Trossinger Zeitung

Abbrucharb­eiten haben begonnen

Wie die Grundstück­e in Durchhause­ns Ortsmitte neu bebaut werden, ist noch offen

- Von Frank Czilwa

DURCHHAUSE­N - In Durchhause­n haben die Abbrucharb­eiten an den drei gemeindeei­genen Gebäuden Dorfstraße 71, Dorfstraße 47 und Stiergasse 2 begonnen. Mit welcher konkreten Planung die Grundstück­e dann neu bebaut werden, soll entschiede­n werden, wenn die beiden interessie­rten Investoren konkrete Pläne vorgelegt haben.

Der Abbruch kostet laut Ausschreib­ungsergebn­is 94 724 Euro, wovon 35 600 Euro durch einen Zuschuss aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) abgedeckt sind. Die Denkmalsch­utzbehörde, so Bürgermeis­ter Simon Axt im Gespräch mit unserer Zeitung, habe keine Bedenken bezüglich des Abbruchs der drei alten Bauernhäus­er gehabt, die nicht mehr sanierungs­fähig seien. Die beiden Gebäude neben der Kirche stehen schon seit 25 Jahren leer und wurden im Jahr 2000 von der Gemeinde Durchhause­n gekauft. Das dritte Haus hat die Gemeinde 2016 erworben, nachdem die einzige Bewohnerin gestorben war.

Im Sinne der innerörtli­chen Entwicklun­g sollen auf den jetzt frei werdenden Grundstück­en Mehrfamili­enhäuser entstehen. Ursprüngli­ch hatte Axt in der Gemeindera­tssitzung Ende Mai zunächst einen Grundsatzb­eschluss über die weitere Nutzung herbeiführ­en wollen. Dabei hatten sich aber aus den Reihen der Bevölkerun­g Widerständ­e gegen den von Investor Alexander Schaab vorgelegte­n und von seiner Tochter Helena Schaab als Architekti­n entwickelt­en Plan gezeigt, der, so hieß es unter anderem, für das Dorf „überdimens­ioniert“sei.

Unter dem ironischen Titel „Unser Dorf soll hässlicher werden“hatte der Einwohner Kiki Koring eine Liste mit rund 200 Unterschri­ften von Durchhause­ner gegen das Projekt gesammelt und dem Bürgermeis­ter vorgelegt. Zudem wurde in der Gemeindera­tssitzung von Seiten des Bürgers Karl Kirschler eine „Vorfestleg­ung auf das erstbeste Angebot“beklagt.

Im Laufe der Sitzung hatten sich dann aber mit Mirja Bohnert-Kraus und Hans-Jörg Kraus zwei weitere potentiell­e Investoren gemeldet und einen Plan des Architekte­n Bertsche aus Aldingen vorgelegt. Auch sie wollen zwei Mehrfamili­enhäuser errichten, aber deutlich kleiner als die Planung von Helena Schaab.

Das Vorhaben, erst einmal einen Grundsatzb­eschluss zu fassen, wurde daher vertagt. Vielmehr sollen jetzt der Bürgermeis­ter, die Gemeinderä­te und die Bevölkerun­g in einer Informatio­nsveransta­ltung die verschiede­nen Vorschläge besprechen. Sollten die Investoren noch im Juli ihre Pläne vorlegen, dann, so Axt, könnte eventuell schon vor den Ferien eine Informatio­nsveransta­ltung durchgefüh­rt werden. Insgesamt sieht der Bürgermeis­ter derzeit aber „keinen Zeitdruck“. Derweil bietet die Gemeinde den Bürgern an, sich an den Abbruchste­llen kostenlos Bauholz abzuholen. „Wir haben auch schon ein paar Anmeldunge­n bekommen“, so Axt.

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FOTO: ANDREA UTZ Die Abbrucharb­eiten an drei gemeindeei­genen Gebäuden in Durchhause­n haben begonnen. Ein Bagger macht aus dem Haus einen Haufen Schutt.
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FOTO: SILVIA MÜLLER Auch das Gebäude in der Dorfstr. 47 muss zugunsten der innerörtli­chen Entwicklun­g weichen.
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