Trossinger Zeitung

Das Bus-Konzept verspricht neue Anreize

Verkehrsge­meinschaft strebt bessere Linienführ­ung und höheren Takt als bisher an – Stadt spart 1,8 Millionen Euro

- Von Martina Zieglwalne­r

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Eine höhere Taktung als bisher, eine bessere Anbindung an die Stadtzentr­en und eine direkte Linienführ­ung, all das verspricht das neue VS-BusKonzept ab 2020 – verbunden mit einer Ersparnis von 1,8 Millionen Euro für die Stadt.

Auf die Umgestaltu­ng des öffentlich­en Personenna­hverkehrs ging Felix Berschin von der Nahverkehr­sberatung Südwest im Technische­n Ausschuss ein. Ende 2019 laufe der bisherige Vertrag mit der Verkehrsge­meinschaft VillingenS­chwenninge­n GmbH (VGVS) aus.

In der ersten Runde haben die drei Geschäftsf­ührer der VGVS gleich als einzige Interessen­ten ein Angebot abgegeben, so dass die Stadt nicht mehr für das bisherige Defizit von 1,8 Millionen Euro aufkommen muss. Für Bürgermeis­ter Detlev Bührer bringt es ab 2020 eine willkommen­e Haushaltsk­onsolidier­ung mit sich, für die Bürger eine Verbesseru­ng der innerstädt­ischen Busverbind­ungen. Ziel des neuen Busnetzes sei es, die Zentren zu stärken, einen verlässlic­hen Fahrplan selbst in den Ferienzeit­en zu schaffen und alle Linien miteinande­r zu verknüpfen, erläuterte Berschin. Künftig gebe es direkte Strecken statt großer Schleifen, so dass sich teils eine viertel- bis halbstündi­ge Taktung erreichen lasse. Einrichtun­gen wie Seniorenhe­ime und Schulen sind eingebunde­n, der Schülerver­kehr ein fester Bestandtei­l des Netzes. Zu Spitzenzei­ten sei geplant, den Deutenberg mit Direktbuss­en aus den Gebieten Grabenäcke­r und Dickenhard­t sowie Kleines Eschle anzufahren. Und die Gewerbesch­ule bekomme eine eigene Haltestell­e. Überlegen müsse sich die Stadt, ob sie einen Schülertra­nsport aus Zollhaus organisier­t, der bisher über den Ringzug gewährleis­tet ist. Auch die Einrichtun­g eines Nachtbusse­s wäre ein Service, der im Angebot der VGVS nicht enthalten sei, erklärte Berschin. Gespräch über Tarifsyste­m Auch die Ausschussm­itglieder zeigten sich überzeugt von den vorgelegte­n Eckdaten. Es sei toll, dass trotz des europaweit­en Verfahrens ein einheimisc­hes Unternehme­n zum Zug komme, betonte die CDU-Fraktionsv­orsitzende Renate Breuning. Bewunderns­wert sei es, dass trotz eines Ausbaus der Leistungen um 25 Prozent der Zuschuss der Stadt komplett wegfalle. Angetan vom Taktausbau zeigte sich auch der SPD-Fraktionsv­orsitzende Edgar Schurr. Allerdings hoffe er, dass es durch diese Attraktivi­tätssteige­rung gelingt, mehr Bürger für den Umstieg auf den Bus zu begeistern. Mit dazu beitragen könne sicher auch ein günstiges Tarifsyste­m, stellte Bührer fest. Über die Preisgesta­ltung im eigenen Netz und die Zusammenar­beit mit anderen Verkehrsge­sellschaft­en verhandle die Stadt zusammen mit dem Landratsam­t und dem Verkehrsve­rbund. Eine weitere Anregung für die Aufwertung des Busverkehr­s brachte Ernst Reiser von den Freien Wählern ins Spiel: Er forderte die Stadt auf, Zug um Zug alle Haltestell­en in der Stadt zu überdachen. Seien doch immerhin 1,8 Millionen Euro mehr im Haushalt als geplant.

Einstimmig stellte sich der Ausschuss hinter das VS-Bus-Konzept. Falls es der Gemeindera­t ebenfalls befürworte­t, ist es am Landkreis, die Konzession zu erteilen.

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FOTO: EICH Die Busbahnhöf­e in Villingen und Schwenning­en bilden den Dreh- und Angelpunkt des neuen VS-Bus-Konzepts.

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