Der Brandschutz an Schulen ist so teuer wie nie
Villingen-Schwenningen investiert 30-mal so viel wie vor zehn Jahren
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - „Die Stadt investiert inzwischen 30mal so viel in den Brandschutz an Schulen, als noch vor zehn Jahren«, weiß Dieter Kleinhans, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO). Im Jahr 2018 stehen 2,5 Millionen Euro an städtischen Haushaltsmitteln für die Verbesserung des Brandschutzes an den Bildungseinrichtungen zur Verfügung. Zum Vergleich: 2008 waren es nur rund 80 000 Euro.
Wie derzeit am Gymnasium am Deutenberg laufen viele Maßnahmen parallel – so werden zum Beispiel bei dem Ausbau zu Ganztagsschulen, wie derzeit am Klosterring, gleichzeitig die notwendigen Arbeiten zur Brandschutzertüchtigung umgesetzt. Aktuell laufen an zehn städtischen Schulen Brandschutzsanierungen: „Wir sind ganz intensiv an dem Thema dran und setzen die erforderlichen Maßnahmen schrittweise und nach Priorität um“, erklärt Stefan Assfalg, Leiter des Amtes für Jugend, Bildung, Integration und Sport (JuBIS), „dies ist auch an den Millioneninvestitionen ablesbar.“Viele Schulsanierungen stünden an – aber alle gleichzeitig anzugehen, sei wegen finanzieller und personeller Kapazitäten nicht möglich, so Assfalg.
Grund für den hohen Sanierungsbedarf sind heute gültige Gesetze und Bestimmungen und diese Standards können zahlreiche städtische Bildungseinrichtungen nicht mehr einhalten, wurden sie zum Teil vor mehreren Jahrzehnten erbaut. „Was vor 20 Jahren noch zulässig war, ist heute nicht mehr erlaubt“, kann GHO-Chef Dieter Kleinhans bestätigen. Derzeit finden unter anderem Ertüchtigungen an der Klosterringschule, dem Gymnasium am Romäusring, der Gartenschule, der Grundschule im Steppach und der Karl-Brachat-Realschule statt. Im Haus I der Karl-Brachat-Realschule wurde bereits eine Brandschutzsanierung durchgeführt, aktuell laufen die Arbeiten in Haus II – hierbei müssen Brandschutz-Abschnitte und Fluchtwege gebildet werden – Haus III und IV sind im Anschluss dran. Die Ausbauarbeiten an der Golden-Bühl-Schule sollen noch in diesem Jahr starten, mit den Planungen für die Bertholdschule ist begonnen worden.
Ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadt steht auch der Schulverbund am Deutenberg, in der Vergangenheit wurde hier bereits ein baulicher zweiter Rettungsweg installiert. „Am Schulverbund Deutenberg ist insgesamt eine umfassende Grundsanierung notwendig, hier muss viel getan werden“, beschreibt Stefan Assfalg.
Während der derzeit noch laufenden Großsanierung des Gymnasiums am Deutenberg könne ein vergleichbar großes Projekt aber nicht zeitgleich gestemmt werden. „Man wird etwa zehn Jahre benötigen, um die Schulen der Stadt baulich und brandschutztechnisch zu sanieren“, schätzt Dieter Kleinhans. „Wir sind intensiv dabei, den Nachholbedarf umzusetzen.“