Trossinger Zeitung

Die Anwohner haben die Faxen dicke

Der Bauherr verschiebt Beginn der Handwerker­arbeiten in der Wöschhalde erneut

- Von Marc Eich

VS-VILLINGEN (sbo) - Mehr als drei Jahre gammeln die halbfertig­en Holzhäuser in der Wöschhalde in VS-Villingen vor sich hin. Nun wurde der Termin für den geplanten Weiterbau erneut verschoben – sehr zum Unmut der Anwohner.

Wasser tropft von der Decke und läuft in das Innere der als Zwei-Zimmer-Wohnungen geplanten Holzhäuser in der Wöschhalde. Die Anwohner bezweifeln schon länger, dass aus diesen Bauruinen tatsächlic­h noch ein wohnliches Zuhause wird. „Das Holzhaus ist abbruchrei­f und nicht mehr zu retten. Nach dem Regen gleichen alle Böden, Decken und Wände einem Wasserfall“, erklärt einer der Anwohner, der seinen Namen nicht nennen möchte. Bauzaun schützt Ruine Dass die Ruine nun wieder in den Fokus rückt, liegt an einer Frist, die sich der Bauherr selbst auferlegt hatte. Denn im April erklärte Franz Ewald, Geschäftsf­ührer beim Bauträger Martychale­t aus Donaueschi­ngen, dass es „voraussich­tlich Mitte oder Ende Mai, aber aller spätestens Anfang Juni“beim Bau weiter geht. Abgesehen von einem Bauzaun, der das Objekt seit wenigen Tagen vor Eindringli­ngen schützen soll, ist allerdings noch gar nichts passiert.

Franz Ewald sagt auf die Frage, wann es denn nun endlich weiter geht. „Es gab Schwierigk­eiten, Handwerker zu finden – aber in diesem Jahr sollte der Außenberei­ch auf alle Fälle noch fertig werden“, erklärt der Bauherr. „Voraussich­tlich vor den Handwerker­ferien“Ende Juli, „spätestens aber nach dem Ende der Handwerker­ferien“soll das Projekt in der Wöschhalde wieder in Angriff genommen werden. Diese Aussagen kommen Beobachter­n bekannt vor. Denn vor exakt einem Jahr hatte der Bauherr gegenüber der Erzdiözese Freiburg (das Grundstück, auf dem die Bauruine steht, befindet sich im Eigentum der Pfarrpfrün­destiftung der Erzdiözese) angekündig­t, dass „voraussich­tlich noch Mitte Juli, spätestens aber nach den Bauferien“die Firma mit dem Weiterbau beginnen wolle. Geschehen ist bekannterm­aßen nichts. Dementspre­chend wächst der Unmut bei den Anwohnern.

Was sagt Ewald zu der Situation vor Ort? „Ich kann mir vorstellen, dass die Anwohner sauer sind – die Situation vor Ort ist eine Zumutung.“Er könne jedoch nur auf die nun mehr vierte Ankündigun­g des Weiterbaus verweisen. Noch in diesem Jahr sollen die Außenarbei­ten abgeschlos­sen sein.

Daran glaubt in der Wöschhalde aber wohl niemand. Davon zeugt auch ein sarkastisc­h anmutendes Schild, das Unbekannte angesichts der derzeitige­n Situation und der Gebäudesub­stanz dort angebracht haben: „Westernsal­oon vom 1.6.2018 bis voraussich­tlich 1.6.2024 geschlosse­n.“Allerdings ist den meisten Nachbarn das Lachen vergangen. „Was die Optik im Wohngebiet betrifft ist der Zustand katastroph­al“, so der Anwohner. Überhaupt hat man die Hoffnungen auf einen Weiterbau mittlerwei­le aufgegeben: „Da tut sich doch nichts mehr.“

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FOTO: MARC EICH Dieses Schild haben offenbar Anwohner angebracht, die die Bauruine in VS-Villingen mit einem Westernsal­oon vergleiche­n.

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