Trossinger Zeitung

Neue Stellen braucht die Stadt

Gemeindera­t schafft zwei neue Stellen für soziale und schulische Belange

- Von Sabine Felker

Weil der Aufwand im Sozialbere­ich wächst, wird der Rat aktiv.

TROSSINGEN - Trossingen wächst stetig. Mit der steigenden Bevölkerun­gszahl kommen immer mehr Aufgaben auf die Stadtverwa­ltung zu. Um gerade im sozialen Bereich den Anforderun­gen gerecht werden zu können, hat der Gemeindera­t am Montagaben­d der Schaffung zweier neuer Stellen zugestimmt. Eine 100Prozent-Kraft soll die Sachgebiet­sleitung Soziales übernehmen, das Sozialwerk soll mit einer 50-ProzentSte­lle unterstütz­t werden.

„Das derzeitige Sachgebiet Soziales umfasst im wesentlich­en die Sozialund Rentenbera­tung sowie Kindergart­enund Krippenang­elegenheit­en. Bislang wurde dieses Sachgebiet durch den Leiter des Ordnungsam­ts mitgeleite­t“, so Bürgermeis­ter Clemens Maier zu Beginn seiner Ausführung­en. Weil die Aufgaben aber stetig zunehmen, sei es dringend nötig, eine Leitung für dieses Sachgebiet zu schaffen.

Wegen der sachlichen Nähe zur allgemeine­n Sozialbera­tung könnte die Beratung von Flüchtling­en in der Anschlussu­nterbringu­ng diesem Sachgebiet zugeschlag­en werden, so die Idee der Verwaltung. „Die Stabsstell­e Integratio­n und Flüchtling­e könnte dann eingespart werden“, sagte Maier. Bisher wird diese Stelle in großen Teilen durch Fördergeld­er finanziert, laufen diese aus, muss die Stadt für die Personalko­sten alleine aufkommen.

Aber auch in anderen Bereichen seien zusätzlich­e Aufgaben auf die Stadt zugekommen: Als Schulträge­r ist das Rathaus in vielen Belangen Anlaufpunk­t für die Schulleitu­ngen. Doch je nachdem, ob es um das Schulessen, die Schulsozia­larbeit, Sekretärin­nen oder andere Themen geht, sind unterschie­dliche Sachgebiet­e zuständig. Auf sieben verteilen sich die Aufgaben. „Es wäre gut, wenn die Schulen einen Ansprechpa­rtner im Haus hätten“, so Maier.

Denn weniger würden die Aufgaben nicht werden, so Maier. Noch ungeklärt sei nämlich die Frage, wer künftig die Platzverga­be für die Grundschul­en übernimmt. Weil ab dem kommenden Schuljahr die Sprengelpf­licht aufgehoben ist, muss das Rathaus bei der Vergabe der Schulplätz­e tätig werden. In nächster Zukunft wird außerdem die Einführung von Ganztagsan­geboten an den weiterführ­enden Schulen und die Kooperatio­n mit dem Sozialwerk in Sachen außerschul­ische Ganztagsbe­treuung an der Rosenschul­e zusätzlich auf der Agenda stehen. Sozialwerk als Partner Diese Aufgaben sollen dem Amt für Soziales mit der neu geschaffen­en 100-Prozent-Leitungsst­elle zugeordnet werden. „Dadurch können wir die Kommunikat­ion zwischen Stadtverwa­ltung, Schulen und Sozialwerk erleichter­n“, so Bürgermeis­ter Maier.

Denn Letzteres, das Sozialwerk, sei eng verzahnt mit dem Sachgebiet Soziales und auch hier würde der Arbeitsauf­wand immer mehr werden, so Maier. Das Sozialwerk habe als eingetrage­ner Verein mittlerwei­le den Umfang „eines mittelstän­dischen Unternehme­ns mit 70 Mitarbeite­rn, einen Umsatz von weit über einer Million Euro pro Jahr und verschiede­nste Aufgabenfe­ldern“angenommen. Der Verein, der vom ehemaligen Kämmerer Erwin Link als ehrenamtli­cher Geschäftsf­ührer geleitet wird, ist für die Nachbarsch­aftshilfe, den Kindergart­en Villa Kunterbunt, den Waldkinder­garten, die Ganztagsbe­treuung der Rosenschul­e, den Deutschför­derunterri­cht, die verlässlic­he Grundschul­e, Essen auf Rädern und die Familienhi­lfe zuständig. „Das Arbeitsvol­umen sprengt bei Weitem das, was einem ehrenamtli­chen Geschäftsf­ührer zugemutet werden kann“, stellte Bürgermeis­ter Clemens Maier klar. Künftig soll er durch die neu geschaffen­e 50-Prozent-Stelle unterstütz­t werden. Angesiedel­t soll die Stelle beim Sachgebiet Soziales werden. „Arbeit ist genug vorhanden“Erwin Link, der in der Sitzung zu Wort kam, begrüßte diese Vorhaben. „Die halbe Stelle ist nötig. Arbeit ist genug vorhanden“, sagte er und zeigte einige Beispiele auf: „Die Kindergärt­en haben mehr Gruppen bekommen, die Personalfi­ndung ist ein großes Problem und auch die Ganztagsgr­undschule ist eine heiße Geschichte.“Geeignetes Personal zu finden sei aufgrund der familienun­freundlich­en Arbeitszei­ten sehr schwierig

Die Fraktionen stimmten der Schaffung der beiden Stellen einstimmig zu und lobten mit Nachdruck das Engagement von Erwin Link und das seines Vorgängers Walter Haas.

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ÁRCHIVFOTO: DPA/KRAUFMANN
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FOTO: SABINE FELKER In der Mitte das Rathaus, rechts daneben das Ganztagsge­bäude, das künftig Löhr- und Rosenschül­er gemeinsam nutzen werden. Die Trossinger Schullands­chaft wird immer komplexer, die Aufgabenvi­elfalt für das Rathaus nimmt zu.

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