Höchststrafe im Fall Villingendorf
ROTTWEIL (sz) - Der Fall in Villingendorf hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst, nun ist ein 41-Jähriger für den Mord an seinem sechsjährigen Sohn am Tag seiner Einschulung und an zwei weiteren Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Rottweil stellte am Dienstag auch die besondere Schwere der Schuld fest. Somit kann der Kroate nicht nach 15 Jahren vorzeitig auf freien Fuß kommen. Der Täter nahm das Urteil noch im Gerichtssaal an.
Harald zur Hausen wurde 1936 in Gelsenkirchen geboren. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Entstehung von Krebs aus Virusinfektionen. Schon Mitte der 70er-Jahre veröffentlichte er seine Vermutung, dass an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs humane Papillomaviren beteiligt sein könnten – was sich in der Folge wissenschaftlich belegen ließ. Daraus resultierte die seit rund zehn Jahren verfügbare Impfung gegen diese dritthäufigste Krebsart bei Frauen. 2008 wurde zur Hausen dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Der Mediziner war neben vielen wissenschaftlichen Stationen unter anderem an den Universitäten Freiburg, Erlangen und Würzburg Vorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Bis 2011 gehörte zur Hausen dem wissenschaftlichen Beirat des Zukunftskollegs der Universität Konstanz an. (nyf)