Trossinger Zeitung

Abriss nach Explosion in Wuppertal

Alle fünf Hausbewohn­er schwer verletzt geborgen – Ursache der Detonation unklar

- Von Frank Christians­en und Eva Gerten

WUPPERTAL (dpa) - In der Häuserreih­e klafft eine Lücke. Schutt, Steine, Fensterrah­men und Möbel bedecken die Straße. Ein Auto ist vom Trümmerhag­el völlig zerstört. Beißender Geruch liegt in der Luft. Bei einer gewaltigen Explosion sind in der Nacht zum Sonntag in einem mehrstöcki­gen Wohnhaus in Wuppertal fünf Menschen schwer verletzt worden. Das teilten Polizei und Feuerwehr mit. Weitere 31 Menschen konnten sich retten oder gerettet werden. Erst dann – Stunden danach – gibt die Statik des schwer in Mitleidens­chaft gezogenen Gebäudes nach und ein weiterer großer Teil des Hauses stürzt am Morgen ein. Quälende Ungewisshe­it Lange Zeit ist unklar, ob sich unter den Trümmern noch weitere Opfer befinden. Schließlic­h geben die Behörden Entwarnung: Es werde niemand vermisst. „Ein Abgleich mit Aussagen der Bewohner, die sich haben retten können, hat ergeben, dass niemand mehr im Haus war“, sagt Feuerwehrs­precher Tim Luhmann. Suchhunde konnten noch vor dem Einsturz in das Haus geschickt werden – und hatten keine Verschütte­ten angezeigt.

Kurz vor Mitternach­t hatte ein gewaltiger Knall die Menschen der Lenneper Straße im Wuppertale­r Stadtteil Langerfeld aus dem Schlaf gerissen. Die Detonation hatte große Teile des Hauses mit drei Etagen und einem Dachgescho­ss regelrecht weggespren­gt. Wenig später schlugen meterhohe Flammen aus den Trümmern. Aus den Nachbarhäu­sern rannten Leute in Panik auf die Straße. Andere waren vom Fluchtweg durchs Treppenhau­s abgeschnit­ten und riefen aus den Fenstern um Hilfe. Die Retter brachten die eingeschlo­ssenen Menschen über Drehleiter­n in Sicherheit.

Den Helfern bietet sich ein Bild der Verwüstung: Die Ruine brennt an mehreren Stellen. Die Feuerwehr bekämpft die Flammen stundenlan­g von der Vorder- und der Rückseite des Hauses. Nachrutsch­ende Gebäudetei­le erschweren die Löscharbei­ten und machen ein Betreten unmöglich.

Am Nachmittag beginnt deswegen bereits ein Bagger mit dem Abriss der Ruine. Sie sei für die Ermittler ohnehin nicht begehbar, dies sei einfach zu gefährlich, sagt ein Polizeispr­echer. Ein Nachbarhau­s wird zur Sicherheit geräumt, im zweiten befanden sich ohnehin keine Menschen. Doch die Brandmauer­n zu den direkten Nachbarhäu­sern scheinen der Detonation standgehal­ten zu haben. Mehrzahl hatte Glück Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgeb­ot am Ort und fordert mehrfach Verstärkun­g an. Bis zum Morgen sind die Löscharbei­ten im Gange, weil immer wieder Glutnester aufbrechen, die nur von außen bekämpft werden können. Auch am Nachmittag steigt noch Rauch aus den Trümmern auf.

„Die Ursachensu­che gestaltet sich schwierig“, sagt ein Polizeispr­echer. „Wie es zu der Explosion kam und was es für Hintergrün­de gibt, ist noch ganz und gar unklar.“Zunächst hatten die Einsatzkrä­fte erklärt, die Explosion und das Feuer hätten 24 Menschen verletzt. Später wurde die Zahl wieder nach unten korrigiert: Die meisten Betroffene­n kamen mit viel Glück und einem gehörigen Schrecken davon.

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FOTO: DPA Fünf Schwerverl­etzte wurden aus den Trümmern geborgen. Das Haus in Wuppertal musste nach der Explosion abgerissen werden.

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