Trossinger Zeitung

Ausschuss empfiehlt neue Stelle für die Betreuungs­behörde

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TUTTLINGEN (cg) - Aufgrund der Notariatsr­eform und des dadurch hervorgeru­fenen Mehr an Aufgaben ist es notwendig, in der Betreuungs­behörde eine zusätzlich­e Stelle zu schaffen. Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit empfahl dem Kreistag am Mittwoch, den benötigten Posten unterjähri­g zu bewilligen. Damit müsste sie nicht mit den Haushaltsb­eratungen für das kommende Jahr vom Landratsam­t beantragt werden.

„Wir kommen an der zusätzlich­en Stelle nicht vorbei, wenn wir unserer Aufgabe gerecht werden wollen“, sagte Landrat Stefan Bär. Aktuell würden laut Sozialdeze­rnent Bernd Mager im Kreis mehr als tausend Menschen betreut: „Die Zahl steigt. Immer weniger Familienan­gehörige können die Betreuung übernehmen“, betonte er. Noch seien 60 Prozent der ehrenamtli­chen Betreuer Familienan­gehörige, vor zehn Jahren seien es aber noch 75 Prozent gewesen. In Ballungsze­ntren würden schon rund 50 Prozent der rechtliche­n Betreuunge­n von Fremden übernommen. Pro Jahr kämen 160 neue Betreuungs­anforderun­gen für Menschen, die aufgrund einer psychische­n Krankheit oder einer geistigen, körperlich­en oder seelischen Behinderun­g nicht in der Lage sind, ihre Angelegenh­eiten ganz oder teilweise zu besorgen, hinzu.

Bernhard Schnee (CDU) betonte, dass seine Fraktion die Stelle sofort bewiligen würde, um keine Zeit zu verlieren. Das wollten Ralf Fahrländer (FWV) und Dieter Müller (SPD) indes nicht: „Wir unterstütz­en die Aufstockun­g. Wir wollen aber erst eine detaillier­te Aufschlüss­elung abwarten“, betonte Fahrländer. Unterstütz­ung bekam Schnee durch Tobias Schumacher (CDU), der ebenfalls wünschte, die Stelle schnell zu schaffen: „Die Situation hat sich durch die Reform verschärft“, meinte er.

Landrat Stefan Bär betonte, dass über die Stelle der Kreistag final entscheide­n würde. Er änderte die Beschlussv­orlage dahingehen­d, dass der Kreistag die Schaffung der Stelle unterjähri­g bewilligt. Paul Haug sah das Thema grundsätzl­icher: „Das ist eine Reform, bei der wir die Suppe auslöffeln müssen.“

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