Heitere Schwabenkunde in Wehingen
Theater Lindenhof serviert seinem Publikum Spätzle mit Soß und jede Menge Gags
WEHINGEN - Das Theater Lindenhof hat seinen Zuschauern am Samstag in Wehingen ein liebesvolles, abendfüllendes, lustiges Programm serviert - und passend zum Motto auch „Spätzle mit Soß“.
Vorab versorgte der Wehinger Kulturverein die Gäste mit Spätzle und Soß sowie Schweinebraten. Zu Beginn forderte das bekannte Duo Berthold Biesinger als Joseph und Bernhard Hurm als Robert auf: „Leged ab, zeiged eire Schbeggärmele, vergessed eir Jomra, lassed Rüssele ned hange, mached eich loggr ond freid eich“.
Und so geschah es bei ihren spitzfindigen Dialogen und kleinen Sketchen auf der Bühne mit musikalischer Begleitung einer Ukulele und einem Miniklavier - gespielt nur auf den weißen Tasten, denn die schwarzen seien so traurig, sagte Robert. Gesungen wurde „I bin ein Schwob, will ein Häusle und etwas mehr. Mir send so geistig potent, dass mir ned nur schwätze wend.“Es folgten Zwiegespräche mit einem Glas Most und Josef, der Spruchbeutel trank den süffigen Moscht mit Tuttinger Klaräpfel, der wie Essig den Hals hinunterlief.
Ja, ein Schauspieler sei kein Wohlfühlprodukt, aber „wenn ihr lache wellet, dann lachet halt“hieß es und mit Spitzfindigkeit und Selbstironie amüsierten sie das Publikum. Wie zum Beispiel, als der Schimmelreiter über das hausmache Träublegsälz ritt oder mit mit besonderen klingenden schwäbischen Worten wie „a verpflästertes Wehwehle, a verhocketer Dampfnudel Doig. Aber wenn man schwäbisch veschbre ka, ka ma au schwäbisch lerne ond wois wie guat a gwargdasch, greemdord ond en dobblwegga schmeckt.“
Weiter wurde die schwäbische Spezialität Spätzle für Spätzlefreunde sängerisch aufgetischt. Auch als vielseitiger Heimatdichter ging Joseph auf die Leute zu und gab Naturlyrik zum Besten.
Schwaben als auch Nichtschwaben kamen voll auf ihre Kosten beim Verstehen der schwäbischen Lebensart.