Der Erste Weltkrieg wird beleuchtet
Ein in Vergessenheit geratenes Kapitel deutscher Geschichte entdecken
STOCKACH (sz) - Im Stadtmuseum Stockach wird bis zum 31. Dezember die Ausstellung „Stockach im Umbruch 1917-1923. Erster Weltkrieg, Revolution und Neubeginn“gezeigt. Die Ausstellung ist Teil einer grenzüberschreitenden Ausstellungssreihe zur Zeitenwende 1918/19. Insgesamt informieren zeitgleich 30 Ausstellungen des trinationalen Netzwerk Museen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz über den Epochenwechsel vor 100 Jahren.
Hoffentlich nimmt dieses Morden bald ein Ende“, schrieb ein Stockacher Soldat Ende 1917 aus Frankreich in die Heimat. Nach vier Jahren immer zermürbenderem Kriegsalltag, nach vielen Toten in den Familien, nach Hungerwinter und Lebensmittelrationierung war die Hoffnung auf einen baldigen Frieden groß. Stockach zwischen den Weltkriegen Nach Kriegsende im November 1918 war das kleine Stockach ein revolutionäres Zentrum. Ein Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat diskutierte über die Neuorganisation von Stadt und Land. 1919 kam es sogar zu Arbeiterunruhen. Erst langsam kehrte politisch Ruhe ein, der wirtschaftliche Aufschwung verlief allerdings schleppend und wurde von der Inflation im Jahr 1923 jäh gebremst.
Die Ausstellung zeigt, welche Kriegs- und Alltagsobjekte sich in Stockacher Privathaushalten und der Sammlung des Stadtmuseums erhalten haben: Feldgeschirr, Fotoalben und Feldpostbriefe erzählen die Geschichte von Stockacher Soldaten im Weltkrieg. Karten und Karikaturen geben einen Einblick in den Verlauf des Kriegs und die Kriegspropaganda.
Zeitungen und Flugblätter machen die Revolution und den Neuanfang deutlich. Alltagsgegenstände und Fundstücke aus der Sammlung des Stadtmuseums lassen Sie in das Leben vor 100 Jahren eintauchen. Und nicht zuletzt machen die Bilder der Stockacher Fotografenfamilie Hotz die Zeit vor dem eigenen Auge lebendig.
Folgende Termine werden im Stadtmusem in Stockach angeboten: Donnerstag, 21. Juni, 18 Uhr; Dienstag, 31. Juli, 18 Uhr; Dienstag, 28. August, 18 Uhr; Sonntag, 30. September, 17.30 Uhr; Mittwoch, 24. Oktober, 18 Uhr; Montag, 26. November, 18 Uhr und Donnerstag,13. Dezember, 18 Uhr. Der Eintritt hierzu beträgt, inklusive einem Glas Sekt oder Saft, sechs Euro. Tickets gibt es unter https://tickets.stockach.de.
Das Ende des Ersten Weltkriegs hat Europa fundamental verändert. Dies gilt auch für den Oberrhein und die angrenzenden Gebiete. Umfassend informiert über diesen Epochenwechsel 100 Jahre danach das trinationale Netzwerk Museen mit einer grenzüberschreitenden Ausstellungsreihe – die größte in Europa 100 Jahre nach Kriegsende. Insgesamt informieren zeitgleich 30 Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz über den Epochenwechsel vor 100 Jahren. Die meisten Ausstellungen sind zwischen Sommer 2018 und Februar 2019 geöffnet. Alle Ausstellungen werden nahe der Grenze zwischen den drei Ländern präsentiert: In Städten wie Straßburg, Basel, Stuttgart, Karlsruhe oder Frankfurt am Main, aber auch in kleineren Orten mit einem thematischen Bezug zur Zeitenwende 1918/19. Zur Ausstellungsreihe gibt es von den 30 teilnehmenden Museen ein gemeinsames Faltblatt und ab Juli einen gemeinsamen Ausstellungskatalog. Weitere Informationen über alle 30 Ausstellungen bietet die gemeinsame Website des Netzwerkes unter:
www. netzwerk- museen. eu