Handwerker, Rittersleut’ und eine Feuershow
Honberg bietet zum zweiten Mal die Kulisse für einen Mittelaltermarkt – Tausende Besucher
TUTTLINGEN – Der Mittelaltermarkt „Historicus Mercatus“hat am Wochenende tausende Besucher auf den Honberg gelockt. Ihnen sind in der mittelalterlichen Kulisse keine Wünsche offengeblieben. Der Veranstalter Fabula Corvinus verbuchte das Event als Erfolg – immerhin war es für die Firma eine Premiere. Das erste Mittelalterfest vor drei Jahren hatte die Stadt Tuttlingen selbst organisiert.
Angeführt vom Herold, der durch das Programm führte und Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck samt „Weib“in der Mangel hatte, zog ein Festumzug mit Charakteren der Zeitepoche durch das mittelalterliche Dorf, vorbei an Handwerkern und Händlern. Der erste Schluck geht an Claus Beim Fassanstich, den der OB in gewohnter Manier vornahm, spielte sich allerdings der „humpelnde Claus“in den Vordergrund, der sich direkt unter den Zapfhahn legte und wie gewollt den ersten Tropfen des „edlen Gesöffs“abbekam, allerdings war dieser mit einer ordentlichen Portion Schaum versehen – und genau so weiß sah der Claus wenige Sekunden nach dem Anstich auch aus.
Wenige Meter weiter werkelten „Die Villinger“an ihrem Stand. Mit einem Zieheisen an einem Schnitzbock formten die Männer Löffel und weitere Haushaltsgeräte. Die Frauen stellten mit Garn und Wolle Nestelbänder in allen Farbkombinationen her zum Schnüren von Kleidung. Zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein zum Mitmachen und vor allem die Kulisse der Burgruine auf dem Honberg verliehen dem Markt einen besonderen Charme.
Als „sehr gelungen“bezeichneten das Gesamtpaket etwa die „Hohenfriedinger“, die aus der Nähe von Singen angereist waren.
Beeindruckend und furchteinflößend war der 16 Wochen alte dunkle Riesenseeadler „Arthur“, der viele Blicke auf sich zog. Seine FlügelSpannweite beträgt zweieinhalb Meter. Der Falkner hatte mit seinem Team aber auch mehrere europäische Uhus und Eulen im Aufgebot, die er vor großen Kinderaugen präsentierte. Selbst der Oberbürgermeister ging wagemutig mit einem Uhu auf Kuschelkurs.
Ein Ritterturnier, bei dem mehrere kostümierte Pferde zum Einsatz kamen, lockte viele Besucher auf den Turnierplatz mitten in die Festungsruine Honberg. Dort trat am späten Abend auch die Band auf. Effekte bei Feuershow zünden Mehrere hundert Besucher verfolgten in der Nacht dann die Feuershow von „Mystique“. Mehrere Male hob das Publikum dabei den Atem an. „Mystique“, die von Jennifer Ochs verkörpert wird und mehr als elf Jahre Erfahrung mit dem Feuer besitzt, erzeugte im Minutentakt mehrere Feuereffekte zur epischen Musik, die für einen zusätzlichen Spannungsbogen sorgte.
Beim Showact mit dem Körperfeuer konnte das Publikum kaum noch hinsehen, genauso faszinierte die Darbietung mit dem Feuerfächer, bei dem so mancher die Hitze der Flammen auf der eigenen Haut spürte. Mit einem brennenden HulaHoop-Reifen, den sie gekonnt um ihren Bauch kreisen ließ, setzte sie noch einen obendrauf. Laute Zugabe-Rufe führten dazu, dass sie den Funkenstab auspackte und die Nacht zum Tag werden ließ. Die Zuschauer verabschiedeten sie mit großem Applaus und vielen Jubelschreien – definitiv der Höhepunkt des Events auf dem Honberg.
„Sehr zufrieden“zeigte sich auch die Organisatorin Anja Katz von der Eventagentur Fabula Corvinus am Ende des Mittelaltermarkts: „Die Besucher waren alle gut drauf. Der Markt lief reibungslos und die Programmpunkte konnten wir pünktlich starten“, so das Fazit von Katz. Laut ihrer Schätzung haben zwischen 5000 und 6000 Personen die Veranstaltung besucht. Viele weitere Bilder vom Mittelaltermarkt gibt es unter: www. schwaebische. de/ mittelaltermarkt