierfür großes Lob. „Endlich passiert was auf unseren Feldwegen“, so Steffi HäusslerGnirss.
Probleme indessen bereitet ein Teilstück im Lochenrain, da der Unterbau abrutscht und sich bereits große Spalten im Weg gebildet haben. Aus diesem Grund wurde der viel befahrene Weg vorübergehend gesperrt, und die Strecke umgeleitet. Nun müssten die Alternativen abgewogen werden. Eine Lösung wäre, auf diesem Stück die Bitumenschicht abzutragen und den Weg lediglich zu schottern.
„Satter Schluck aus der Pulle“, Tuingens Bürgermeister Jürgen Roth über die Feldwegsanierung.
Pachtverträge von Interesse Die Pachtverträge der gemeindeeigenen Grundstücke laufen nächstes Jahr aus, inwiefern es preisliche Veränderungen gebe, sei aktuell noch offen. Es sei möglich, dass es hier Anhebungen geben wird, das entscheide der Gemeinderat jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, so der Bürgermeister. Positiv überrascht waren die Landwirte über die Breitbandanschlusskosten. Die Verlegung der Leerrohre erfolgte teils in Kombination mit dem Einpflügen der neuen Wasserleitungen. Es seien zwar deutliche Mehrkosten entstanden, unterm Strich müssen die Landwirte jetzt jedoch weniger draufzahlen als ursprünglich geplant. „Hier wurde eine gute und faire Lösung für uns Landwirte gefunden“, erklärte Martin Glökler. Wichtig sei es, dass nun auch die Außenbereiche Zugriff auf die schnelle Datenleitung haben. Guter Kontakt zu Jägern Ein gutes Verhältnis bestehe zu den Tuninger Jägern. Es gebe einen regen Kontakt, um größere Schäden durch Wildverbiss zu vermeiden. Auch der neue Pächter für den Nordbereich des Tuninger Reviers hatte sich bei den Landwirten bereits vorgestellt. Im Moment sei es noch ruhig in Sachen Schäden durch Wildschweine.
Bürgermeister Roth gab wie bereits beim Bürgergespräch einen Überblick über die aktuellen Kommunalthemen und den Baustellen im Ort. Die sprudelnden Steuereinnahmen ermöglichen es, vieles umzusetzen, sei es im Straßen- oder Kanalbau wie auch bei der Erschließung des neuen Baugebietes „Eckritt“. Dessen Baubeginn wird sich vermutlich auf 2019 verschieben, wobei für die 80 Bauplätze bereits rund 150 Bewerber anstehen. In diesem Zusammenhang hofft der Bürgermeister, dass Tuningen die 3000er-Marke bei der Einwohnerzahl überspringen könnte.
Auf die Frage, ob es Neuigkeiten auf dem Liaporgelände gebe, konnte Roth nichts vermelden. Man sei im regelmäßigen Kontakt mit dem neuen Eigentümer.
Auch Roths Kandidatur um das Oberbürgermeisteramt in VS war Thema des Abends. „Wir Landwirte bedauern einen möglichen Weggang“, so der Vorsitzende. Denn der Bürgermeister sei ein verlässlicher Partner gewesen.