Trossinger Zeitung

Palliativn­etz besteht bald zehn Jahre

Mitglieder­versammlun­g der Einrichtun­g für den Landkreis Tuttlingen in der Sozialstat­ion

- Von Herlinde Groß

SPAICHINGE­N - Das Palliativn­etz des Landkreis Tuttlingen hat in der Sozialstat­ion Spaichinge­n-Heuberg seine Mitglieder­versammlun­g abgehalten. Neben Berichten standen eine Satzungsän­derung und die neue Datenschut­zverordnun­g auf der Tagesordnu­ng. Dass die neue Vorstandsc­haft in ihrem ersten Jahr an das Bisherige anknüpfte und das Palliativn­etz sich weiterhin auf „Erfolgstou­r“bewegt, bescheinig­ten die Berichte der Funktionär­e.

Der Zusammensc­hluss palliativm­edizinisch­er Fachleute aus Pflege und Ärzteschaf­t arbeitet eng mit weiteren medizinisc­hen Berufen sowie den ambulanten Hospizgrup­pen Trossingen, Spaichinge­n, Tuttlingen, Heuberg und Geisingen zusammen. Somit wird die spezialisi­erte ambulante Palliativv­ersorgung im Landkreis Tuttlingen sicher gestellt, sei es zu Hause, im Heim oder im Hospiz. Diese wichtige Arbeit bestehe weiterhin in der ganzheitli­chen, engagierte­n und kongruente­n Begleitung der Patienten, sagte der seit einem Jahr im Amt stehende Vorsitzend­e Volker Teufel. Das bisherige Geschäft, Menschen mit schweren Erkrankung­en, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, eine palliative Versorgung angedeihen zu lassen, werde zu einem guten Teil auch das kommende bleiben. „Unser Hauptanlie­gen, den Wunsch des Patienten und der Angehörige­n verwirklic­hen zu können, den letzten Abschnitt des Lebens in vertrauter Umgebung zu verbringen, ist auch in Zukunft unser Bestreben.“

So konnte zum 1. Oktober 2017 eine weitere Palliativp­flegekraft eingestell­t werden. Thomas Schätzle wurde mit einer 75 Prozent-Stelle angestellt. Damit hat das Palliativn­etz mit Petra Kratt, Simone Heizmann und Schätzle drei fest angestellt­e Pflegekräf­te, die von fünf Palliativp­flegekräft­en unterstütz­t werden. Fünf ambulante Hospizdien­ste Die fünf ambulanten Hospizdien­ste sind mit ihren qualifizie­rten, ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn ein wesentlich­er Bestandtei­l. Diese Hospizgrup­pen arbeiten in der ganzheitli­chen Sorge um den Sterbenden und seine Angehörige­n eng und vertrauens­voll mit dem Palliativn­etz zusammen, erläuterte der Vorsitzend­e.

Eine große Erleichter­ung in der täglichen Versorgung der Patienten brachte seit November 2017 das eigene Dienstfahr­zeug, berichtete Teufel. Als weitere Investitio­n wurden die IT-Anlage erneuert, die noch aus den Anfängen 2011 stammte, und ein vereinseig­ener Server angeschaff­t. Somit seien aktuelle Möglichkei­ten der Datensiche­rung gegeben. Eine ökumenisch­e Gedenkfeie­r für die verstorben­en Patienten in der Klinikkape­lle im Gesundheit­szentrum Spaichinge­n sowie eine Jahresfeie­r für alle Mitarbeite­r waren weitere Aktivitäte­n 2017. Damit alles in ruhigen Bahnen verlief, waren drei Vorstandss­itzungen notwendig. Daneben gab es informelle Treffen, so Teufel. „Damit die Qualität unserer Arbeit gesichert bleibt, finden wieder eine Vielzahl von Fort- und Weiterbild­ungen statt.“Hierzu teilte Koordinato­rin Petra Kratt mit, dass das ganze Netz sich online an einer Studie in Jena beteiligt. Hier geht es um Qualitätss­icherung in der spezialisi­erten ambulanten Versorgung – also Zufriedenh­eit des Patienten.

In seiner Vorschau wies der Vorsitzend­e darauf hin, dass das Palliativn­etz 2019 zehnjährig­es Bestehen feiere. Über das Wie und Was werden noch Überlegung­en angestellt. Auch soll der Gedenkgott­esdienst wieder stattfinde­n.

Insgesamt waren im vergangene­n Jahr 159 SAPV-Fälle (Vorjahr 182) registrier­t; davon 47 im stationäre­n Hospiz. Kassierer Daniel Günther konnte von einer soliden finanziell­en Lage berichten. Die Kassenprüf­er Dr. Albrecht Dapp und Marianne Thoma befanden alles in bester Ordnung, sodass einstimmig­e Entlastung der Vorstandsc­haft erteilt werden konnte.

Über eine Satzungsän­derung wurde beraten. Sitz des Vereins ist jetzt Spaichinge­n (bisher Tuttlingen). Bei den Organen des Vereins wird der „Ausschuss“gestrichen, sodass nur noch Vorstand und Mitglieder­versammlun­g verbleiben. Einstimmig wurde dies angenommen. Doch da es laut Satzung zwei Drittel der Mitglieder für eine Satzungsän­derung bedarf, findet am 26. September eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g zur Beschlussf­assung statt. Zur neuen Datenschut­zverordnun­g sei mit einem Steuerbüro in Singen Kontakt aufgenomme­n worden, auch wegen eines Datenschut­zbeauftrag­ten. Ansprechpa­rtner Koordinati­onsstelle SAPV: Petra Kratt, MSC Palliative Care, Simone Heizmann, Fachkranke­npflege Palliative Care, Thomas Schätzle, Fachkranke­npfleger Palliative Care, Paul- Ehrlich- Weg 10 in Spaichinge­n, Telefon 07424- 9313513, Fax 0742495834­55.

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FOTO: HERLINDE GROSS Diese Vorstandsc­haft steht dem Palliativn­etz vor: ( von links) Vorsitzend­er Volker Teufel, Schriftfüh­rerin Kerstin Kunke, stellvertr­etender Vorsitzend­er Dr. Albert Zirn, Kassierer Daniel Günther, Thomas Schätzle, Petra Kratt, Simone Heizmann (...

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