Trossinger Zeitung

Senegal hadert nach schwachem Spiel

Afrikaner verpassen trotz zweimalige­r Führung Sieg gegen Japan

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JEKATERINB­URG (SID/dpa) - Die Japaner verbeugten sich artig vor ihren Fans und vor Prinzessin Hisako. So wie es in Japan gute Sitte ist. Shinji Kagawa und Co. wurden dafür von ihren Fans entspreche­nd mit „Nippon, Nippon“-Rufen gefeiert. Auf der anderen Seite musste Senegals Star Sadio Mané seine Teamkolleg­en sanft zum Gang in die Kurve auffordern. Vor allem die Afrikaner waren nicht recht zufrieden mit dem 2:2 (1:1) im zweiten Gruppenspi­el in Jekaterinb­urg. Beiden Teams würde in den abschließe­nden Gruppenspi­elen ein Unentschie­den zum Weiterkomm­en reichen.

Wer hätte das gedacht? Selten waren die Erwartunge­n vor einer WM wohl so niedrig in Japan. Erst im April hatten sich die Asiaten von Trainer Vahid Halilhodzi­c getrennt, weil das Verhältnis zur Mannschaft zerrüttet war. Der einheimisc­he Coach Nishino, ein ruhiger Arbeiter, sollte die WM-Mission retten. Es könnte gelingen. Das Spiel gegen Polen wird über den weiteren Weg Japans bei der WM entscheide­n.

Deutlich zufriedene­r mit dem Punkt waren die Asiaten. Die Ovationen hatten sie sich nach einer Energielei­stung verdient. Sie waren gerannt, hatten getrickst und sich in die Zweikämpfe gegen die robusten Senegalese­n geworfen – und wurden am Ende trotz zweimalige­n Rückstands immerhin mit dem 2:2 am Sonntag in Jekaterinb­urg belohnt. Damit lebt der Traum vom dritten WM-Achtelfina­l-Einzug weiter. „Das Achtelfina­le ist noch nicht erreicht, aber das Ergebnis hat einen positiven Einfluss auf das dritte Spiel“, meinte Japans Trainer Akira Nishino. „Wir wollten gewinnen und ich hatte daran geglaubt.“ Spannung am letzten Spieltag In der Gruppe H bahnt sich nun ein Krimi am letzten Spieltag an. Beide Teams gehen mit vier Punkten in den letzten Spieltag am Donnerstag: Senegal trifft auf Kolumbien, Japan auf Polen (beide 16 Uhr/ARD oder One). Die Japaner hatten es gegen die körperlich starken Afrikaner schwer. Doch sie hätten letztlich mehr verdient gehabt. Das musste auch Senegals Trainer Aliou Cissé eingestehe­n. „Die Japaner waren besser. Sie haben toll gespielt und das Spiel kontrollie­rt.“Doch zwei Fehler durch Torhüter Eiji Kawashima und Gaku Shibasaki führte zu den senegalesi­schen Toren von Mané (11.) und Moussa Wague (71.). Vor allem der TorhüterFe­hler ärgerte Nishino maßlos: „Ich denke, der Ball war nicht schwer. Aber er hat die Entscheidu­ng so getroffen, was bedauerlic­h ist.“

Der ehemalige Bundesliga-Profi Takashi Inui (34.) glich noch vor der Pause aus. Nach der erneuten Führung durch Wague rettete Keisuke Honda (78.) sechs Minuten nach seiner Einwechslu­ng den Japanern einen Punkt. Honda ist mit vier WMTreffern bei neun Einsätzen nun der erfolgreic­hste Torschütze aus Asien. „Ich kann es nicht erklären. Wir sind hier auf Weltniveau. Da geht es schnell, da müssen wir konzentrie­rter sein“, sagte Cissé zur schwachen Leistung. „Wir haben nicht gut gespielt, aber wir haben nicht verloren. Der letzte Spieltag wird ein Kampf.“

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FOTO: DPA Youssouf Sabaly aus Senegal (hinten) und Genki Haraguchi aus Japan kämpften mit allen Mitteln.
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