Bienenseuche schlägt in Trossingen zu
Wegen der Amerikanischen Faulbrut gilt nun ein Sperrbezirk um Trossingen, Schura und Weigheim
TROSSINGEN (pm) - Trossinger Bienenzüchter sind alarmiert: Zwei Bienenstöcke sind an der Amerikanischen Faulbrut erkrankt. Die bakterielle Infektion ist für Menschen ungefährlich, bedeutet jedoch das sichere Ende für die betroffenen Tiere. Ein Sperrbezirk um Trossingen, Schura und Weigheim soll nun eine weitere Ausbreitung der Krankheit verhindern.
Das Landratsamt Tuttlingen hat am Freitagnachmittag den Sperrbezirk ausgerufen. Aufgefallen war der Befall bei Untersuchungen des Veterinäramts, das zum Landratsamt Tuttlingen gehört. Die Proben wurden im Veterinäruntersuchungsamt Freiburg genauer untersucht und dort wurde der Verdacht bestätigt: Auf der Gemarkung Trossingen sind zwei Stöcke von der Amerikanischen Faulbrut der Bienen betroffen.
„Bei dieser Bienenseuche handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die die Brut der betroffenen Bienenvölker befällt. Die Brut stirbt größtenteils ab, womit die Zahl der Bienen in dem Volk immer geringer wird. Schließlich, spätestens im folgenden Winter, geht das geschwächte Volk ganz ein“, so das Landratsamt in seiner Pressemitteilung.
Die Verbreitung der Amerikanischen Faulbrut erfolgt in erster Linie durch die sogenannte Räuberei: Bienen eines starken Bienenvolkes nutzen die verminderte Abwehrbereitschaft eines geschwächten Volkes aus, um sich den Honig direkt aus den Waben des schwachen Volks zu holen – mit der Folge, dass sie die Bakteriensporen in den eigenen Bienenstock tragen.
Ebenfalls eine Rolle bei der Übertragung der Krankheit spielt sporenhaltiger Honig, in der Regel aus Übersee, wenn er aus offenen Honiggläsern, zum Beispiel in Glascontainern oder Abfallbehältern, von Bie- nen aufgenommen wird.
Als wie bedrohlich Experten die Krankheit ansehen, zeigt die Tatsache, dass sie als anzeigenpflichtige Tierseuche eingestuft ist. Als solche wird sie mit staatlichen Maßnahmen bekämpft. „Der betroffene Bienenstand muss gesperrt werden und es wird ein Sperrbezirk festgelegt. Im Sperrbezirk dürfen keine Bienenvölker umgestellt werden, damit die Bienenseuche nicht verschleppt wird. Es dürfen auch keine Bienenvölker in den Sperrbezirk eingebracht werden. Alle Bienenvölker und Bienenstände werden durch die örtlichen Bienensachverständigen und die Amtstierärzte des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz auf Amerikanische Faulbrut überprüft. Dabei werden Proben zur Laboruntersuchung entnommen“, so die Mitteilung des Landratsamts weiter.
„Im Sperrbezirk TrossingenSchura-Weigheim befinden sich etwa 60 Bienenstände mit insgesamt rund 50 Bienenvölkern, weshalb der Arbeitsaufwand für die Bienensachverständigen für die Überprüfungen und Probenahmen sehr hoch ist. Die von der Faulbrut betroffenen Bienenvölker werden abgetötet. Als Alternative kann in bestimmten Fällen das sogenannte Kunstschwarmverfahren zur Sanierung der Bienenstände eingesetzt werden“, so das Landratsamt.
Die Sperrmaßnahmen dürfen erst aufgehoben werden, wenn bei Nachuntersuchungen aller Bienenvölker im Sperrbezirk keine Anzeichen von Faulbrut festgestellt werden.
Für Menschen bestehe keine Gefahr, so die Pressemitteilung. „Die Amerikanische Faulbrut ist eine reine Bienenseuche, die nicht auf den Menschen übertragbar ist. Der Honig kann ohne Einschränkung verzehrt werden.“