Trossinger Zeitung

Stuttgarts OB zu Abgasskand­al bei Daimler: „Vertrauen verspielt“

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STUTTGART (lsw) - Nach der Ausweitung des Abgasskand­als auf Daimler macht Stuttgarts Oberbürger­meister Fritz Kuhn auch der Bundesregi­erung Vorwürfe. „So ein organisier­tes Wegschauen wie von der Bundesregi­erung habe ich noch nicht erlebt“, sagte der Grünen-Politiker der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Schon vor Jahren hätte man dafür sorgen müssen, dass die Autobauer die beste Technik konsequent einsetzten. Dann wäre Deutschlan­d bei der Elektromob­ilität heute schon weiter. Stattdesse­n schiebe man den Kommunen nun mit den Dieselfahr­verboten den schwarzen Peter zu. „Das ist ein billiges Spielchen.“

Auch über den Stuttgarte­r Auto- bauer Daimler äußerte er sich enttäuscht. „Vertrauen ist schnell verspielt, und man muss es ganz langsam wieder aufbauen“, sagte er dem Blatt. „Ich hoffe, dass das Management das jetzt in den Griff kriegt und auch für Stuttgart etwas tut.“Mit Blick auf die gesamte Branche forderte er: „Die Autoindust­rie muss es jetzt mal krachen lassen, gerade bei der Nachrüstun­g. Schluss mit Tricksen und Schummeln.“

Zuvor war bekannt geworden, dass sich der Dieselskan­dal in der deutschen Autobranch­e drastisch ausweitet. Daimler muss wegen des Vorwurfs einer unzulässig­en Abgastechn­ik europaweit 774 000 Fahrzeuge zurückrufe­n, darunter 238 000 in Deutschlan­d.

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FOTO: DPA Fritz Kuhn

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