Per Mausklick zum OB-Kandidaten
Landeszentrale für politische Bildung bringt den „Kandidat-O-Mat“nach VS
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Kaum einer, der ihn im Vorfeld der Bundes- oder Landtagswahl nicht schon geklickt hat, um zu prüfen, welche Partei denn für ihn die richtige wäre: den Wahl-O-Mat. Auch für die OB-Wahl in VS wird es dieses Mal ein solches Programm geben. Die Idee: Per Mausklicks zum OBKandidaten seiner Wahl.
Manche schreiben dem „Kandidat-O-Mat“, wie sich das Tool nennt, sogar wahlentscheidende Bedeutung zu. So gibt es nicht wenige Stimmen, die der Verweigerung des Freiburger Oberbürgermeisters, daran teilzunehmen, eine Mitschuld an seinem Scheitern bei der Freiburger OB-Wahl geben. Man darf also gespannt sein, wie sich die immer zahlreicher werdenden Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Villingen-Schwenningen schlagen.
Für die Wähler bedeutet der Kandidat-O-Mat als kleiner Bruder des Wahl-O-Mats, den viele Bürger von der Bundes- oder Landtagswahl her kennen, einen echten Service: Die Kandidierenden erhalten einen Katalog zu Thesen, zu denen sie Stellung nehmen sollen. Mit „Ich stimme zu“, „Ich stimme nicht zu“oder „Neutral“können die Kandidaten antworten, zudem können sie zu jeder These eine maximal 300 Zeichen lange Begründung schreiben.
Durch denselben Fragenkatalog können sich später dann auch die Wähler im Kandidat-O-Mat klicken, und am Ende spuckt das Programm aus, welcher Kandidat denn nun mit den eigenen Meinungen am ehesten überein stimmt. Und an der Ausgestaltung des Thesenkatalogs darf Villingen-Schwenningen in Zusammenarbeit mit Politik-Experten mitwirken. Die Landeszentrale für politische Bildung (lpb) gibt Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahren die Möglichkeit, in einer Jugendredaktion mitzuwirken und den Kandidat-OMat mitzugestalten.
Gemeinsam werden in einem Workshop Thesen entwickelt und formuliert. Ganz wichtig: Man muss kein Politik-Experte sein, um mitzumachen. Und auch Berührungsängste mit dem Thema brauchen die Mitwirkenden nicht zu haben: „Du musst kein Politik-Nerd sein, um Redaktionsmitglied zu werden“, so der Professor Michael Wehner, der Leiter der Landeszentrale in Freiburg. Eine gute Portion Interesse an der Stadt reicht vollkommen aus. Es geht darum, kreativ im Team zu arbeiten, Wünsche und Anliegen für Villingen-Schwenningen zu formulieren und sich mit anderen darüber auszu- tauschen. Die erarbeiteten Thesen werden dann von Politikexperten der Landeszentrale für politische Bildung gesichtet und für die finale Ausarbeitung des Fragenkatalogs verwendet.
Der Kandidat-O-Mat soll den Doppelstädtern eine Entscheidungshilfe zur Wahl bieten. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www. lpb- freiburg. de/ vs. html