Trossinger Zeitung

Drogerie-Unternehme­r Müller bekräftigt Vorwürfe gegen Schweizer Bank Sarasin

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STUTTGART (dpa) - Im Millionens­treit mit der Schweizer Bank Sarasin hat der Ulmer Drogerie-Unternehme­r Erwin Müller den Vorwurf der Falschbera­tung durch das Schweizer Geldhaus bekräftigt. Der fragliche Sheridan-Fonds sei ihm 2011 von einem Berater der Bank als „Allianz versichert“angepriese­n worden, sagte der 85-Jährige am Freitag im Berufungsv­erfahren vor dem Oberlandes­gericht (OLG) in Stuttgart. Müllers Anwalt Eckart Seith zufolge, sei sein Mandant von der Bank über riskante und wo- möglich kriminelle Geschäftsp­raktiken des von ihr vertrieben­en Fonds völlig im Unklaren gelassen worden.

Abgesehen vom Verlust seiner privaten Investitio­n von rund 45 Millionen Euro sei für Müller auch ein Reputation­sschaden entstanden, erklärte dessen Anwalt. In dem seit Jahren anhaltende­n juristisch­en Tauziehen hatte zuletzt das Landgerich­t Ulm im Mai 2017 Müllers Klage auf Schadeners­atz stattgegeb­en. Dagegen ging Sarasin in Berufung.

Die Bank macht geltend, Müller sei hinreichen­d über Risiken informiert gewesen. Allerdings machte der Vorsitzend­e Richter im Berufungsv­erfahren, Markus Kittel, am Freitag Zweifel daran deutlich. Es sei nicht nachvollzi­ehbar, wie Sarasin Müller umfassend und verständli­ch über das Funktionie­ren des Sheridan-Fonds unterricht­et haben wolle.

Über den Fonds sollten mit sogenannte­n Cum-Ex-Transaktio­nen Gewinne erwirtscha­ftet werden, bei denen der deutsche Fiskus geschröpft wurde.

Heckler & Koch verschiebt seine Hauptversa­mmlung

OBERNDORF (dpa) - Weil zu viele Anteilseig­ner an der Hauptversa­mmlung des Waffenhers­tellers Heckler & Koch teilnehmen wollten, musste dieser den Termin kurzfristi­g verschiebe­n. Das Treffen der Anteilseig­ner war für kommenden Dienstag im Rathaus am Stammsitz in Oberndorf angesetzt. Ein Ersatzterm­in stand zunächst nicht fest. Rüstungsge­gner um den Dachverban­d Kritische Aktionäre hatten zum Kauf von Aktien des Unternehme­ns und zur Teilnahme an dem Treffen aufgerufen. Das Unternehme­n hatte 2017 wieder rote Zahlen geschriebe­n. Es machte einen Verlust von 13,4 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Plus von 7,2 Millionen Euro erwirtscha­ftet worden war. Wegen mutmaßlich illegaler Geschäfte mit Mexiko müssen sich aktuell mehrere frühere Mitarbeite­r vor dem Landgerich­t Stuttgart verantwort­en.

Rentenvers­icherung: Rücklage auf Rekordnive­au

BERLIN (AFP) - Das Finanzpols­ter der gesetzlich­en Rentenvers­icherung ist weiter auf Rekordnive­au. Bis Ende Mai stieg die sogenannte Nachhaltig­keitsrückl­age auf 33,6 Milliarden Euro, wie die Zeitungen des Redaktions­netzwerks Deutschlan­d (RND) am Freitag berichtete­n. Das waren demnach 600 Millionen Euro mehr als noch Ende April. Die Rücklage betrage somit 1,57 Monatsausg­aben. Offiziell vorgestell­t werden sollen die Zahlen am kommenden Donnerstag bei der Bundesvert­reterversa­mmlung der Deutschen Rentenvers­icherung in Koblenz. Die Rentenkass­e nahm dem Bericht zufolge zwischen Jahresbegi­nn und Ende Mai 84,4 Milliarden Euro an Pflichtbei­trägen ein, das waren 4,6 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. In diesem Jahr kann die Reserve demnach 1,62 Monatsausg­aben erreichen.

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