Trossinger Zeitung

Per Mausklick zum OB-Kandidaten

Landeszent­rale für politische Bildung bringt den „Kandidat-O-Mat“nach VS

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Kaum einer, der ihn im Vorfeld der Bundes- oder Landtagswa­hl nicht schon geklickt hat, um zu prüfen, welche Partei denn für ihn die richtige wäre: den Wahl-O-Mat. Auch für die OB-Wahl in VS wird es dieses Mal ein solches Programm geben. Die Idee: Per Mausklicks zum OBKandidat­en seiner Wahl.

Manche schreiben dem „Kandidat-O-Mat“, wie sich das Tool nennt, sogar wahlentsch­eidende Bedeutung zu. So gibt es nicht wenige Stimmen, die der Verweigeru­ng des Freiburger Oberbürger­meisters, daran teilzunehm­en, eine Mitschuld an seinem Scheitern bei der Freiburger OB-Wahl geben. Man darf also gespannt sein, wie sich die immer zahlreiche­r werdenden Kandidaten für die Oberbürger­meisterwah­l in Villingen-Schwenning­en schlagen.

Für die Wähler bedeutet der Kandidat-O-Mat als kleiner Bruder des Wahl-O-Mats, den viele Bürger von der Bundes- oder Landtagswa­hl her kennen, einen echten Service: Die Kandidiere­nden erhalten einen Katalog zu Thesen, zu denen sie Stellung nehmen sollen. Mit „Ich stimme zu“, „Ich stimme nicht zu“oder „Neutral“können die Kandidaten antworten, zudem können sie zu jeder These eine maximal 300 Zeichen lange Begründung schreiben.

Durch denselben Fragenkata­log können sich später dann auch die Wähler im Kandidat-O-Mat klicken, und am Ende spuckt das Programm aus, welcher Kandidat denn nun mit den eigenen Meinungen am ehesten überein stimmt. Und an der Ausgestalt­ung des Thesenkata­logs darf Villingen-Schwenning­en in Zusammenar­beit mit Politik-Experten mitwirken. Die Landeszent­rale für politische Bildung (lpb) gibt Jugendlich­en im Alter von 16 bis 26 Jahren die Möglichkei­t, in einer Jugendreda­ktion mitzuwirke­n und den Kandidat-OMat mitzugesta­lten.

Gemeinsam werden in einem Workshop Thesen entwickelt und formuliert. Ganz wichtig: Man muss kein Politik-Experte sein, um mitzumache­n. Und auch Berührungs­ängste mit dem Thema brauchen die Mitwirkend­en nicht zu haben: „Du musst kein Politik-Nerd sein, um Redaktions­mitglied zu werden“, so der Professor Michael Wehner, der Leiter der Landeszent­rale in Freiburg. Eine gute Portion Interesse an der Stadt reicht vollkommen aus. Es geht darum, kreativ im Team zu arbeiten, Wünsche und Anliegen für Villingen-Schwenning­en zu formuliere­n und sich mit anderen darüber auszu- tauschen. Die erarbeitet­en Thesen werden dann von Politikexp­erten der Landeszent­rale für politische Bildung gesichtet und für die finale Ausarbeitu­ng des Fragenkata­logs verwendet.

Der Kandidat-O-Mat soll den Doppelstäd­tern eine Entscheidu­ngshilfe zur Wahl bieten. Weitere Informatio­nen gibt es im Internet unter: www. lpb- freiburg. de/ vs. html

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FOTO: EICH Ein Kandidat- O- Mat soll den Wählerinne­n und Wählern die Entscheidu­ng erleichter­n, wen sie bei der OB- Wahl wählen.

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