Die Anwohner haben die Faxen dicke
Der Bauherr verschiebt Beginn der Handwerkerarbeiten in der Wöschhalde erneut
VS-VILLINGEN (sbo) - Mehr als drei Jahre gammeln die halbfertigen Holzhäuser in der Wöschhalde in VS-Villingen vor sich hin. Nun wurde der Termin für den geplanten Weiterbau erneut verschoben – sehr zum Unmut der Anwohner.
Wasser tropft von der Decke und läuft in das Innere der als Zwei-Zimmer-Wohnungen geplanten Holzhäuser in der Wöschhalde. Die Anwohner bezweifeln schon länger, dass aus diesen Bauruinen tatsächlich noch ein wohnliches Zuhause wird. „Das Holzhaus ist abbruchreif und nicht mehr zu retten. Nach dem Regen gleichen alle Böden, Decken und Wände einem Wasserfall“, erklärt einer der Anwohner, der seinen Namen nicht nennen möchte. Bauzaun schützt Ruine Dass die Ruine nun wieder in den Fokus rückt, liegt an einer Frist, die sich der Bauherr selbst auferlegt hatte. Denn im April erklärte Franz Ewald, Geschäftsführer beim Bauträger Martychalet aus Donaueschingen, dass es „voraussichtlich Mitte oder Ende Mai, aber aller spätestens Anfang Juni“beim Bau weiter geht. Abgesehen von einem Bauzaun, der das Objekt seit wenigen Tagen vor Eindringlingen schützen soll, ist allerdings noch gar nichts passiert.
Franz Ewald sagt auf die Frage, wann es denn nun endlich weiter geht. „Es gab Schwierigkeiten, Handwerker zu finden – aber in diesem Jahr sollte der Außenbereich auf alle Fälle noch fertig werden“, erklärt der Bauherr. „Voraussichtlich vor den Handwerkerferien“Ende Juli, „spätestens aber nach dem Ende der Handwerkerferien“soll das Projekt in der Wöschhalde wieder in Angriff genommen werden. Diese Aussagen kommen Beobachtern bekannt vor. Denn vor exakt einem Jahr hatte der Bauherr gegenüber der Erzdiözese Freiburg (das Grundstück, auf dem die Bauruine steht, befindet sich im Eigentum der Pfarrpfründestiftung der Erzdiözese) angekündigt, dass „voraussichtlich noch Mitte Juli, spätestens aber nach den Bauferien“die Firma mit dem Weiterbau beginnen wolle. Geschehen ist bekanntermaßen nichts. Dementsprechend wächst der Unmut bei den Anwohnern.
Was sagt Ewald zu der Situation vor Ort? „Ich kann mir vorstellen, dass die Anwohner sauer sind – die Situation vor Ort ist eine Zumutung.“Er könne jedoch nur auf die nun mehr vierte Ankündigung des Weiterbaus verweisen. Noch in diesem Jahr sollen die Außenarbeiten abgeschlossen sein.
Daran glaubt in der Wöschhalde aber wohl niemand. Davon zeugt auch ein sarkastisch anmutendes Schild, das Unbekannte angesichts der derzeitigen Situation und der Gebäudesubstanz dort angebracht haben: „Westernsaloon vom 1.6.2018 bis voraussichtlich 1.6.2024 geschlossen.“Allerdings ist den meisten Nachbarn das Lachen vergangen. „Was die Optik im Wohngebiet betrifft ist der Zustand katastrophal“, so der Anwohner. Überhaupt hat man die Hoffnungen auf einen Weiterbau mittlerweile aufgegeben: „Da tut sich doch nichts mehr.“