Tribüne ist weg – Neue in der Diskussion
Gemeinderat befasst sich mit Entwürfen – Klo am Bahnhof bringt Reisenden Erleichterung
SPAICHINGEN - Beim Bahnhof wird noch in diesem Jahr eine selbstreinigendes Toilette aus Österreich stehen, im Gewerbemuseum ein großer Sauter-Konzertflügel und am Freibad ein Kassenautomat. All dies hat der Gemeinderat meist mehrheitlich in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen.
Was laut Vorlage als Beschluss bereits abgesegnet werden sollte, entpuppte sich nach längerer Debatte, in der die Gemeinderäte die Schlüssigkeit der Vorschläge hinterfragt hatten, lediglich als „Anstoß“, so ruderte Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher zurück. Es geht um die inzwischen im Stadion abgebaute Zuschauertribüne, die durch zwei neue ersetzt werden soll. Plus ein Umbau des Parkplatzes, plus ein Neubau des Eingangsgebäudes. Das alles zusammen wollten die Räte detaillierter besprechen, weshalb kein Beschluss gefasst wurde.
Die alte Tribüne sei vom TÜV nicht mehr abgenommen worden, sagte Schuhmacher einleitend. Die Spaichinger Architektin Karin Niess erläuterte erste Planskizzen. Weil auf dem Kleinspielfeld inzwischen viele Spiele ausgetragen würden, mache eine Doppelanlage zwar Sinn, würde aber bedeuten, dass die Zuschauer beider Spielfelder nicht zentriert säßen.
Sie wolle die natürliche Böschung beider Spielfelder ausnutzen, um dort mittig zentriert je 120 Sitze zu bauen – ohne Dach. Kostenpunkt Eingangsbereich und Tribüne sowie neue Parkplätze: 625 000 Euro.
Heinrich Staudenmayer (FW) wollte mehr über das Nutzerverhalten wissen, vor allem für die Parkplätze, Volker Radzuweit (SPD ) vermisste die Einbindung der Vereinsheime und des Freibads in das Konzept. Alexander Efinger (Grüne) erinnerte daran, dass eine Tribüne ohne Dach eher nutzlos sei, da eine solche gerade bei Regen benutzt werde, da ansonsten die Zuschauer so nah wie möglich zum Spielfeldrand gingen.
Holger Merkt (Pro Spaichingen) monierte, dass Vorschläge vor der Sanierung der Unterbachhalle, das gesamte Areal einzubeziehen, damals abgelehnt worden waren, jetzt dies aber doch komme. Und Leo Grimm (FDP) mahnte, die Sache tiefer zu durchdenken: Inzwischen würde der Kunstrasenplatz mehr genutzt als der Rasenplatz. Deshalb solle man über einen ganz anderen Eingangsbereich, nämlich zentral beim SVS-Heim, nachdenken, statt den Verkehr nach hinten zu ziehen und dann neue Parkplätze zu schaffen.
Bürgermeister Schuhmacher schlug vor, das Thema im Gemeinderat am 23. Juli noch einmal aufzugreifen und zuvor, um 17.30 Uhr, sich die Sache vor Ort anzusehen.
Den bereits beschlossenen Kassenautomaten für das Freibad vergab der Gemeinderat an den günstigsten Bieter, die Firma ECS Control Systems, für 38 665 Euro bei vier Gegenstimmen. Ob die knapp 900 Jahreskarten, die ja längst in Benutzung sind, in diesem Jahr noch auf die neuen lesbaren Karten umzustellen sind, darüber gab es keine Einigkeit in der Verwaltung. Bauamtsleiterin Petra Schmidtmann-Deniz meinte, der Aufwand sei zu groß dafür, der Bürgermeister sagte, er sei damit aber „nicht zufrieden“. 114 000 Euro für Toilettenhäuschen Für rund 114 000 Euro schafft die Stadt ein selbstreinigendes Toilettenhäuschen beim Bahnhof an. Der Hersteller aus Österreich erklärte das technische Wunderwerk. Der weiter gehende Vorschlag, gleich einen ersten Bauabschnitt zu pflastern, und zwar auch auf Privatgelände, löste Diskussionen aus. WIR WERDEN BERICHTEN.