US-Steuerreform zieht deutsche Firmen an
BERLIN (dpa) - Die Steuerreform und das Wirtschaftswachstum in den USA sorgen bisher für zusätzliche Investitionen deutscher Firmen in der größten Volkswirtschaft der Welt. Mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen (52 Prozent), das in den USA aktiv ist, will dort sein Investitionsvolumen aufstocken, wie aus dem am Sonntag bekanntgewordenen „World Business Outlook“der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) hervorgeht, über den zuvor die „Wirtschaftwoche“berichtet hat.
Brexit kostet Deutschen Steuererleichterungen
BERLIN (sz) - Durch den EU-Ausstieg Großbritanniens kommen auf deutsche Unternehmen, Organisationen und viele Bürgerinnen und Bürgern höhere Steuern zu. Bei Firmen würden Steuererleichterungen für sogenannte stille Reserven – im Ausland liegende Vermögen – möglicherweise komplett gestrichen. Die Vergünstigungen könnten „ohne weiteres Zutun des Steuerpflichtigen entfallen“, heißt es in einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Gemeinnützige Organisationen werden ihren Status verlieren und wären „nicht mehr steuerbefreit“, heißt es in der Antwort des Bundesfinanzministeriums weiter. Ehrenamtlich Beschäftigte müssten ihre Pauschalen künftig „voll versteuern“. Auch auf deutsch-britische Ehepaare kommen Steuernachteile zu: So werde eine grenzüberschreitende steuerliche Zusammenveranlagung nach dem Brexit „nicht mehr möglich sein“, heißt es aus dem Bundesfinanzministerium.
VW-Tochter Audi drohen weitere Dieselrückrufe
BERLIN (dpa) - Audi drohen im Dieselskandal nach einem Zeitungsbericht weitere Fahrzeugrückrufe durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die Behörde untersuche das neueste Dieselmodell des A8 auf unzulässige Abschaltvorrichtungen der Abgasreinigung, berichte die „Bild am Sonntag“. Im Bundesverkehrsministerium hieß es, das KBA überprüfe fortlaufend Fahrzeuge. Dies treffe auch auf den A8 zu. Ein Audi-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Audi hatte kürzlich mitgeteilt, die interne Überprüfung seiner SechszylinderDieselmotoren auf Abgastricksereien in Kürze abschließen zu wollen. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich im Juli dem KBA zur Bewertung vorgelegt werden.
„Die US-Steuerreform erzielt bei den deutschen Unternehmen offenbar die von Präsident Donald Trump erhoffte Wirkung“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Mit der Senkung des Unternehmensteuersatzes von 35 auf 21 Prozent und Sofortabschreibungen für Investitionen sei es attraktiver geworden, Produktions- und Vertriebsaktivitäten in den USA anzusiedeln. Aus dem AHK-Bericht geht weiter hervor, dass 53 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in den USA mehr Mitarbeiter einstellen wollen; nur fünf Prozent planten mit weniger Beschäftigten.
Für knapp die Hälfte der deutschen Unternehmen in den USA sind demnach die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen jedoch ein Risiko für die eigenen Geschäfte. Die Umfrage erfolgte im März und April. Seither ist der Handelskonflikt der USA mit China und der EU weiter eskaliert.
Zu den Konjunkturerwartungen insgesamt hieß es, 40 Prozent der weltweit gut 5100 befragten Unternehmen erwarteten in den kommenden zwölf Monaten eine positive Entwicklung vor Ort.
Ehemalige US-Milliardärin Holmes droht lange Haft
SAN JOSE (dpa) - Die einstige Silicon-Valley-Milliardärin und Gründerin der Bluttest-Firma Theranos, Elizabeth Holmes, könnte für eine lange Zeit ins Gefängnis kommen. Die Staatsanwaltschaft in Kalifornien erhob Anklage gegen die 34Jährige wegen Betrugs an Investoren und Patienten. Holmes und der Theranos-Präsident Ramesh Balwani sollen fälschlicherweise behauptet haben, dass sie bereits mit einer geringen Menge Blut zahlreiche medizinische Tests vornehmen können. Beiden drohen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 250 000 US-Dollar (etwa 215 000 Euro).
General Electric vor Millionenbuße in Frankreich
PARIS (AFP) - Dem US-Konzern General Electric (GE) drohen Strafen in Millionenhöhe, wenn er nicht bis Ende des Jahres 1000 neue Stellen in Frankreich geschaffen hat. Vereinbarungen im Zuge der Energiesparten-Übernahme des französischen Unternehmens Alstom aus dem Jahr 2014 sähen eine Geldstrafe von 50 000 Euro für jede nicht geschaffene Stelle vor, wie Frankreichs Arbeitsministerin Muriel Pénicaud dem französischen Sender BFM-TV am Sonntag sagte. Demnach könnte auf GE eine Geldbuße von bis zu 34 Millionen Euro zukommen. GE-Unternehmenschef John Flannery hatte bereits gesagt, der Konzern werde das Versprechen von 2014 von 1000 neuen Stellen nicht einhalten können. Bislang wurden nur 323 zusätzliche Stellen geschaffen.